Einiger Klärungsbedarf besteht nach der Sitzung des Biebelrieder Gemeinderats am Dienstag. Denn die Bescheide für die erste Rate der Straßenausbaubeiträge für die Kellerbergstraße sind an die Anlieger verteilt worden. Obwohl, wie Renate Zirndt erinnerte, der Gemeinderat vorher noch einmal einen Blick hätte darauf werfen sollen.
Die Kellerbergstraße in Biebelried nähert sich in großen Schritten ihrer Fertigstellung. Höchste Zeit also, einen Bescheid über die erste Beitragsrate an die betroffenen Anlieger zu schicken. „Wir wollen ja keine in der Adventszeit verschicken“, meinte Renate Zirndt. Da zudem der Gemeinderat noch darüber beraten sollte, dies aber am Montag nicht auf der Tagesordnung stand, befürchtete Zirndt, dass es in diesem Jahr nichts mehr wird und die im Haushalt eingeplante Summe wohl eine „Nullnummer“ wird. Da die Arbeiten bereits im Frühjahr abgeschlossen sein sollen, mache es wenig Sinn, kurz zuvor noch Bescheide zu verschicken. „Durch Zeitablauf und Nichthandeln erledigt“, stellte sie fest und staunte nicht schlecht, als ihr Bürgermeister Roland Hoh eröffnete: „Die Bescheide sind heute raus.“
„Wir waren uns einig, wenn der Gemeinderat sagt, dass er vorher die Berechnungsgrundlagen haben will, dass er sie dann auch bekommt“, verdeutlichte Andrea Czech. Heike Thoma, Geschäftsleitende Beamtin der Verwaltungsgemeinschaft Kitzingen, fand zwar einen diesbezüglichen Vermerk in einem früheren Sitzungsprotokoll, wollte aber nicht ausschließen, dass sich dies zwischenzeitlich geändert haben könnte. Sie sagte eine Prüfung zu.
Weiter will Heike Thoma mit ihrem Stellvertreter Dieter Pfister reden, denn dieser sei für das Beitragswesen zuständig, befinde sich aber derzeit in Urlaub. Denn Pfister soll zudem einem Bürger gesagt haben, dass der Gemeinderat sich mit dem Thema nochmals befasst und die Zahlungsmodalitäten regeln würde, bevor die Bescheide zugestellt werden. So jedenfalls teilte es der Bürger in der Gemeinderatssitzung mit.
Bürgermeister Hoh entschuldigte sich, dass dies nicht geschehen sei, doch könne er „nicht alles auf dem Schirm haben“. Darauf hätte ihn der Sachbearbeiter noch einmal hinweisen müssen. Die Berechnungsgrundlagen werden den Gemeinderäten noch zur Kenntnis gebracht, zudem verwies Hoh darauf, dass es zwei Raten gebe und vor allen Dingen eine Schlussrechnung, bei der der Gemeinderat noch eingreifen könne.
Zum Stand der Bauarbeiten bei der Kellerbergstraße meinte Hoh: „Die Meisten fahren schon drauf.“ Komplett werde die Straße nicht fertig, aber Ende des Jahres werde sie zumindest befahrbar sein. Die Feinschicht werde allerdings nur bei passender Witterung aufgetragen. „Es hat besser geklappt als erwartet“, zeigte sich auch Bürgermeister-Stellvertreter Gunnar Kraus mit dem Baufortschritt zufrieden. Auch zwischen Anliegern und Bauarbeitern habe es ein gutes Miteinander gegeben, berichtete Hoh, denn Anlieger hätten die Arbeiter mit Kaffee und Kuchen versorgt. Auch wenn nicht alles „Friede, Freude, Eierkuchen“ gewesen sei, gab der Bürgermeister zu.