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Volkach
Denkmal- oder Klimaschutz? Dächer in der  Altstadt für Photovoltaik nutzen
Riesige Dachflächen in der Volkacher Altstadt könnten mit Photovoltaik zur Stromerzeugung genutzt werden. Spricht die Gestaltungssatzung der Stadt dagegen?
Foto: Peter Pfannes | Riesige Dachflächen in der Volkacher Altstadt könnten mit Photovoltaik zur Stromerzeugung genutzt werden. Spricht die Gestaltungssatzung der Stadt dagegen?
Peter Pfannes
 |  aktualisiert: 11.02.2024 23:03 Uhr

"Photovoltaik in der Altstadt?" Volkachs Freie Wähler haben in der Stadtratssitzung am Montag zwei Anträge zu diesem Thema gestellt. Die Verwaltung der Stadt Volkach möge schriftlich bei der Regierung von Unterfranken nachfragen, ob oder in welchem Umfang die Zuschüsse der Städtebauförderung gefährdet sind, wenn die Stadt Volkach Solarthermie und Photovoltaik auf Dächern der Stadt zulässt, so Sprecher Herbert Römmelt.

Die FWG erwarte sich von der Regierung von Unterfranken als Zuschussgeber eine klare, auch für die Bürgerinnen und Bürger verständliche Auskunft, wie sich der Schutz der Altstadt (Gestaltungssatzung) mit den Anforderungen des Klimaschutzes und der privaten Energiebilanz in Einklang bringen lassen. Bisher waren Anträge auf erneuerbare Energien in der Altstadt wegen den Bestimmungen der Gestaltungssatzung und öffentlicher Fördergelder nicht erfolgreich.

Römmelts zweiter Antrag zielte in Richtung Freibadsanierung. Er bat die Verwaltung, in der nächsten Sitzung des Stadtrats über den gegenwärtigen Stand der Planungen zu berichten. Die FWG erwarte sich Antworten auf Fragen wie "Welche Planungen sind bereits an wen vergeben?", "Gibt es gegenwärtig zeitnahe Kostenschätzungen?" und "Welche Zuschüsse sind von welcher Seite bereits zugesagt?"

Licht für die Spitalstraße

Eine lebhafte Diskussion gab es um die Installation von Lampen in der Spitalstraße in Volkach, nachdem Bauamtsleiter André Brezina das Beleuchtungskonzept der Unterfränkischen Überlandzentrale (ÜZ) mit 13 Lampen vorgestellt hatte. "Neun Lampen sind absolut ausreichend", sagte Peter Kornell (FWG) mit parallelem Blick in Richtung Weinstraße. Man solle mit Licht sparsam umgehen, die vorliegende Planung sei "übertrieben". Kornell wies darauf hin, dass das Thema bereits zweimal in nichtöffentlicher Sitzung behandelt worden sei.

Uwe Koßner (CSU) widersprach vehement: "Dieser Lichtplan stammt von Fachleuten und passt." Schließlich müssten rechtliche Vorgaben beachtet werden. Ortssprecher Georg Hünnerkopf (Rimbach) meinte: "Der Planer ist kompetent." Simon Rinkes (CSU) Statement: "Wir machen eine attraktive Straße und die soll schön ausgeleuchtet sein." Cengiz Zarbos (FWG) Antrag auf erneute Vertagung wurde mehrheitlich abgelehnt. Das Gremium entschied sich mehrheitlich nicht für die Sparversion sondern für die teurere Variante (Mehrkosten: 12.000 Euro).

Kommt ein Bürgerentscheid zur Wohnbebauung?

In der Ratssitzung am 25. April will der Stadtrat über die Zulässigkeit des Bürgerentscheids abstimmen, den die Bürgerinitiative "Eichfelder-/Rimbacher-/Ringstraße Volkach" (BIERR) anstrebt. 1300 Unterschriften für sein Bürgerbegehren hatte das Bündnis vergangene Woche im Rathaus eingereicht. Bürgermeister Heiko Bäuerlein (CSU) will überlegen, ob der Stadtrat dem ein Ratsbegehren entgegengestellt.

Peter Kornell (FWG) hat einen einstimmigen Stadtratsbeschluss herbeigeführt, der der Bundesregierung die Einführung eines Tempolimits ans Herz legt. Der Grund für den Wunsch des Altbürgermeisters: Energie einsparen, um Russlands Ukraine-Krieg nicht weiter mitzufinanzieren. Der Bürgermeister wurde ermächtigt, einen entsprechenden Brief an Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zu schreiben.

Die Stadt beteiligt sich mit 2100 Euro an der Erneuerung der steinernen Außentreppe der Pfarrkirche in Obervolkach. Die marode Treppenanlage musste kurzfristig ausgebessert werden. Die Kosten lagen bei 21.000 Euro.

Der Wohnmobilstellplatz am Campingplatz in Escherndorf darf erweitert werden. Einstimmig befürworteten die Mitglieder des Bau-, Agrar- und Umweltausschusses den Antrag der Campingplatzbesitzerin, zwölf weitere Stellplätze errichten zu dürfen. Laut Bauamtsleiter André Brezina hat das Landratsamt Kitzingen das letzte Wort bei der Genehmigung.

 
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  • E. H.
    hat die CSU in Volkach schon mal was von Lichtverschmutzung gehört.

    Und dann sollen 12.000 Euro Stromkosten bezahlt werden ?? Ach ja der söder will ja unbedingt die KKW weiter laufen lassen, weil so viel Strom gebraucht wird.

    Die CSU Volkach ist auf Leitkurs
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    Ich stimme "Sperans" im vorherigen Kommentar zu 100 % zu ! Bisher wurde die Spitalstraße u.a. durch die Schaufenster der dortigen Geschäfte an den Abenden "ausgeleuchtet", keinesfalls durch städtische Beleuchtung. Betriebsschließungen seit einigen Jahren dort: Uhren / Schmuck Höhn, Haushaltswaren Scharf, Blumen Handwerk, Bastelwelt, Hörgeräte Jopp/Gerber. Dort waren bisher keine 13 Lampen installiert ! Gerade im Hinblick auf die finanziell sehr schwache Stadt muß jede nicht zwingend notwendige Ausgabenposition kritisch hinterfragt werden. Klar - als Verkäufer (UÜZ) würde jeder Betrieb versuchen diese Ausgaben notwendig erscheinen zu lassen. Aber Mehrkosten von 12.000,-- € sind nicht zwingend erforderlich und mindern den Entnahmebetrag für den Haushalt 2022 aus den Rücklagen ! Auch erspart diese Minderung der Kosten nötige Zinsausgaben!
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  • h. k.
    Simon Rinkes (CSU) Statement: "Wir machen eine attraktive Straße und die soll schön ausgeleuchtet sein."
    Wenn der Strassenbelag erneuert wird, dann wird die Strasse nicht attraktiver.
    Fachleute haben den Plan erstellt, aber diese Fachleute sind doch von der ÜZ. Natürlich ist ein Mehrverbrauch an Strom lukrativ für den Stromanbieter. Wann brennen diese Laternen? Da sind keine Geschäfte geöffnet und es werden wohl wenige Menschen durch die Spitalstrasse flanieren. Mit den Mehrkosten von 12.000 € kann man sinnvolleres finanzieren.
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