Das Erstaunliche ist: Wie schnell doch zehn Jahre herum sind. Nicht weniger erstaunlich: Was alles in zehn Jahre hinein passt. Turnte man nicht vorgestern erst auf irgendwelchen Holzbohlen herum und brauchte alle verfügbare Fantasie, um sich vorzustellen, dass dies einmal der größte Kinosaal im „Cineworld“ werden soll? Was es nicht gestern erst, als der Hubschrauber mit dem Filmemacher Willi Bogner landete, um zur Eröffnung des Imax-Kinos seinen Film „Ski to the Max“ zu präsentieren? Und als nebenan die Disco „Capitol“ eröffnet wurde und man neugierig durch den Tanztempel schlich, wirkte das nicht unfreiwillig komisch, als man selber noch einigermaßen im Disco-Alter war.
Zehn Jahre Mainfrankenpark. Am 9. Dezember ging's los mit der Eröffnung des „Cineworld“. Genau genommen schon am 7. Dezember, als über die Zeitung 1000 Freikarten verlost wurden. Es war der Ernstfall-Test, ob auch alles so funktioniert, wie es funktionieren soll. Was es tat.
In den Folgejahren gab es neben aufregenden Hollywood-Fantasien auch ein Drama in echt: Der Park-Gründer und Park-Betreiber Michael Siewert träumte von großen Projekten – und scheiterte groß.
Die Bauchlandung rüttelte kurz an den Grundfesten des Parks. Doch der stand wieder auf, schüttelte sich und zeigte, dass eine Nummer kleiner noch groß genug sein kann. Bis es jedoch soweit war, produzierte der Mainfrankenpark Schlagzeilen wie kein anderer vergleichbarer Gewerbepark. Wobei zur Wahrheit gehört, dass es weit und breit kein vergleichbares Projekt gibt: Ein Privatmann stampft einen Freizeit- und Gewerbepark aus dem Boden – das war nicht nur unkonventionell, sondern ein bisschen wilder Westen.
Das Experiment musste schief gehen, um zu glücken – vielleicht ist das die richtige Sichtweise. Weshalb weder dieser Text noch die Bildauswahl auch nur ansatzweise ausreichen – weil einfach zu viel in zehn Jahre hineinpasst.