Es dauerte diesmal lange, bis das Endergebnis feststand. Doch schon nach den ersten Ergebnissen war klar, dass Barbara Becker gewonnen hat. "Wir haben es gemeinsam geschafft, für die CSU wieder das Direktmandat zu holen", sagte sie am späteren Abend aus luftiger Höhe. Vom Flachdach eines Nebengebäudes dankte sie allen, die sie unterstützt hatten. "Es ist wunderschön, dass ich weitermachen darf", freute sie sich.
Familie, Freunde, Nachbarn sowie Parteifreunde und -freundinnen warteten am Wahlabend ab 18 Uhr im Anwesen von Barbara Becker und Ehemann Norbert Kahl auf die Wahlergebnisse und feierten fröhlich gestimmt mit ihr, darunter Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber, Bezirksrätin Gerlinde Martin oder Kitzingens OB Stefan Güntner. Alle würdigten das sehr gute Wahlergebnis und die Arbeit von Barbara Becker.
Gegen 18.40 Uhr marschierte der Spielmannszug Wiesenbronn in die Badersgasse und brachte am hinteren Eingang zum Innenhof ein Ständchen. Wer Barbara Becker kennt, weiß, dass sie Musik mag. Sie freute sich sehr über das musikalische Geschenk.
Weil die Zeit fehlt: Der Innenhof als Baustelle
Der erwähnte Innenhof des Anwesens gleicht eher einer Baustelle. Beckers Nachbarn vergleichen diese schon mit einem Augenzwinkern mit dem Berliner Flughafen. Doch vieles will man eben selber machen, obwohl die Zeit knapp ist ob der Aufgaben und Themen, denen sich Barbara Becker widmet und widmen will.
Die 43,2 Prozent der Erststimmen geben ihr weitere Motivation. Damit liegt sie in Bayern bei der CSU unter den Top-Ten. Sie hat sogar Ministerpräsident Markus Söder (41,5 Prozent) hinter sich gelassen.
Doch diese Prozentzahl verblasst bei ihr, wenn sie auf das Ergebnis in Wiesenbronn schaut: 44,7 Prozent der Erststimmen konnte sie auf sich verbuchen. "Ich freue mich riesig", sagte sie ob dieser deutlichen Verbesserung im Vergleich zur vorherigen Wahl. In Wiesenbronn sei sie ja "die Barbara" und Wiesenbronn sei auch kein CSU-Ort, wie der Zweitstimmenanteil (36,4 Prozent) belegt. "Dieser Riesenrückenwind ist wunderschön."
Das Topthema: Wassermanagement in Nordbayern
Es ist nicht ihr Ding, sich auf so einem Polster auszuruhen. Auch wenn die Feier erst nach Mitternacht endete, war sie am frühen Morgen schon wieder auf den Beinen. Zumal ihre Mutter Gretel schon um 7 Uhr zu ihr kam und sie umarmte. Auf die Unterstützung ihrer Familie, ihrer Freunde und ihres Teams kann sie sich blind verlassen.
Im Wahlergebnis sieht sie eine Bestätigung ihrer Politik und gleichzeitig einen Auftrag, sich weiterhin für die Bürgerinnen und Bürger einzusetzen. Und für ihre Themen. An erster Stelle steht da die Wasserversorgung und das Wassermanagement für Nordbayern.
Auf Landesebene will sie sich zwei Themen besonders widmen: den Rahmenbedingungen für das Pflege- und Bildungssystem. Aber auch die außerschulische Bildung ist ihr wichtig. "Wir müssen die Jugendarbeit viel stärker in den Blick nehmen."
Entbürokratisierung im Blick
Im Blick hat sie auch ein Thema, an dem viele schon verzweifelt sind: Es gibt zu viele komplizierte Vorgaben. Entbürokratisierung heißt das Schlagwort, vor allem im Gesundheitsbereich.
Damit hat Barbara Becker in den nächsten fünf Jahren genug Arbeit. Doch am Wahlabend machte sie sich auch Gedanken über das Abschneiden einer so genannten alternativen Partei. "Nicht gut", bezeichnete sie die Ergebnisse der AfD. Sie weiß, dass jetzt Überlegungen notwendig sind, warum "unser Angebot für deren Wählern und Wählerinnen nicht überzeugend war". "Da müssen wir besser werden", legte sie gleich eine künftige Marschrichtung fest.