Tage mit Dauerfrost hat es keine im Dezember gegeben, dafür aber zwölf Vegetationstage. Das heißt, Pflanzen, Gras und Getreide sind gewachsen. "Das hatte man früher nur an der Nordsee", erklärt Thomas Karl, Pflanzenschutz- und Wetterexperte am Amt für Landwirtschaft in Kitzingen. Durch das Meer wird es im Norden nicht so kalt und die Pflanzen können länger wachsen als in Deutschlands Süden.
Mit 3,7 Grad Celsius war der Dezember "wieder deutlich zu warm", der Durchschnitt liegt bei 2,4 Grad. Kühl wurde er erst Ende Dezember, am 29. las Karl -4,9 Grad Celsius vom Thermometer in der Mainbernheimer Straße ab. Am wärmsten war es am 16. Dezember mit 13,5 Grad. Zwölf Liter hat es am 15. Dezember geregnet – der Tag mit der höchsten Niederschlagsmenge. "Da zog eine Warmfront über den Landkreis und brachte Regen mit", erklärt Karl. Bei insgesamt 17 Regentagen vermerkte er im Dezember 50 Liter pro Quadratmeter in seinen Aufzeichnungen. Das waren immerhin zwei Liter mehr als im langjährigen Durchschnitt. Insgesamt war das Jahr aber zu trocken und zu mild.
Der Winter ist noch nicht vorbei
13 Frosttage gab es im Dezember, die aber nicht gereicht haben, dass die Zwischenfrüchte auf den Äckern abfrieren. "Aber der Winter ist längst noch nicht vorüber", sagt Karl. "Frost und Schnee können noch kommen." Oft nutzen die Landwirte den letzten Jahresmonat für Arbeiten im Wald, aber durch den fehlenden Frost konnte der Schlepper nicht eingesetzt werden. Ungenutzt blieb die Zeit aber nicht. "Im Dezember haben die Bauern demonstriert", sagt Karl und lacht.
Mit 72 Sonnenstunden war es im Dezember relativ sonnig. 2018 schien die Sonne 35 Stunden vom Himmel, 2014 waren es sogar nur 29 Stunden.