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Kitzingen
Den Bazillen trotzen: Wie Sanddorn und Seelenpflege einen gesund durch den Winter bringen – und was Eis dazutut
Niemand ist vor ihnen sicher: Viren und Bakterien sind überall. So kann man die unsichtbaren Geister für sich nutzen, statt krank zu werden.
Mit Sanddorn, Ginseng und vielen anderen Boostern des Immunsystems kommt Anja Fahrmeier gesund durch die kalte und sonnenarme Winterzeit.
Foto: Diana Fuchs | Mit Sanddorn, Ginseng und vielen anderen Boostern des Immunsystems kommt Anja Fahrmeier gesund durch die kalte und sonnenarme Winterzeit.
Diana Fuchs
 |  aktualisiert: 22.01.2025 02:39 Uhr

Man friert, man schwitzt, jede Bewegung schmerzt, der Kopf scheint zu platzen – wer kennt sie nicht, die unschönen Begleiterscheinungen des Winters? Aktuell hat den Landkreis Kitzingen eine neue Influenza-Welle erreicht. Die Zahl der Erkrankten steigt, in der Klinik Kitzinger Land herrscht für das Pflegepersonal wieder FFP2-Maskenpflicht.

Dabei sind Erkältungen und Grippe kein unabänderliches Schicksal. Anja Fahrmeier, Apothekerin in der Mainbernheimer Stadtapotheke und Expertin für Darmgesundheit, Homöopathie und Phytotherapie, verrät, wie man trotz der Bazillenlast gesund bleibt.

Frage: Stimmt es, dass Sie so gut wie nie krank sind, Frau Fahrmeier?

Anja Fahrmeier: Ja, das stimmt schon. Und das, obwohl – oder weil! – ich quasi Mikrobiome sammle. Nur durch Mikroorganismen aller Art wird das Immunsystem trainiert und aktiv gehalten.  

Heißt das, die überall herumgeisternden Viren und Bakterien sind gar nicht das Problem? 

Fahrmeier:  Nicht, wenn man sich ernsthaft um sein Immunsystem kümmert! Denn das ist grandios und kann auf alle Umwelteinflüsse angemessen reagieren. Übrigens: Bakterien und Viren gehören zu unserer Körpergesundheit. Wir bestehen praktisch daraus. Schön ist, wenn wir nicht dagegen kämpfen, sondern mit ihnen leben.

Was heißt das konkret? Was machen wir hustenden und schniefenden Menschen falsch?

Fahrmeier: Wir entfernen uns zu weit von den natürlichen Abläufen beziehungsweise von der Natur. Da darf jeder mal ehrlich überlegen: Esse und trinke ich vorwiegend natürliche Lebensmittel oder industriell verarbeitete? Bewege ich mich natürlich? Und: Habe ich zu viel Stress? Sind mein Körper, meine Seele, mein Geist im Gleichgewicht? Denke ich, durch ein paar Vitamintabletten könnte ich Defizite so einfach ausgleichen? 

Früher hieß es oft, das Weiße unter der Orangenschale sei ungesund. Apothekerin Anja Fahrmeier sagt: Das Gegenteil ist der Fall, zumindest bei naturbelassenem Obst. 'Die Albedo-Schicht, also das Weiße, ist bestes Futter für unsere Darmbakterien!'
Foto: Diana Fuchs | Früher hieß es oft, das Weiße unter der Orangenschale sei ungesund. Apothekerin Anja Fahrmeier sagt: Das Gegenteil ist der Fall, zumindest bei naturbelassenem Obst.
Woran merkt man im Alltag, dass das eigene Immunsystem dringend eine Stärkung braucht?

Fahrmeier: Das ist der Fall, wenn ich als Erwachsener mehr als zwei Infekte im Jahr erleide. Womöglich dauern die Infekte sogar längere Zeit an, ich genese nur schleppend und die Stärke der Infekte bindet mich ans Bett. Spätestens dann ist die Zeit gekommen, sich um sein geniales Immunsystem zu kümmern. Mein Immunsystem entscheidet, ob ich krank werde oder nicht.

Was hilft meinem Immunsystem? Und ist das bei allen Menschen das Gleiche?

Fahrmeier: Nicht ganz. Es gibt Typen, bei denen Eisbaden das Immunsystem super pusht, aber auch welche, die schon beim Gedanken daran Blasenentzündung bekommen. Generell gilt aber: Abhärtung ist gut und macht den Körper resilient gegen Bazillen aller Art. Doch wer härtet sich heute schon noch gerne ab? Dabei reicht dafür auch ein längerer Spaziergang bei Kälte oder auch mal kurzes Barfußlaufen über eine kalte Winterwiese.  Und, Überraschung: Kalt duschen ist nicht tödlich! Das kann man schon mal machen, wenn man gesund ist, danach fühlt man sich echt gut. Sinnvoll ist es in jedem Fall, mineralisch genügend Zink – das Hormon D – und in Sachen Vitamine genügend C zu sich zu nehmen.

Klein, orangefarben und voller guter Inhaltsstoffe: Sanddorn ist ein Immunsystem-Booster. 
Foto: dpa | Klein, orangefarben und voller guter Inhaltsstoffe: Sanddorn ist ein Immunsystem-Booster. 
Haben Sie da einen Geheimtipp?

Fahrmeier: Sanddorn ist eine geniale Frucht, eine Multivitaminbombe. Man kann den Ursaft pur trinken, er schmeckt allerdings ein bisschen gewöhnungsbedürftig, oder einen Esslöffel ins Müsli rühren; das mache ich immer. Es gibt auch Sanddorn-Elixier, das süßer schmeckt.

Was aber, wenn das Immunsystem schon angeschlagen ist?

Fahrmeier: Dann helfen die guten alten Wärmeanwendungen: Wickel auf der Brust zum Beispiel. Natürlich brauchen solche Wickel Zeit. Aber es reicht eben nicht, nur Mikronährstoffe reinzuballern, so viel es geht. Der Mensch ist ein Gesamtkunstwerk. 

Inwieweit spielt die Psyche in diesem Gesamtkunstwerk eine Rolle?

Fahrmeier: Es gibt den Begriff der Psycho-Neuro-Immunologie, der jetzt in aller Munde ist. Aktuelle Studien belegen das: Auch die seelische Komponente ist wichtig. Lachen zum Beispiel beeinflusst das Immunsystem und die Helferzellen positiv. Man muss sich also auch mal eine Auszeit nehmen, die Freiheit, mal keiner Verpflichtung nachzugehen, sondern die Seele baumeln zu lassen. Diese Ruhephasen stärken auch Körper und Geist. Die alten Heiler hatten recht! 

Jeder hat es laut Anja Fahrmeier selbst in der Hand, sein Immunsystem so zu stärken, dass es krankmachenden Viren und Bakterien trotzt.
Foto: Diana Fuchs | Jeder hat es laut Anja Fahrmeier selbst in der Hand, sein Immunsystem so zu stärken, dass es krankmachenden Viren und Bakterien trotzt.

Termine

Immun-Vortrag: Mittwoch, 22. Januar 2025, Vortrag mit Anja Fahrmeier "Das Immunsystem sinnvoll stärken" ab 18 Uhr im Kantoratsgebäude Mainbernheim. Kosten: elf Euro inklusive Unterlagen. Anmeldung bis 20. Januar, unter Tel.: (09323) 291 oder per Mail: stadt-apotheke.mainbernheim@web.de 
Weitere aktuelle Vorträge seitens der Stadtapotheke Mainbernheim: Am 30. Januar geht es um Kindergesundheit, am 19. Februar um den Säure-Basen-Haushalt, am 26. Februar um Schilddrüsengesundheit. Im März stehen Abnehmen (19. März) und Hashimoto (26. März) auf dem Programm, im April Sonne und Vitamin D (9. April) und Ausleiten und Entgiften (30. April). Nähere Infos und Anmeldung: www.stadtapotheke-mainbernheim.de
 Quelle: ldk
 
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Kommentare
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  • Barbara Fersch
    die heutige Arbeitswelt macht sich teilweise selbst den "Stress". Viele glauben nur noch an 4 Tagen arbeiten zu müssen.....wer arbeitet die restliche Zeit weg? Feiern unter der Woche führt ebenso zu Stress....weil....der Körper seine Ruhe abverlangt, auch wenn viele das nicht so sehen.
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  • Ingrid Reichelt-Schölch
    Den Stress kann zumindest begrenzt jeder selbst steuern oder mildern je nach Informationsstand, Zeit und Lernbereitschaft.

    Das Thema des Vortrags ist gesunde Ernährung und gegebenenfalls Unterstützung durch Nahrungsergänzungsmittel etc. - und damit ein weites Feld mit vielen Fake News bzgl. letzterer einerseits - aber vor allem bzgl. unserer Lebensmittel, Qualität unseres Essens bzgl. Nährstoffen und Düngemitteln, Giften usw., nicht nur Glyphosat. Eigentlich sind auch die „guten und wichtigen“, die entgegen vielfacher Werbung eben nicht mehr in unseren ausgelaugten Böden enthalten sind, ein zunehmendes Risiko.
    Der berühmte Satz mit der 95-jährigen Oma als Argument nichts zu tun ist bzgl Qualität eine irrelevante Betrachtung früherer Jahrzehnte.

    Es braucht schon etwas Einarbeitung und Zeit, da durchzusteigen. Wer die nicht hat oder haben will wird schlimmstenfalls, vor allem ältere Menschen, mit Nachteilen für seine Gesundheit zu kämpfen haben.
    Ich bin gespannt auf den Vortrag.
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  • Stefan Krug
    die heutige Arbeitswelt erlaubt es aber nicht
    sich mal eine Auszeit zu nehmen...

    solange bis einem sein Körper sagt
    es ist jetzt genug..mach langsam
    sonst mach ich dir richtiges Aua...

    Warum hat man eigentlich Angst sich krank zu melden?
    weil das System auf Kante genäht ist
    und keine Ausfälle vorgesehen sind...
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  • Ingrid Reichelt-Schölch
    Sehr guter Artikel der wichtige Infos des riesigen Themenkomplexes beinhaltet. Trotzdem tun sich viele schwer, bes. mit Dosierungen oder ab wann man zu Nahrungsergänzungen greifen soll. Das größte Streitthema scheint Vitamin D /Hormon D zu sein. Da wehren sich zu Recht viele, inkl. Ärzte u. Fachleute, gegen die mageren Empfehlungen der DGE.

    Wer weiß, wie sich der Gesundheitsstatus der Deutschen u.a. im Verhältnis zu dem der Japaner vor allem im höheren Alter darstellt, wird sehr nachdenklich. Spoiler: 25:4, näheres bitte googeln! Achtung, die haben im Verhältnis zu uns sogar mehr ältere Menschen! Nur: da finanziert der Staat für die das sehr billige Vitamin D. Bei uns „bekämpfen“ das anscheinend andere Interessengruppen, so dass die Dosierungsempfehlungen in etwa bei denen für Neugeborene liegen.

    Gern erfahren wir im Vortrag mehr, z.B. von weiteren essentiellen Problemen wie Selenmangel, Wechselwirkungen auch mit Lebensmitteln bei Einnahme von Zink u.v.m.
    Danke im Voraus.
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  • Gerhard Kreßmann
    für den Vortrag am 22. Januar muss es wohl "Anmeldung bis 20. Januar" heißen. Der 20. Februar wäre ein bisschen spät. ;)
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  • Ralf Zimmermann
    Vielen Dank für den Hinweis, wir haben das Datum korrigiert.

    Mit freundlichen Grüßen

    Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
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  • Diana Fuchs
    Vielen Dank, Herr Kreßmann!
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