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OBERNBREIT
Der schlaue Wasserkasten
Von unserer Mitarbeiterin Uschi Merten
 |  aktualisiert: 06.05.2011 10:57 Uhr

Wer hat diese Situation eigentlich noch nicht erlebt? In der Nacht wacht man auf, man hat Durst, tastet sich in den Keller oder den Vorratsraum, möglichst ohne Licht, um die anderen Familienmitglieder nicht aufzuwecken. Und dann steht man vor dem Wasserkasten, sieht nichts und muss durch Hochheben der Flaschen probieren, ob sie voll oder leer sind, was ein fürchterliches Geklapper verursacht und womöglich alle anderen aufweckt.

So ging es der Oma des zehnjährigen Florian Schwegler aus Obernbreit. Immer wieder schimpfte sie darüber, und Florian überlegte sich, wie er seiner Oma helfen könnte, und so baute er einen „schlauen Wasserkasten“, mit dem er beim diesjährigen Regionalwettbewerb „Jugend forscht/Schüler experimentieren“ den ersten Platz in der Sparte Technik belegte. Dies war seine Eintrittskarte zum Landeswettbewerb, der Anfang der Woche in Dingolfing stattfand. Florian gehörte zwar nicht zu den drei Besten, doch die Fachjury war so beeindruckt, dass sie ihm einen Sonderpreis verliehen.

Sehr wissbegierig

Florian besucht seit September vergangen Jahres das Gymnasium Marktbreit, und da er sehr wissbegierig ist, hat er sich bei der „Jugend forscht-Gruppe“ von Alexandra Graf (Technik und Physik) angemeldet. Es macht ihm Spaß sich mit technischen Dingen zu beschäftigen und darüber nachzudenken. Eigentlich hatte er sich überlegt einen Wecker zu bauen, der spricht, musste jedoch dann erfahren, dass es so etwas schon gibt.

Und so war es nahe liegend, dass er seiner Oma einen Gefallen tun wollte, die sich immer über die klappernden Flaschen ärgert. Er überlegte einen Lösungsweg, wie die Oma auch bei Dunkelheit sehen kann, ob die Flaschen gefüllt oder leer sind. Florian hatte eine gute Idee: Lichtschranken sollten den Wasserstand erfassen. Doch da dies in der Umsetzung einfach zu teuer war, musste er neu überlegen, und kam darauf den Unterschied zwischen schwer (volle Flasche) und leicht (leere Flasche) zu erfassen.

Es wurde probiert, gebastelt, wieder probiert und und weiter gebaut, dann noch ein Mal von vorne begonnen, bis der Wasserkasten funktionierte, so wie er es sich vorstellte. Sieht man den Getränkekasten, so kann man sofort auf einen Blick durch Lichtsignale erkennen, ob eine Flasche gefüllt oder leer ist. Durch die Konstruktion von Florian genügt ein Schalterdruck und die Leuchtdioden zeigen die Flaschenfüllung für jedes Flaschenfach einzeln an.

Durch Lichtsignale

Beim Regionalwettbewerb „Jugend forscht/Schüler experimentieren“ in Gemünden hatte er die Fachjury überzeugt, so dass er am Landeswettbewerb teilnehmen durfte. Dafür wurde er Wasserkasten weiter optimiert.

Fotoserie


Und so machte er sich mit seiner Lehrerin Alexandra Graf auf den Weg nach Dingolfing. Dort muss ter erst musste er seine Idee selbst erklären. Die anschließenden Fragen beantwortete er souverän. Auch die, ob er sich schon Gedanken gemacht hätte, wie sein System für die handelsüblichen Wasserkästen umzusetzen wäre. Das hatte Florian natürlich, so dass er locker antworten konnte.

Toll fand Florian das Zusammentreffen mit Willi Weitzel, der die Fernsehserie „Willi wills wissen“ moderiert. Interessant waren für ihn aber auch die Gespräche mit den vielen Menschen, die an seinen Stand kamen. Dazu gehörten viele BMW-Ingenieure, Politiker und Mitglieder der Handwerkskammer. Gefreut hat er sich nicht nur über seinen Sonderpreis, sondern vor allem darüber, dass die Jurymitglieder damit rechnen, dass er auch im nächsten Jahr bei Wettbewerb wieder dabei ist.

 
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