
Viele Menschen informieren sich per Fernsehen, Radio oder Zeitung über das Weltgeschehen, doch diesen Monat bringt die Fotoausstellung World Press Photo mit ihren prämierten Pressebildern die Welt nach Kitzingen. Seit beinahe einem Jahrzehnt findet die Ausstellung jedes Jahr im Frühjahr im Rathaus und mittlerweile auch in Schaufenstern der Stadt statt. Bereits in den ersten zehn Tagen besichtigten 6000 Interessierte die Ausstellung. Was halten die Besucherinnen und Besucher davon?
1. Wolfgang Schäfer (63), Sommerach: "Die Ausstellung zeigt mir die Realität"

"Die Ausstellung zeigt mir die Realität rund um die Welt durch ihre beeindruckenden Bilder. Das rüttelt einen ziemlich auf. Mich erinnert es daran, dass wir mit der Veränderung bei uns anfangen können. Ich gehe deswegen vernünftig mit meinen eigenen Ressourcen um. Wichtig ist für mich, die Welt ein bisschen für sich selbst verschönern."
2. Katarina (36), Kitzingen: "Für mich ist das ein Fenster in eine andere Welt"

"Ich freue mich auf die Ausstellung", sagt Katarina. "Für mich ist das ein Fenster in eine andere Welt. Mit meinem Mann habe ich die World Press Photos schon besucht; heute habe ich meinen elfjährigen Sohn Damien mitgenommen. Ich versuche jedes Mal, etwas Positives mitzunehmen und sehe das in der beeindruckenden künstlerischen Arbeit."
3. Ilka Gresky (56), Landkreis Kitzingen: "Ich komme jährlich"

"Am meisten bewegt hat mich das diesjährige Titelbild des Katalogs. Dabei hält eine Frau ihre Nichte im Arm, die durch einen Bombenangriff gestorben ist. Von den Fotos bin ich begeistert, deswegen komme ich jährlich her. Von so viel Missstand, der durch unseren Lebensstil verursacht wird, bin ich jedoch erschüttert."
4. Anette Hutmacher und Jorg Beuning, Bonn: "Jeder Bereich hat uns beeindruckt"

"Wir sind zum ersten Mal hier und haben Kitzingen auf unsere Rückreiseroute gelegt, um diese Ausstellung zu besuchen. Jeder Bereich hat uns beeindruckt. Denn jedes Thema ist unfassbar stark dargestellt. Viele Nachrichten, die man im Fernsehen sieht oder in der Zeitung liest, haben die Bilder viel intensiver, viel emotionaler dargestellt. Das bewegt uns, im Alltag genauer hinzusehen."
5. Sibylle Ebert (54), Kitzingen: "Die Galerie hinterlässt mich sehr nachdenklich"

"Ich finde es praktisch, dass die Öffnungszeiten so lang sind. So kann ich mir die Ausstellung häppchenweise anschauen. Mit meinen 14- und 18-jährigen Kindern habe ich die World Press Photos auch schon besucht. Heute schaue ich mich kurz allein um. Jedes Mal, wenn ich die Galerie verlasse, hinterlässt sie mich immer sehr nachdenklich."
6. Familie Karasa, Damstadt: "Die Ausstellung hat mich schockiert"

"Oma und Opa haben uns die Ausstellung empfohlen und ich muss sagen, sie hat mich beeindruckt und schockiert. In einem Bild – ein dementer Mann hält sein Kind mit viel Liebe – habe ich auch Hoffnung sehen können, darin wie voller Zuversicht das Kind den Mann angesehen hat. Ich finde es cool, dass Schulen hier auch herkommen, denn es ist wichtig, die Augen nicht zu verschließen."