Zur Bürgerversammlung im Iphöfer Stadtteil Dornheim kamen knapp 100 Personen ins Schützenhaus. Zunächst überließ Bürgermeister Dieter Lenzer dem Projektkoordinator beim Amt für Ländliche Entwicklung, Jonas Treml, das Rednerpult. Treml stellte den Bürgern das Projektgebiet Dornheim zur nachhaltigen Hochwasserfreilegung vor. Starkniederschläge in den Jahren 2021 und 2022 hatten zu einem unkontrollierten Oberflächenabfluss aus der Landschaft geführt, das Ortsgebiet in weiten Bereichen unter Wasser gesetzt und Sedimente und Nährstoffe hinterlassen.
Treml geht von einer Zunahme von Wetterextremen aus. Durch kombinierte, dezentrale Maßnahmen mit überschaubarem Flächenbedarf, sollen Rückhaltestrukturen zur Wasserrückhaltung in der Landschaft geschaffen werden. Damit könnten Bodenabtrag gebremst und Böden aufnahmefähiger gemacht werden. Durch Puffer könne der Sediment- und Nährstoffeintrag bei Abflussspitzen gebremst und verringert werden. Derzeit werde ein Bestands- und Bewertungsplan erstellt und bis Ende des Jahres mit freiwilliger Bürgerbeteiligung mögliche Maßnahmen entwickelt. Die Umsetzung soll bis 2026 erfolgen.
Straße wird auf Wunsch der Bevölkerung hin erneuert
Dem großen Wunsch aus der Bevölkerung folgend kümmert sich die Stadt um einen neuen Straßenbelag auf der Ortsdurchfahrt im Zuge der Fahrbahnerneuerung an der Staatsstraße Nenzenheim-Dornheim. Die Arbeiten sind für die Monate Juli und August geplant. Über die Ortsdurchfahrt mit den Hofzufahrten ist noch nicht abschließend befunden. Ein Vollausbau soll es jedoch nicht werden. Des Weiteren ging es darum, wie in der Hauptstraße zu schnelles Fahren verhindert werden kann. Eine Zone-30-Regelung lehnte Lenzer als unwirksam ab und favorisierte stattdessen eine Rechts-vor-Links-Regelung.
35 Kinder unter zwölf Jahren – Standort für neuen Spielplatz gesucht
Eine größere Debatte entspann sich zur Frage nach einem neuen Spielplatz. Lenzer hatte sich mit der Erneuerung am Feuerwehrhaus – mit bereits beschafften neuen Geräten – sicher gewähnt. Dann aber kam Widerspruch von einem Anwohner. Neuer Vorschlag: Gemeindeflächen an der Altmannshäuser Straße. In der weiteren Debatte kristallisierten sich weitere mögliche Flächen heraus, auf denen es sogar schattenspendende Bäume gebe. Da der in der Vergangenheit ausgeschlossene Pfarrgarten wieder zur Sprache kam, will der Bürgermeister nun einen Rundgang organisieren. Denn derzeit gibt es in Dornheim 35 Kinder unter zwölf Jahren. Michael Klein riet dazu, nicht lange zu zögern, sondern umzusetzen.
Die erforderliche Ertüchtigung der Kläranlage Mönchsondheim wird sich auch auf die Abwasserkosten in Dornheim auswirken. Lenzer riet den Bürgern augenzwinkernd zu sparen, denn Kosten müssen mit Beiträgen und über Gebühren mitgetragen werden. Bei den Einwohnerzahlen machte er einen deutlichen Rückgang seit dem Höchststand 2000 mit 335 Bürgern aus. Ende 2023 waren es noch 305. Der Einwohnerstatistik zufolge gab es sechs Todesfälle bei nur einer Geburt. 15 Wegzügen standen elf Zuzüge gegenüber.
In einer langwierigen Debatte empörte sich ein Bürger über Gebühren, die er an die Stadt für Tätigkeiten der Siebener entrichten soll. Er bezeichnete die Abmarkungstätigkeit als ungerechtfertigtes Vorgehen und wartete mit Paragrafen auf, die ihm Recht geben sollten. Lenzer schilderte die Situation aus seiner Sicht, ließ sich aber nicht auf eine Zusagen ein.
Bei der Frage nach Windrädern auf der Gemarkung erinnerte der Bürgermeister daran, dass diese zu bauen vor zwölf Jahren nicht möglich war. Nun aber würden potenzielle Flächen neu ermittelt und Windräder seien nicht mehr völlig ausgeschlossen. Sollten welche errichtet werden, so plädiere er für Bürgeranteile.