Beim VdK Kitzingen steht ein Generationswechsel an. Vorsitzender Hartmut Stiller kündigt für den Sommer 2022 seinen Rücktritt an. Sein Stellvertreter Max Michelsen will den Übergang noch zwei Jahre begleiten. Bis dahin wollen die beiden ihren Mitgliedern noch jede Menge Aktivitäten bieten. „Wir versuchen, das VdK-Leben wieder hochzufahren“, sagt Stiller.
Corona hat auch dem mitgliederstärksten Verband in der Großen Kreisstadt zugesetzt: Mehr als eineinhalb Jahre hat es keine Mehrtagesfahrten gegeben, keine Ausflüge, so gut wie keine Veranstaltungen. Michelsen erinnert sich an einen einzigen Nachmittag in einem Biergarten im Jahr 2020. Erst im Juni 2021 konnten die Stammtische wieder ins Leben gerufen werden. Seither kehrt das Leben wieder Stück für Stück in den Ortsverband mit seinen 3303 Mitgliedern zurück. Waltraud Patz ist erst kürzlich mit einer Reisegruppe nach Südtirol aufgebrochen und am 30. Oktober steht ein erster Höhepunkt im noch spärlich gefüllten Veranstaltungskalender bevor: Das Folk-Duo Jolly Alehouse lädt zu einem unterhaltsamen Abend in den blauen Saal des Roxy Kinos ein. Motto: „Lieder und Erzählungen aus Irland und Großbritannien.“
Echtes Pubfeeling im Roxy
Max Michelsen freut sich besonders auf diesen Abend. Nicht nur, weil irisches Bier, fränkisches Wasser und Knabbereien angeboten werden. „Es gibt auch Lieder zum Mitsingen, so dass ein echtes Pubfeeling aufkommen darf.“ Genau darauf legen Dietmar Jung und Axel Girreser großen Wert. Die beiden Berufskollegen und Freunde sind das Duo Jolly Alehouse. Anfang 2008 haben sie sich das erste Mal mit der Idee beschäftigt, zusammen aufzutreten. Zwei Jahre später war es so weit.
Seither spielen sie auf privaten Festen und Folk-Veranstaltungen in ganz Franken und darüber hinaus. „Egal ob vor 20 oder 150 Zuschauern, der Spaß steht bei uns immer im Vordergrund“, sagt Dietmar Jung. Jedes Lied wird erklärt, der Refrain mit den Gästen eingeübt. Und dann kann sich jeder, der will, einbringen und mitsingen. Zusätzlich haben die beiden 300 Bilder aus ihren Irland-Reisen dabei, die auf der großen Leinwand des Roxy-Kinos zu sehen sein werden.
Neue Zielgruppen ansprechen
90 Gäste dürfen in den blauen Saal, 30 Anmeldungen hat Michelsen bereits vorliegen. „Da sind auch viele Namen dabei, die ich noch nicht kenne“, freut er sich. Genau das ist ein Ziel der beiden altgedienten VdK-Vorstände: Neue Zielgruppen mit neuen Angeboten ansprechen. „Von unseren mehr als 3000 Mitgliedern kommen 120 bis 150 regelmäßig“, sagt Hartmut Stiller. Der weitaus größte Teil nimmt die Beratungen in Sachen Rente, Schwerbehinderung oder anderer sozialer Probleme in Anspruch. Bei den vielfältigen Veranstaltungen sind diese Mitglieder jedoch kaum gesehen.
„Am meisten Leute kommen zu den Weihnachtsfeiern“, informiert Michelsen. 300 bis 350 Mitglieder drängen sich dann ins Dekanatszentrum. Ist die Weihnachtsfeier 2020 Corona-bedingt ausgefallen, soll sie in diesem Jahr, am 27. November, wieder über die Bühne gehen.
In Zusammenarbeit mit der Lohnsteuerhilfe bietet der VdK außerdem am 10. November eine Info-Veranstaltung zur Frage „Müssen Rentner Steuern zahlen?“ an. Beginn ist um 19 Uhr, ebenfalls im Dekanatszentrum.
Ziel: Ein reibungsloser Wechsel
Viel mehr Veranstaltungen sind in diesem Jahr nicht möglich, aber für 2022 ist der Veranstaltungskalender wieder gut gefüllt. Bis zum 30. Juni haben Stiller und Michelsen etliche Termine avisiert, dann finden die Neuwahlen statt. „Und danach ist der neue Vorstand verantwortlich“, sagt Hartmut Stiller. Die Weichen für einen reibungslosen Wechsel sind bereits gestellt. Einen Nachfolger als Vorsitzenden hat er bereits im Blick, auch die anderen Posten sollten besetzt werden. „Das ist keine Selbstverständlichkeit“, betont er und erinnert daran, dass es Ortsverbände im Landkreis gibt, die keinen Vorstand finden und eine Zusammenlegung mit benachbarten Ortsverbänden erwägen. In Kitzingen sind alle Stadtteile sowie die Gemeinden Buchbrunn, Kaltensondheim, Biebelried und Westheim in den Ortsverband integriert. Ein großer Anteil der Mitglieder hat einen Migrationshintergrund. „Diese Gruppe ist noch gar nicht in unserem Vorstand vertreten“, bedauert Hartmut Stiller. Auch daran will er bis zu seiner Verabschiedung im kommenden Sommer arbeiten.