
Was wäre der Steigerwaldklub Nenzenheim ohne seinen Andreas-Därr-Turm? Wahrscheinlich immer noch ein rühriger Haufen wander- und naturfreudiger Menschen, die nicht nur Ausflüge in Flora und Fauna unternehmen und gerne bei Aktionen die Jugend für die Natur begeistern. Aber eben ein recht armer Haufen. Das wurde bei der Jahreshauptversammlung am Sonntag im Nenzenheimer Gasthaus Distler beim Bericht von Kassier Ernst Nehmeier deutlich.
Ausflugsziel für Wanderer
Der 1927 auf Initiative des Nenzenheimer Lehrers Andreas Därr auf dem Iffigheimer Berg zwischen Nenzenheim und Krassolzheim errichtete Turm ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und wird seit einigen Monaten auch mit einem extra Flyer beworben. Der Schlüssel kann zu den Öffnungszeiten von Edeka Waigandt im Lebensmittelladen in der Ortsmitte abgeholt werden. Da die Nenzenheimer dort regelmäßig Getränke für durstige Wanderer anbieten, läppert sich der Erlös jedes Jahr auf eine kleine, aber erkleckliche Summe, die das Überleben des Vereins letztlich sichert.
Ebenso wie das jährliche Marktplatzfest, einst aus dem Waldfest hervorgegangen, mit dem der Steigerwaldklub zusammen mit den beiden öffentlichen Wanderungen im Jahr seinen Teil zum Dorfleben beisteuert. Schriftführer Wolfgang Hilbig schilderte einige launige Anekdoten von den Ausflügen, der nächste steht bereits am kommenden Sonntag nach Ippesheim an. Wie Vorsitzender Manfred Krämer erklärte, seien die Wanderungen bei Jung und Alt beliebt und erfreuten sich großen Zuspruchs. Ebenso wie die Nistkastenaktion, die im vergangenen Jahr erstmals mit den Vorschulkindern angepackt wurde, bei der Wanderwart Georg Keßler mit jedem Nenzenheimer Vorschüler einen solchen Kasten baute. Was solch großen Anklang fand, dass in wenigen Tagen mit der nächsten Generation wieder gewerkelt wird.
Gleich drei Mitglieder hatte der Verein im vergangenen Jahr verloren. Neben Walter Werner (86) waren das mit Dieter Dornberger und Raimund Schreier zwei Männer, die gerade mal in den frühen 60er-Jahren waren, letzterer bekleidete seit 2002 das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden. Drei Tiefschläge, die auch mit einigen Monaten Abstand die Mitglieder des Vereins noch stark berühren und die im Falle Schreiers auch eine Neuwahl am Sonntag notwendig machten.
Erich Kistner erklärte sich bereit, den Posten des stellvertretenden Vorsitzenden zu übernehmen und wurde auch einstimmig in der Versammlung gewählt.
Gleich fünf Mitglieder des Steigerwaldklubs Nenzenheim wurden für 50 Jahre im Verein geehrt: Karl Hassold, Georg Krämer, Manfred Krämer, Fritz Schwemmer und Friedrich Schumann.