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NORDHEIM
Der erste Friedweinberg in Bayern
Bei strömenden Regen wurde am Sonntagnachmittag der erste Friedweinberg Bayerns in Nordheim offiziell seiner Bestimmung übergeben. Die Segnung vollzogen Pater Philippus und Pfarrerin Mareike Rathje. Walter Braun
| Bei strömenden Regen wurde am Sonntagnachmittag der erste Friedweinberg Bayerns in Nordheim offiziell seiner Bestimmung übergeben. Die Segnung vollzogen Pater Philippus und Pfarrerin Mareike Rathje. Walter Braun
Walter Braun
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:56 Uhr

Nach einjähriger Bauzeit war es am vergangenen Sonntag in Nordheim (Lkr. Kitzingen) soweit: Der großes Medieninteresse weckende, erste Friedweinberg Bayerns wurde von Pater Philippus und der evangelischen Pfarrerin Mareike Rathje feierlich gesegnet und bei strömenden Regen offiziell seiner Bestimmung übergeben.

Damit reagierte die Gemeinde Nordheim auf den Wunsch nicht weniger Bürger aber auch auswärtig interessierten Personen, die ihren Hinterbliebenen mit einer aufwendigen Grabpflege nicht zur Last fallen möchten. Schon im Jahre 1996 hatte Altbügermeister Roman Christ ein Zeichen gesetzt, als man nicht nur den heutigen Friedhof erbaute sondern auch die Weinbergsfläche direkt dahinter als Friedhofsgelände auswies. „Das hat vieles erleichtert“, betonte der Nordheimer Gemeindechef in seinem Grußwort am Sonntagnachmittag.

Großes Thema seit Jahren

In kurzen Worten blendete Braun auf die Entstehungsgeschichte des ersten Friedweinbergs in Bayern – in Deutschland gibt es nur noch in Bad Nauenahr-Ahrweiler eine Bestattungsstätte mit demselben Namen – hin. „Der Friedweinberg wurde bei uns in den vergangenen Jahren zu einem immer größer werdenden Thema“, berichtete der Bürgermeister und sprach von zahlreichen Gesprächen mit Mitbürgern, die sich auf einem Friedwald beerdigen lassen wollten. Das sorgte für Diskussionen im Gemeinderat und nach einer etwa einjährigen Planphase wurde Ende 2017 mit dem Bau der außergewöhnlichen, rund 200.000 Euro teueren Ruhestätte begonnen.

186 Rebstöcke

Noch vergangene Woche wurde das 4000 Quadratmeter große Areal mit 186 Rebstöcken bepflanzt und einer Beisetzung auf der neu geschaffenen Ruhestätte steht nichts mehr im Wege. Das ist gut so, denn mittlerweile gibt es neben über dreißig Anfragen zwecks Bestattung bereits drei Urnen, die im Nordheimer Friedwald noch in diesem Jahr ihre letzte Ruhestätte finden sollen. Der Gemeindechef dankte abschließend allen, die am Großprojekt beteiligt waren.

Ein weiteres Grußwort sprach Landschaftsarchitekt Joachim Kaiser vom Würzburger Planungsbüro Kaiser und Juritza.

Historischer Weinberg

Auf der Suche nach dem Erscheinungsbild für dem Friedweinberg kam man in Absprache mit dem Nordheimer Gemeinderat zu folgendem Ergebnis: Es soll ein klassischer, historischer Weinberg sein, der langsam in die Natur übergeht. Seinen Ausführungen zufolge ist das Bauliche mittlerweile fertig gestellt. Geschaffen wurde ein Projekt, dass Bestattungen in würdigen Rahmen ermöglicht und der für die Trauernden ein Ort ist, den sie gerne besuchen. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Nordheimer Musikkapelle.

 
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