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Seinsheim
Der Seinsheimer Wald bereitet Sorgen
Die Weinparadiesscheune (rechts) bildet die Grenze. Links davon beginnt der Seinsheimer Wald. Auf dem Plateau oben auf dem Kapellberg gibt es auf Grund der Trockenheit absterbende Eichen.
Foto: Gerhard Krämer | Die Weinparadiesscheune (rechts) bildet die Grenze. Links davon beginnt der Seinsheimer Wald. Auf dem Plateau oben auf dem Kapellberg gibt es auf Grund der Trockenheit absterbende Eichen.
Gerhard Krämer
 |  aktualisiert: 12.12.2020 02:15 Uhr

Seit elf Jahren ist Achim Volkamer vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kitzingen für den Seinsheimer Gemeindewald und für die Wälder der Ortsteile Iffigheim und Wässerndorf zuständig. Jahr für Jahr stellt er den Jahresbetriebsplan auf, früher mit Heinz Dorsch, jetzt mit der neuen Bürgermeisterin Ruth Albrecht. Heuer mischte sich ein deutlich sorgenvoller Ton in die Präsentation, denn auf dem Kapellberg hat er absterbende Eichen entdeckt.

Bis Juni sei es eigentlich ein gutes Jahr gewesen, meinte Volkamer. Ende April habe man in bestimmten Waldbereichen wegen des Schwammspinners spritzen müssen. Was ihn aber mit Sorge erfülle, seien absterbende Eichen auf dem Kapellberg. "Wir spüren auch hier den Klimawandel." Zum Glück habe Seinsheim überwiegend Laubbäume, meinte Volkamer. Aber der Fachmann sieht den Stress, den die Bäume wegen der trockenen Jahre haben. Die absterbenden Eichen seien ein Alarmzeichen.

Mit Naturverjüngung und Neuanpflanzungen versuche man, dagegen anzugehen. Eiche, Hainbuche und Ahorn stehen für ersteres. Neu gepflanzt würden Bäume, die mit der Klimaerwärmung besser zurechtkämen. Dies sind laut Volkamer: der Favorit Elsbeere, die Rotbuche für das Plateau, Spitzahorn, Kirsche, Roteiche, Speierling, Esskastanie, Vogelkirsche oder Flatterulme.

Volkamer informierte des Weiteren, dass heuer in den Wäldern von Iffigheim und Wässerndorf nichts gemacht werde. Im Seinsheimer Wald sei aber ein Hieb geplant. Vor allem Eschen sollen entnommen werden, da sie von einem Pilz bedroht seien.

Seinsheim verfüge über einen sehr wertvollen Wald, weswegen es auch Fördergelder über den Vertragsnaturschutz gebe. Geld gebe es zum einen für den Mittelwald, zum anderen würden aber auch Neuanpflanzungen bezuschusst, so der Förster.

Theoretisch könnten 400 Festmeter pro Jahr geschlagen werden, allerdings sei der Bedarf dafür nicht da. Außerdem seien die Bäume noch zu schwach dafür. In 100 Jahren sehe es dagegen ganz anders aus, meinte Volkamer und rief damit allgemeines Schmunzeln hervor. Zu diesem Zeitpunkt beschäftigt sich ein ganz anders zusammengesetzter Gemeinderat mit dem Thema.

An Ausgaben sieht der Jahresbetriebsplan 34 471 Euro vor, an Einnahmen 40 850 Euro. 39 500 Euro davon sind erwartete Fördergelder.

 
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