Das Vorranggebiet zur Gewinnung von Sand und Kies in Hörblach wird erheblich reduziert. Dies geht aus der Fortschreibung des Regionalplans Würzburg der Regierung von Unterfranken hervor, das Schwarzachs Bürgermeister Volker Schmitt in der Ratssitzung am Dienstag bekannt gab. Erfreulich für die Bevölkerung des Schwarzacher Ortsteils: Das Vorranggebiet südlich der Kläranlage zwischen der B 22 und dem Main wird erheblich von bisher 75 auf 21 Hektar reduziert.
Mit der Rücknahme dieser Flächen soll eine nahezu vollständige Umfassung Hörblachs durch Abbauvorhaben verhindert und so der Schutz von Erholungsflächen für die ansässige Bevölkerung gewährleistet werden, erläuterte das Gemeindeoberhaupt die Details des erneuerten Regionalplans. Bei Antragstellungen zum Abbau soll künftig vorrangig der Abtransport über den Schiffsweg überprüft werden, um einem erhöhten Verkehrsaufkommen entgegenzuwirken. Reduziert wird auch das Vorbehaltsgebiet in Stadtschwarzach südlich der B 22, da dieses bereits ausgekiest ist. Dort verbleibt lediglich eine Fläche von zwölf Hektar westlich des Gewerbegebietes, welches später noch abgebaut werden kann.
Neu festgelegt hat der Regionale Planungsverband ein Vorranggebiet südöstlich des Bauernholz in Hörblach. Das Gebiet von 16 Hektar wird aktuell als landwirtschaftliche Fläche genutzt. Der geplante Abbau dieses Gebietes durch die Firma LZR sieht aktuell die Zufahrt über die neue Gemeindeverbindungsstraße Hörblach-Mainsondheim vor. Die Entfernung zur nächsten Wohnbebauung in Hörblach beträgt 80 Meter. Ein weiteres Vorranggebiet liegt "östlich von Düllstadt", kurz vor Reupelsdorf, und hat eine Größe von 22 Hektar. In diesem Gebiet waren laut Schmitt bisher Rohstoffbohrungen erfolglos. Einstimmig nahm das Ratsgremium die Änderungen und Neuausweisungen im Rahmen der Fortschreibung des Regionalplans zur Kenntnis.
Von der Pferdekoppel zur Erholungsfläche
In Schwarzenau soll im Rahmen der Dorferneuerung eine Pferdekoppel zu einer Freizeit- und Erholungsfläche umgenutzt werden. Der Gemeinderat stimmte einer Kostenbeteiligung in Höhe von 43 Prozent. Mit der Teilnehmergemeinschaft Schwarzenau 3 wird eine Vereinbarung geschlossen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 590.000 Euro. Davon trägt die Marktgemeinde 254.000 Euro. "Im nächsten Jahr soll es los gehen", nannte der Bürgermeister den Zeitplan.
Schmitt teilte weiter mit, dass bei den Neuwahlen der Obmannschaften der Feldgeschworenen in den einzelnen Ortsteilen nur geringfügige Änderungen gegeben hat. Der Bauhof benötigt für seinen acht Jahre alten "Grillo" einen Austauschmotor. Er kostet 10.700 Euro. Ein neuer Aufsitzmäher würde 45.000 Euro kosten, so Schmitt.
Verwaltungsleiter Norbert Filbig informierte über die Genehmigung eines Gefahrgutlagers der Firma VS Logistics Warehousing im Industriegebiet Dettelbach-Ost durch das Landratsamt Kitzingen. Schwarzachs Gemeinderat hatte bereits im Oktober 2023 den Antrag auf Errichtung und Betrieb eines Gefahrgutlagers abgelehnt. Das Gremium hatte damals erhebliche Bedenken zum Standort und zur Lagermenge von 46.000 Tonnen Gefahrgut erhoben und eine mögliche Entwicklung der angrenzenden Flächen in Schwarzenau als Gewerbegebiet als "faktisch unmöglich" betrachtet.
Die Behörde hatte die Bedenken des Marktes im Verfahren geprüft und abgewogen. Die nächstliegende Wohnbebauung in Schwarzenau liege außerhalb des festgelegten Sicherheitsabstandes und eine Weiterentwicklung der angrenzenden Grundstücke als Gewerbegebiet sei grundsätzlich möglich, so die Begründung. Der Genehmigungsbescheid kann laut Filbig online auf der Internetseite des Landratsamtes Kitzingen eingesehen werden.