
Der Grundstein für den Neubau des Montessori-Kindergartens in Marktbreit ist gelegt: Am Freitagmittag waren sich der Vorsitzende des Trägervereins, Harald Seidler, und Bürgermeister Erich Hegwein fast sicher – bis zum geplanten Einzugstermin am 1. Mai 2013 wird der Bau fertig gestellt sein. Ein Fest von Kindern, Eltern, Beschäftigten und Freunden des Kindergartens begleitete den offiziellen Akt.
Rückblick: Anfang vergangenen Jahres war es für den frisch gewählten Vorstand des Trägervereins der Schock: Der Vermieter des Kindergartens am Breitbach, die AWO, hatte den Mietvertrag gekündigt, ein gutes Jahr hatten die Verantwortlichen Zeit, eine neue Unterkunft zu suchen. „Eine harte Zeit liegt hinter uns“, sagte Seidler am Freitag. Denn die Suche nach einem neuen Haus für die Mühlenkinder erwies sich alles andere als einfach.
Alle angebotenen Objekte erwiesen sich als ungeeignet, oder als zu weit vom jetzigen Standort entfernt. Die Nähe zu den Marktbreiter Schulen ist wichtig, da der Kindergarten – als Netz für Kinder – auch Schulkinder betreut und die sollten nicht durch die ganze Stadt laufen müssen.
„Unser Hilferuf ist angekommen bei Bürgermeister Hegwein“, sagte Seidler, „er hat uns in den Arm genommen.“ Schnell und unbürokratisch haben Bürgermeister und Stadtrat geholfen, kurzerhand das Grundstück an der Obernbreiter Straße gekauft und dem Verein in Erbpacht zur Verfügung gestellt.
Auch bei der Finanzierung des rund eine Million teuren neuen Hauses für die Kinder war die Stadt schnell dabei: Je ein Drittel zahlen Stadt, Staat und Elterninitiative.
Gedauert hat allerdings der Bewilligungsbescheid der Regierung, der erst Mitte Juli vorlag. Zum Glück verlängerte die AWO den Mietvertrag bis Ende April 2013, so dass jetzt gebaut werden kann. Und das muss schnell erfolgen, denn eine weitere Verzögerung will sich die Elterninitiative nicht leisten. Deshalb auch erfolgte die Grundsteinlegung nur symbolisch, auf der anderen Straßenseite. Denn die Betonierarbeiten laufen schon auf vollen Touren und sollten nicht unterbrochen werden.
„Was mir gefallen hat, war die Tatkraft der Verantwortlichen“, sagte Hegwein, „das kam mir sehr gelegen“. Stellenweise war es dem Bürgermeister fast ein wenig zu schnell, wie die Eltern agierten – aber lieber zu schnell, als zu langsam, so Hegwein. Im Mai schon fingen die Eltern an, das verwilderte Grundstück zu roden. Auch im abzubrechenden Gebäude entfernten sie alle Metallteile - die 150 Euro Erlös fließen natürlich in den Neubau: „Sie sehen“, sagte Seidler, „es geht nichts verloren“.
Denn Geld braucht die Initiative noch viel: Weder die Ausstattung, noch die Außenanlagen des Kindergartens fallen unter die Bezuschussung, sie müssen vom Verein selbst finanziert werden. Deshalb auch immer der Appell: Bitte Spenden.
Am Freitag standen aber andere Themen im Vordergrund. Etwa die Zeitkapsel, gefüllt mit aktuellen Tageszeitungen, Münzen für jedes Kind und jeden Mitarbeiter des Kindergartens – und natürlich auch Kinderzeichnungen. Die wird nachträglich noch in die Mauer des Hauses gelegt.
Und während vis-a-vis die Betonmaschinen ratterten, sangen die Kinder: „Wir bauen ein Haus“ und stellten dabei in Windeseile ein Papphaus auf. Ganz so schnell wird es die Elterninitiative zwar nicht schaffen. Es gilt aber immer noch der Satz von Seidler an alle Verantwortlichen: „Danke, dass wir unseren Traum erfüllen dürfen.“