zurück
GEISELWIND
Der große Traum des kleinen Fritz
Ralf Dieter
 |  aktualisiert: 27.04.2023 02:14 Uhr

Er hat viel von der Welt gesehen, hat einige der größten Kletterparks in Deutschland mitgebaut. Jetzt will Thorsten Silberhammer (bekannt unter dem Namen Fritz) seinen großen Traum wahr machen: In Geiselwind entsteht Europas größter Kletterwald. In fünf Jahren soll es so weit sein.

„Die Bedingungen hier sind ideal“, sagt Fritz und schaut vom höchsten Punkt der „Erlebniswelt“ hinab ins Tal. Ein paar hundert Meter weiter unten glänzen die Fassaden des Autohofes Strohofer im Licht, die nahe Autobahn ist kaum zu hören. Bei einem Trucker-Event in Geiselwind haben sich der Mann aus dem Erzgebirge und die Familie Strohofer kennengelernt. Fritz und seine Frau Moni waren mit ihrem „Kletterbaum“ angereist. „Die Chemie hat gleich gestimmt“, sagt der Mann, der sein Alter mit einem Augenzwinkern irgendwo zwischen 30 und 60 Jahre angibt.

180 Hektar sind geplant

Im Frühjahr ist der erste, kleine Teil der Erlebniswelt eröffnet worden. Etwa fünf Hektar groß umfasst er gerade mal drei Prozent des geplanten Gesamtareals. 180 Hektar soll das Gesamtprojekt umfassen. Das entspricht in etwa der Größe von 250 Fußballfeldern. Vom Hang oberhalb des Strohofer-Areals bis hinunter ins Tal und wieder zurück soll sich das Kletterparadies ziehen. Sieben Erlebniswelten plant Fritz, je eine für jeden Kontinent. „Und überall wird es landestypische Schlafmöglichkeiten und Essensangebote geben“, kündigt er an.

Ein Kletterwald auf zwei Ebenen ist bereits entstanden, ein Parcours mit Bogenschießstand und zwei Tipis, in denen Familien oder Gruppen übernachten können. Vor den rund sechs Meter hohen Indianerzelten liegen die Holzscheite schon bereit für das Lagerfeuer, auf dem Stockbrot und Würstchen zubereitet werden können. „Mit Isomatten und Schlafsack lässt es sich hier wunderbar übernachten“, versichert Fritz.

An Pfingsten ist die Erlebniswelt in Geiselwind eröffnet worden. Fritz und Moni sind mit der Resonanz zufrieden. Viele Kindergeburtstage werden abgehalten. Im August klettern auch viele Ferienpasskinder in der Anlage. „Das passt wunderbar in unser Konzept“, freut sich Ruth Strohofer. Nach und nach hat die Familie rund 180 Hektar rund um den Autohof gekauft und die Baugenehmigung für einen „Life-Park“ erhalten. „Die Gäste sollen hier die Natur mit allen Sinnen erfahren und in der Natur Kraft schöpfen“, formuliert Ruth Strohofer die Zielsetzung. Weg vom Handy – gerade für Kinder sei das dringend geboten. „Dafür müssen wir allerdings auch entsprechende Angebote schaffen“, weiß sie.

Die Ferienpasskinder aus Lülsfeld und Schallfeld, die an diesem sommerlichen Tag in der Erlebniswelt zu Gast sind, denken keine Sekunde an ihr Handy. Sie sind viel zu beschäftigt damit, die Herausforderungen des Kletterparcours zu meistern. „Kannst Du mir mal helfen, Fritz?“, fragt die siebenjährige Fria. Und schon hakt der gelernte Industriekletterer den Karabiner in das nächste Seil ein. „Sicherheit ist das Wichtigste“, sagt er. Keines der rund 25 Kinder darf deshalb alleine durch den Kletterwald laufen, in Gruppen sind die Kinder unterwegs, immer beobachtet von Fritz, Moni und ihrem Mitarbeiter Simon.

Im Erzgebirge ist der „kleine Fritz“ aufgewachsen, das Klettern hat er quasi mit der Muttermilch eingesogen. Der alte Fritz (sein Großvater) und der große Fritz (sein Vater) sind ebenfalls begeisterte Kletterer gewesen. Seit etwa 20 Jahren ist der gar nicht so kleine Fritz nun Industriekletterer – Level 3. „Mehr geht nicht“, sagt er.

An und über Grenzen hinaus

Was ihn am Klettern reizt? Fritz muss nicht lange überlegen. „Jeder Muskel wird angestrengt“, sagt er. „Und du musst ständig an deine Grenzen und darüber hinaus gehen.“ Auch für die Erlebniswelt Geiselwind gilt: Langeweile hat hier keine Chance – und das dürfte auch in den kommenden Jahren so bleiben. „Hier werden Dinge entstehen, die es in dieser Art woanders nicht gibt“, kündigt Ruth Strohofer an. Geiselwind soll vom Durchreiseziel zum eigentlichen Ziel für Gäste werden.

Fritz möchte beispielsweise Nachtklettern anbieten, Bogenschießen mit Fackeln und wenn es im Winter mal richtig kalt wird, dann will er einen künstlichen Eisberg bauen, auf dem die Gäste klettern können.

Kontakt: Mehr Informationen gibt es im Internet unter www.erlebniswelt-strohofer.de.

Buchungen nehmen Fritz und Moni unter Tel. 0173/ 89 33 88 3 an.

Immer eine helfende Hand: Fritz und ein paar Ferienpasskinder.
Foto: Ralf Dieter | Immer eine helfende Hand: Fritz und ein paar Ferienpasskinder.
Abstieg aus schwindelerregender Höhe.
Foto: Ralf Dieter | Abstieg aus schwindelerregender Höhe.
Sicherheit geht vor: Wer klettert, muss immer gesichert sein.
Foto: Ralf Dieter | Sicherheit geht vor: Wer klettert, muss immer gesichert sein.
Gegenseitige Hilfe: Beim Klettern unabdingbar.
Foto: Ralf Dieter | Gegenseitige Hilfe: Beim Klettern unabdingbar.
Die eigenen Grenzen überwinden.
Foto: Ralf Dieter | Die eigenen Grenzen überwinden.
Mutig ran an den nächsten Abschnitt.
Foto: Ralf Dieter | Mutig ran an den nächsten Abschnitt.
Indianische Gelassenheit: Thorsten Silberhammer, besser bekannt als Fritz, in einem seiner Tipis in der Strohofer-Erlebniswelt.
Foto: Ralf Dieter | Indianische Gelassenheit: Thorsten Silberhammer, besser bekannt als Fritz, in einem seiner Tipis in der Strohofer-Erlebniswelt.
Grenzen überwinden, Mut fassen, sich gegenseitig helfen: Im Kletterwald lernen die Kinder einiges.
Foto: Ralf Dieter | Grenzen überwinden, Mut fassen, sich gegenseitig helfen: Im Kletterwald lernen die Kinder einiges.
Große Augen: Hier geht es durch den Kletterwald.
Foto: RALF Dieter | Große Augen: Hier geht es durch den Kletterwald.
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Geiselwind
Ralf Dieter
Kletterparks
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top