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GEISELWIND
Der Weg des Klärschlamms weist in die Verbrennung
Am Ende des Reinigungsprozesses in der Kläranlage steht noch die Verwertung des Klärschlamms an. Die Lösung der Zukunft könnte die Verbrennung sein.
Foto: Gerhard Krämer | Am Ende des Reinigungsprozesses in der Kläranlage steht noch die Verwertung des Klärschlamms an. Die Lösung der Zukunft könnte die Verbrennung sein.
Gerhard Krämer
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:26 Uhr

Mit der Zukunft der Klärschlammverwertung beschäftigte sich der Kreisverband Kitzingen des Bayerischen Gemeindetags bei seiner Versammlung in Geiselwind. Da der landwirtschaftlichen Verwertung durch gesetzliche Vorgaben immer mehr Riegel vorgeschoben werden, läuft alles auf eine Verbrennung hinaus, weswegen sich die Kommunen darüber Gedanken machen müssen.

Phosphor gewinnen

Matthias Simon von der Geschäftsstelle München des Bayerischen Gemeindetags belegte mit statistischen Zahlen, dass die landwirtschaftliche Ausbringung von Klärschlamm, die so genannte bodenbezogene Verwertung, seit 1998 zurückgegangen sei. Mit der Abfallklärschlammverordnung gelte es, Phosphor zurückzugewinnen. Zudem verknappe das Düngerecht landwirtschaftliche Verwertungswege. Auch das Wasserrecht spiele beim regulatorischen Rahmen seine Rolle. Deshalb müsse jede Gemeinde für sich prüfen und bewerten, ob die Verbrennung der Weg sei, betonte Simon.

Dabei machte Landrätin Tamara Bischof klar, dass den Kommunen nichts aufgezwungen werde, vielmehr sei es ein Angebot des Zweckverbands Abfallwirtschaft Raum Würzburg, im Müllheizkraftwerk den Klärschlamm zu verbrennen. Für den Kreisverbandsvorsitzenden und Iphofens Bürgermeister Josef Mend ein sinnvoller Weg, denn bei der Klärschlammausbringung könnten durchaus Haftungsansprüche an die Kommunen gestellt werden.

Dauerhafte Lösung

Auf die vorhandene Erfahrung bei der Klärschlammverbrennung verwies Alexander Kutscher, Geschäftsleiter des Zweckverbands Abfallwirtschaft Raum Würzburg. Die reine Verbrennung von Klärschlamm, derzeit sei es eine Mitverbrennung, mit Phosphor-Rückgewinnung aus der Asche sei eine umfassende und dauerhafte Lösung, wenn es eine ausreichende Auslastung gebe.

Dabei ist laut Kutscher eine Erweiterung der Kapazitäten, also ein Bau einer neuen Ofenlinie, denkbar. Benötigt würden dafür 50 000 Tonnen Klärschlamm (etwa 25 Prozent Trockensubstanz). Davon kämen 36 000 Tonnen aus Stadt und Landkreis Würzburg sowie den Landkreisen Kitzingen und Neustadt/Aisch-Bad Windsheim. 14 000 Tonnen sollten aus dem übrigen Vertragsgebiet, das bis in den Ostalbkreis in Baden-Württemberg reicht, kommen.

Neue Ofenlinien

Eine neue Ofenlinie werde aber nur gebaut, wenn die benötigte Klärschlammmenge langfristig gesichert sei, sagte Landrätin Bischof. Deshalb gilt es nach Kutschers Worten nun zu klären, welche Kommunen mitmachen. Dazu sei eine Absichtserklärung notwendig. Bis zur Verwirklichung einer neuen Ofenlinie dauere es mindestens drei, eher fünf Jahre, verdeutlichte Kutscher. Dazu soll es einen eigenen Zweckverband Klärschlamm geben, sagte Bischof. Dadurch seien auch die Kosten transparent und überschaubar.

„Wir sollten froh sein, dass der Zweckverband uns diese Chance gibt, das Problem zu lösen“, warb Kitzingens Oberbürgermeister Siegfried Müller um Beteiligung.

 
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