Die Geschichte dieser Wildpflanze reicht zurück bis ins Altertum, wo der Sauerampfer als Verdauungshilfe nach sehr fettigem Essen bekannt war. Über das Mittelalter bis in die heutige Zeit ist er mehr oder weniger bekannt geblieben und hat somit auch bei den Heilkräutern eine feste Stellung eingenommen.
Wie der Löwenzahn und der Giersch gehört der Sauerampfer zu den Wildkräutern, welche in der Natur am häufigsten zu finden sind, besonders auf nährstoffreichen Wildwiesen und Wegerändern. Gerade heuer ist er aufgrund der günstigen Witterung fast flächendeckend zu sehen. Seine Wuchshöhe ist beachtlich, diese kann bis zu einem Meter erreichen. Die Blütezeit ist meist zwischen Mitte Mai bis in den August hinein. Die rötlich bis rostfarbenen Blüten wachsen in einer Rispe, welche dann eine Anzahl an Samen bilden. Am besten und inhaltreichsten sind die jungen kleinen pfeilförmigen Blätter. Der Sauerampfer ist eine relativ anspruchslose Pflanze. Am besten wächst und gedeiht sie auf halbschattigen bis sonnigen Standorten.
Schon in der Antike wurde der Sauerampfer sehr geschätzt. Im alten Griechenland, Ägypten und bei den Römern setzte man ihn gegen Vitamin- und Mineralstoffmangel ein, aber vor allem, um das Fieber zu senken. Sein Vitamin-C-Gehalt liegt deutlich über dem Durchschnitt vieler anderen Kräuter. Außerdem weist die Pflanze Vitamin B1, B2, B6 und Vitamin E auf. Alle Inhaltsstoffe sind zudem förderlich, um Blutarmut vorzubeugen. Außerdem ist eine blutreinigende und wassertreibende Wirkung wissenschaftlich nachgewiesen worden. Von der Bedeutung des Sauerampfers sind vor allen Dingen die bekannten Bitter- und Gerbstoffe beachtlich, welche die Produktion von Verdauungssäften aktivieren und deftige Speisen bekömmlich machen. Allerdings wird auf die in der Pflanze enthaltende Oxalsäure (wie auch im Rhabarber) hingewiesen.
Sauerampfer kommt wieder mehr in Mode. Vor allem in Naturkostläden gibt es ihn auch kultiviert zu kaufen. Sammelt man in der Natur, nimmt man die jungen Blätter oder, wie im Moment, die Samen. Eingelegt im Glas gilt er vor allen Dingen in russischen Feinkostläden als Spezialität. Hierzulande, etwa im Wildkräutersalat, lässt er sich vorzüglich mit andern Kräutern aufgrund seines säuerlichen Geschmackes kombinieren.
Für eine Suppe verwendet man ihn püriert und verfeinert ihn mit anderen Kräutern. Der Sauerampfer ist jedenfalls auch Bestandteil der bekannten Frankfurter grünen Sauce. Am besten verwendet man ihn frisch. Getrocknet gehen das Aroma und der Geschmack nahezu vollständig verloren.
Rezepttipp Sauerampfer
Pfannkuchen mit Pilzen und Sauerampfer
Zutaten:
10-15 frische Sauerampferblätter
150 Gramm frische Pfifferlinge oder Champignons
125 ml Frankenwein
150 Gramm Sahne
50 Gramm Butter
3? Eier
100 Gramm Mehl
50 ml? Milch
1 Prise Kräutersalz und Pfeffer
Zubereitung: Die Butter mit der Zwiebel andünsten und den gewaschenen Sauerampfer dazugeben mit Pfeffer und Kräutersalz abschmecken. Zur Seite stellen. Die Pilze andünsten, abschmecken und mit Weißwein ablöschen. Aus den Eiern, Mehl und Milch Pfannkuchen backen, Sauerampfer-Mischung darauf verteilen. Zum Schluss die Pilz-Mischung darüber geben.