Die Raiffeisenbank Kitzinger Land sieht sich „auf einen guten Kurs“. So ist ihre Mitteilung über die Vertreterversammlung für das Geschäftsjahr 2017 in Willanzheim überschrieben.
Vorstandsvorsitzender Albrecht Hack befasste sich in seinem Vortrag mit der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank. Die „vorsichtige Abkehr von der expansiven Geldpolitik ab Herbst“ spreche „für eine weiche Landung“. Der Aufschwung in der Euro-Zone habe sich verfestigt. Die Bank habe Positionen bei der Union-Investment aufgebaut. Im Vergleich zu den unterfränkischen Genossenschaftsbanken konnten Marktanteile bei den Ausleihungen dazugewonnen werden. Ein stetiges Wachstum im Kreditgeschäft werde angestrebt. Das Provisionsergebnis habe die Raiffeisenbank Kitzinger Land erneut gesteigert.
Neuer Versicherungsfachwirt
Zum 1. Juni wurde ein Versicherungsfachwirt in der Bank installiert, der den R+V Versicherungsvertrieb koordiniert und Kunden betreut. Die Geschäftspolitik eines Beratungscentrums in der Hauptstelle Obernbreit sei voll aufgegangen, teilte Albrecht Hack außerdem mit. Im Fondsgeschäft mit der Union-Investment sei ein großes Wachstum zu verzeichnen. Die Ausbildung der Finanzplaner stehe dabei „als zentraler Erfolgsfaktor“ im Mittelpunkt.
Außerdem kam der Vorstandsvorsitzende auf das 140-jährige Jubiläum vom 17. November zu sprechen. Die Personalkosten seien 2017 nahezu konstant geblieben. Vorstandsvorsitzender Albrecht Hack bedankte sich für die Ehrennadel in Gold des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbandes bei den Mitgliedern, Kunden den Mitarbeitern, dem Aufsichtsrat und den Vorständen. Denn ohne Rückhalt in den eigenen Reihen schaffe man große Ziele kaum.
Die Spendenvergabe in der Region wurde erneut gesteigert und lag bei 29 915 Euro. Die Mitgliederkampagne geht 2018 weiter; man strebt das 5000. Mitglied an.
Vorstandsmitglied Rouven Lewandowski berichtete über den Jahresabschluss 2017. Die Bilanzsumme hat sich geringfügig auf 147,5 Millionen Euro verringert; das Volumen der Kredite an Kunden ist um 3,67 Prozent gewachsen (auf 77,2 Millionen Euro). Auf der Passivseite liegt das Gewicht auf den Kundeneinlagen (114,2 Millionen Euro). „Stolz ist die Bank auf das sehr gute Eigenkapital“, welches Chancen eröffne, aber auch eine Verpflichtung darstelle, heißt es im Bericht an die Presse.
2,5 Prozent Dividende
Insgesamt verwaltet die Raiffeisenbank Kitzinger Land ein Kundenwertvolumen von 328 Millionen Euro. Die niedrigen Zinsen seien wie bei fast allen Banken ausschlaggebend für das gesunkene Betriebsergebnis. Zudem spüre die Bank den wachsenden Kostendruck, der maßgeblich auf die weiterhin ungebremste Regulierung und Bürokratie zurückzuführen sei. In Zukunft sei deshalb mit weiteren Kosteneinsparungen zu rechnen. An die Mitglieder schüttet die Bank eine Dividende von 2,5 Prozent aus; im Vorjahr betrug sie noch 2,0 Prozent.
Die Vertreter entlasteten Vorstand und Aufsichtsrat jeweils einstimmig. Auch der Jahresabschluss wurde ohne Gegenstimme genehmigt.
Satzungsgemäß endete die Amtszeit der Aufsichtsräte Norbert Dazian und Klaus Kirschbaum. Kirschbaum wurde für weitere drei Jahre gewählt. Der Aufsichtsratsvorsitzende Norbert Dazian kann aus Altersgründen nicht mehr nachgewählt werden. Regionaldirektor Roland Streng vom Genossenschaftsverband Bayern überreichte eine Urkunde.
In den Grußworten der Bürgermeisterin Ingrid Reifenscheid-Eckert fand das 200-jährige Bestehen der genossenschaftlichen Idee ihren Niederschlag.