An diesem Montag stehen Melanie Eckhardt aus Großlangheim und Alexander Ixmeier aus dem Iphöfer Ortsteil Possenheim in Berlin im Rampenlicht: Die frisch gebackene Fachkraft für Süßwarentechnik mit Fachrichtung Schokolade und der Maschinen- und Anlagenführer werden als bundesweit beste Absolventen in ihrem Ausbildungsbereich geehrt. Mit von der Partie sind Familienministerin Kristina Schröder und Vertreter des Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHT).
„Als ich die Einladung bekam, war mein erster Gedanke, dass eine Verwechslung vorliegt“, sagte Melanie Eckhardt, die ihre Lehre bei der Frankonia Schokoladenwerke GmbH in Veitshöchheim absolviert hat und jetzt dort als Fachkraft für Süßwarentechnik beschäftigt ist. Ihre Abschlussprüfung meisterte sie mit der Note 1, erzielte dabei 92 Prozent und war damit in ganz Deutschland im Fachbereich „Schokolade“ die Beste. Außer ihr werden heute noch die Prüfungsbesten in den Fachbereichen „Dauerbackwaren“ und „Konfekt“ geehrt.
Ein bisschen ist der 30-Jährigen die Aufregung vor der Auszeichnung in Berlin anzumerken, „Ich weiß ja nicht, was da alles passiert“. Dennoch versucht sie, Gelassenheit auszustrahlen: „Ich lasse die Feier auf mich zukommen.“ An ihren Beruf schätzt Melanie, dass er sehr abwechslungsreich und interessant ist. Besonders zufrieden ist sie, wenn die Produktion der süßen Leckereien wie Pralinen, Schokoladentafeln und Schoko-Riegeln reibungslos abläuft.
Ihr Ausbilder Ludwig Schmer freute sich ebenfalls über die hohe Auszeichnung seines Ex-Schützlings. „Wir hatten zwar schon einige Auszubildende, die auf Bezirksebene für ihre sehr guten Leistungen ausgezeichnet worden sind, aber noch nie eine nationale Bestenehrung.“
Das gilt auch für Alexander Ixmeier, auch Knauf hatte noch nie einen Bundessieger. Dass er mal zur „Knauf-Familie“ kommt, ist quasi „genetisch bedingt“: Schon der Uropa war dort, der Opa (im Steinbruch) – und Vater Erich ist es noch: 2011 wurde der Kfz-Mechaniker für 40 Jahre bei Knauf ausgezeichnet.
Mit Hauptschulabschluss
Alexander Ixmeier ist ein gutes Beispiel dafür, dass motivierte junge Leute mit Hauptschulabschluss einen tollen Weg nehmen können: Von 2004 bis 2010 hat der heute 27-Jährige als Leiharbeiter in der Produktionsüberwachung gearbeitet. „Und dann habe ich mir gesagt: Ohne Ausbildung komme ich nicht vorwärts.“ Bestärkt hat ihn sein damaliger Betriebsleiter Dietmar Klose, außerdem legte auch der Betriebsrat ein gutes Wort für Alexander ein.
Es hat sich gelohnt: Als Maschinen- und Anlagenführer kann Ixmeier die Maschinen jetzt nicht nur bedienen, sondern auch fachmännisch warten. Und unter der Regie seines Ausbilders Walter Stark hat den jungen Mann der Ehrgeiz gepackt: Nicht nur, dass er mit 98 Prozent die Prüfung als Bundessieger geschafft hat, nein: Alexander ist inzwischen mitten in der Fortbildung zum Industriemechaniker, will noch höher hinaus. „ Die Arbeit macht absoluten Spaß. Und dadurch fällt alles leichter, auch die Theorie.“
Hoch hinaus, das passt: Denn in der Freizeit klettert Alexander gerne, engagiert sich im Jugendverein Possenheim, feuert die Ice-Tigers Nürnberg an. Acht Jahre ist er mit seiner Freundin zusammen und kann sich durchaus vorstellen, sein Arbeitsleben komplett bei Knauf zu verbringen. Da ist es gut, dass Namensvetter Alexander Knauf schon ein Auge auf den Mann geworfen hat. Der Geschäftsführer gratulierte dem 27-Jährigen nach der Jahreshauptversammlung am Freitag und wünschte viel Vergnügen in Berlin. Scheint so, als setzt sich die Tradition – Ixmeiers arbeiten bei Knauf – fort.