Der Kindergarten in Obervolkach bekommt im Zuge der Sanierung eine Pellets-Heizung. Stefan Schedl vom Institut für Energietechnik in Amberg stellte dem Stadtrat fünf Möglichkeiten für eine Heizung vor, am Ende setzte sich die Pellets-Heizung mit 16:0 durch. Die kostet die Stadt nun 44 500 Euro abzüglich einer Förderung von gut 45 Prozent der Investitionskosten.
Aktuell wird der Kindergarten noch mit Öl geheizt. Zwar sei es wirtschaftlich die günstigste Lösung, den alten Heizkessel durch einen modernen zu ersetzen, sagte Schedl. Doch vor dem Hintergrund, dass der Neueinbau von Ölheizungen bald gesetzlich verboten werde und eine Ölheizung durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe keine besonders gute Kohlenstoffdioxid (CO2)-Bilanz aufweise, "schließen wir eine neue Ölheizung im Grunde aus", so Schedl. Auf dem Prüfstand stand auch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe im Wert von knapp 100 000 Euro, eine Gasheizung (23 900 Euro) und eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Flüssiggaskessel (62 900 Euro).
Auch die Emissionen spielten bei der Entscheidung eine Rolle
Doch Schedl wollte seine Empfehlung nicht allein am Beschaffungspreis festmachen. Vielmehr nahm er auch die Folgekosten unter die Lupe und betrachtete insbesondere die ökologischen Auswirkungen der verschiedenen Heizarten auf die Umwelt. Dabei kam die Ölheizung mit einer Emission von etwa 17 Tonnen pro Jahr am schlechtesten weg, gefolgt von der Gasheizung (15,2 Tonnen pro Jahr), der Luft-Wasser-Wärme-Pumpe (10,8 Tonnen pro Jahr, auch weil sie im Winter sehr kalte Luft wärmen muss) und der Luft-Wasser-Gas-Wärmepumpe (10,3 Tonnen pro Jahr). Die Pelletsheizung verbraucht nur gut 2,1 Tonnen CO2 pro Jahr, außerdem handele es sich um "nachwachsende Rohstoffe". Ein weiteres Plus: die Preise für Pellets sind wegen des überschwemmten Marktes günstig, die Tonne kostet momentan 185 Euro.
Auch im Bereich des Stromverbrauches erwies sich die Pellets-Heizung als die beste Variante. Was Georg Hünnerkopf indirekt bestätigte. Er sei seit 15 Jahren Besitzer einer solchen Heizung, sagte er, "das ist eine super Sache". Und eventuell, so Schedl weiter, sei sogar mehr als die 45 Prozent Förderung drin. "Der Bund hat ein neues Förderprogramm für effizientes Bauen aufgestellt, vielleicht wird die Heizung ja noch zwei bis fünf Prozent günstiger", stellte er dem Rat vorsichtig in Aussicht.
Zu klären ist jetzt noch, wo genau ein Lager für die Pellets entstehen soll. Sinnvollerweise solle der Weg zwischen Lagerstätte und der eigentlichen Heizung nicht sonderlich lang werden, so Schedl. Im Gespräch war, in nicht genutzten Kellerräumen eine Lagerstätte einzubauen. Die sollte nicht sonderlich weit weg von der Straße sein, argumentierte Schedl, damit die Pellets ohne viel Aufwand abgeladen werden könnten.