Der 20. Stüchtball in Iphofen war zwar nicht ganz ausverkauft, trotzdem tat das der Stimmung keinen Abbruch. Rund um das Thema "Typisch Deutsch?!" drehten sich auch die beliebten Stüchtreden, die immer die Höhepunkte des Abends darstellen.
Allen voran überzeugte Agnes Roth, die sich über die Anglizismen in der deutschen Sprache lustig machte. "Früher sagte man Hose – heute Jeans, Shorts und wenn's an de Bee klebt is es a Leggings." Die "Iphöfer Geschichtli" von Barbara Weigand beinhalteten die "kleinen Feindschaften" zwischen Iphofen, Willanzheim und Rödelsee. Ob wohl das Trojanische Pferd auf dem Marktplatz ein Schachzug der umliegenden Gemeinden war und sich darin ihre Bewohner versteckten?
Iphofen real und virtuell durchlaufen
Auch die Virtual-Reality-Brillen der Tourist-Info waren ein Thema. So kann man Iphofen virtuell statt real erleben. Der "deutsche Michel" zog dann kräftig die Politik von Söder und Seehofer durch den Kakao. Im Zuge des Dieselskandals solle man sich statt über selbst fahrende Autos über "selbst denkende Hirne" Gedanken machen. Und wenn man in Stuttgart ein Biotop finden wolle, brauche man nur zum dortigen Bahnhof zu gehen.
Zur guten Stimmung bei den 200 Gästen trug die Rödelseer Band "Let´s Dance" bei, die mit Schunkelmusik, Mitmachliedern und Polonaisen die Sitzung auflockerte. Treffend waren auch die Moderationen von Julius und Philipp Straub. Noch während der Vorsitzende des Stüchtballs, Richard Schober, die Gäste als Hausmeister begrüßte, wurde er von ihnen der Bühne verwiesen, "weil dieses Jahr zwei junge und attraktive Moderatoren die Programmansagen übernehmen".
Alle Vereine in einem Tanz
Die "Stücht - Kids" tanzten einen "Zwergenaufstand" und die Kröpferli stellten die Iphöfer Vereine in "Vereint" dar. Im Sketch beim Arzt traf man einen Syrer, einen Afghanen, einen Türken und einen Willanzheimer. Man verstand alle – bis auf den Willanzheimer.
Auch einen Gastauftritt der "Seinsheimer Galgenvögel" gab es in diesem Jahr. Sandro Hönnl (11) und Annika Schwarz (13) berichteten von ihrem gar nicht so schönen Leben in der Schule, "wo man erst schreibt, wie man will und in der 2. Klasse die Rechtschreibung doch wichtig ist". Die Beiden stehen seit vier bzw. zwei Jahren auf der Faschingsbühne und mussten eine Zugabe geben.
Stimmung bis in den frühen Morgen
Vervollständigt wurde das Programm mit den "Schlagerfuzzis" des Wilden Haufens, einem Hiphop-Tanz der "Jugend von Heute", den "Mambo No. 8"-Damen, die erstmalig dabei waren, sowie den "Fidelen Kröpfern", dem beliebten Männerballett aus Iphofen mit ihrem Tanz "Enriquo und seine Senioritas".
Nach dem offiziellen Programm ging es feucht-fröhlich bis in den frühen Morgen weiter.