
Während überall die Mieten dramatisch steigen, bleibt die Baugenossenschaft für den Landkreis Kitzingen ihrem Bestreben treu, bezahlbare Mieten für ihre Mitglieder anzubieten. "Hier wird man nicht wegen Eigenbedarf gekündigt und man ist Teil der Gemeinschaft", erklärte Geschäftsführerin Beate Wirth in der Jahreshauptversammlung. Das Bestreben gebe den Menschen in dieser krisengeschüttelten Zeit Sicherheit. Hier könnten Mieter gut und sicher wohnen, was auch ein Motto des Verbandes der Wohnungswirtschaft. Das dokumentiert die Tatsache, dass die durchschnittliche Nettomiete der Genossenschaft nur 4,80 Euro pro Quadratmeter beträgt.
Beate Wirth erwähnte die Zinsanhebungen der Europäischen Zentralbank und horrende Baukosten, die der Bauwirtschaft stark zusetzten. Die Gemengelage für den Wohnungsbau sei äußerst schwierig, durch die Haushaltslage und bundesbedingte Unklarheit bezüglich der gültigen Förderkonditionen. Die Entwicklung der Wohnungsfertigstellungen entferne sich immer deutlicher vom Ziel der Bundesregierung, rund 400.000 Wohnungen pro Jahr zu errichten.
Stabile Vermögensstruktur
Der verwaltete eigene Wohnungsbestand der Baugenossenschaft für den Landkreis Kitzingen umfasste in 2023 insgesamt 242 Wohnungen, inklusive Büro, 70 Garagen und 83 Stellplätze, mit einer Gesamtwohn- und Nutzfläche von 15.630 Quadratmetern. Vergangenes Jahr wurde ein Haus in Wiesenbronn an die Gemeinde Wiesenbronn verkauft, weil es im Erbbaurecht entstanden war. 52 Wohnungen befanden sich zum Bilanzstichtag noch in der Preisbindung als Sozialwohnungen. Die Bilanzsumme in 2023 betrug 7,1 Millionen Euro und es blieb ein Bilanzgewinn von 174.285 Euro.
Die Eigenmittel- und Eigenkapitalquote liegt zum Abschluss 2023 bei 65 Prozent und das Anlagevermögen ist vollständig durch Eigenmittel und langfristiges Fremdkapital finanziert. Damit verfügt die Baugenossenschaft über eine stabile Vermögensstruktur. Die Prüfer des Genossenschaftsverbandes attestierten der Baugenossenschaft eine geordnete Vermögenslage und eine ausreichende Eigenkapitalquote. "Diese Quote ist exzellent", kommentierte Aufsichtsratsvorsitzender Peter Kornell diesen Fakt.
Die Baugenossenschaft wendete für die Instandhaltung und Erhaltung des Wohnungsbestandes 239.000 Euro auf "Sie sehen, es gibt viel anzupacken. Aber die Baugenossenschaft ist ein verlässlicher Partner der Mieter und kümmert sich um ihre Belange", erklärte Beate Wirth nachdem sie die einzelnen Maßnahmen aufgelistet hatte.
Bestand nach und nach anpassen
Auch für die Zukunft sei zur Sicherung einer langfristigen Vermietbarkeit mit einem hohen Instandhaltungsvolumen zu rechnen. Die Genossenschaft beabsichtige, den vorhandenen Bestand nach und nach an die veränderten Wohnanforderungen im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten anzupassen. Aufgrund der äußerst günstigen Mieten und den immens gestiegenen Kosten, sei eine vorsichtige Disposition mit den zur Verfügung stehenden Mitteln angezeigt.
Den Aufsichtsrat der Baugenossenschaft bilden aktuell Harald Zierhut, der Vorsitzende Peter Kornell und sein Stellvertreter Harald Kopp. Dem Vorstand gehören Thomas Beer, der neue Vorstandssprecher Uwe Hirsch und dessen Stellvertreterin Elke Rumpel-Konnerth an. Im September dieses Jahres war Oskar Münzer nach langen Jahren Tätigkeit mit Erreichen der Altersgrenze aus dem Vorstand ausgeschieden.