
Manchmal erscheint der Rasen im Winterhalbjahr mit hellen Flecken überzogen, auch wenn kein Schnee liegt. Die Experten der Bayerischen Gartenakademie klären auf und geben Tipps zur Vorbeugung.
Ursächlich für das Auftreten des Schadens im Rasen könnte der Schneeschimmel (Microdochium nivale oder Gerlachia nivale) sein, eine Pilzkrankheit, die durch feuchte und sehr kühle Witterung begünstigt wird, so die Experten. Schneeschimmel tritt bevorzugt auf Flächen auf, die stark verfilzt und verdichtet sind, ebenso auf Intensivrasen mit Schnitthöhen unter drei Zentimetern sowie Rasenflächen im Schatten oder unter einer Laubabdeckung, Mulch oder Schnee.
Temperaturen zwischen Null und acht Grad Celsius begünstigen den Pilz. Trockenheit und hohe Temperaturen dagegen hemmen ihn.
Zu Anfang des Befalls zeigen sich kleine, feuchte und schmierig weiß-graue Flecken mit etwa fünf Zentimetern Durchmesser, die sich bis 30 Zentimeter ausbreiten und dann ineinander laufen können. Bei hoher Luftfeuchte entsteht ein dichtes watteartiges Myzel von weißlicher bis rosa Farbe. Befallene Flächen sehen dann oft strohig aus. Der Pilz befällt die Blätter und nicht den Triebgrund, so dass sich die Gräser in gewissem Masse selbst regenerieren können.
Vorbeugung
Schon beim Kauf von Saatgut sollten Sie auf Qualität achten. Gute Gräsersorten sind widerstandsfähiger gegen Pilzkrankheiten. Wichtig ist eine ausgewogene Nährstoffversorgung der Rasengräser, wobei im Herbst niedrige Stickstoff- und reichliche Kaliumgaben verabreicht werden sollten, um die Zellwände der Gräser widerstandsfähiger zu machen. Ein hoher pH-Wert fördert den Schneeschimmel. Von einer Kalkgabe im Herbst ist abzusehen. Um einen gesunden Rasen zu erhalten hilft es, die Lebensbedingungen für den Pilz ganzjährig zu verschlechtern und damit für die Gräser zu verbessern, indem man dafür sorgt, dass der Rasen nach Niederschlägen schnell abtrocknen kann. Deshalb sollten Sie regelmäßig vertikutieren und damit den Rasenfilz beseitigen. Ebenso ist leichtes Sanden sinnvoll. Beim Aerifizieren werden fünf bis zehn Zentimeter tiefe Löcher in den Boden gestanzt, die anschließend mit Sand verfüllt werden, so dass Oberflächenwasser schneller versickern kann. Rasenschnittgut und Falllaub müssen immer sorgfältig entfernt werden.
Eindämmung des Pilzes
Sollte sich Schneeschimmel im Rasen gezeigt haben, müssen Sie die befallenen Stellen gründlich vertikutieren. Durch anschließendes Reinigen des Vertikutiergerätes wird die Ausbreitung des Myzels auf bisher pilzfreie Flächen vermieden. Eine Regenerationsdüngung im Frühjahr sorgt besonders auf Sandböden zu einem schnellen Verwachsen kleiner befallener Flächen. Bei starker Schädigung müssen Lücken nachgesät werden. Diese Vorschläge sind nicht nur eine Vorbeugung gegen Schneeschimmel, sondern stärken allgemein die Rasengräser.