Da staunten die Besucher in der Markt Einersheimer Mehrzweckhalle am Samstagabend nicht schlecht, als Bayerns Finanzminister Markus Söder telefonisch einen seiner Finanzbeamten alias Georg Deininger in die Bütt befahl. „Ein bayerischer Beamter kneift nicht“, beschied der Ministerpräsident in spe seinem Untergebenen. Deiniger solle sich gefälligst ein Beispiel an ihm nehmen, „denn ich trete überall auf und bei mir ist das ganze Jahre Fasching“, ließ Söder via Telefon wissen.
Hofnarr auf Lebenszeit
„Ein paar abgestandene Beamtenwitze und ein paar schlüpfrige Altherrenwitze werden Sie schon auf Lager haben, mehr wollen die Leute auf Ihrem Kaff doch net hörn“, beschied der künftige Landesvater seinem Markt Einersheimer Beamten.
Markus Söder köderte Georg Deiniger noch mit dem verlockenden Angebot, dass er ihn nach seiner Wahl zum Ministerpräsidenten zum obersten Hofnarren aus Lebenszeit ernennen würde, wenn er seine Sache in der Bütt gut mache.
Als Sahnehäubchen versprach Söder dem braven Deininger gar, nächstes Jahr bei Fastnacht in Franken in Veitshöchheim auf der Bühne stehen zu dürfen. Derart motiviert ging Georg Deininger in die Bütt und ihm flatterte ein Selbstanzeige-Brief von Brigitte Siffert auf seinen Finanzamtstisch. Darin schilderte die Italienurlauberin, dass ihre Handtasche inklusive eines ordentlichen Geldbetrags im Wasser versank und jetzt fürchtete die gute Frau, wegen illegaler Geldwäsche belangt zu werden.
Papst um Hilfe gebeten
Georg Deininger nahm auch Dekan Ivo Huber auf die Schippe als er von einer Großbaustelle auf dem „Enerschmer Domhügel“ sprach. Der Dekan habe Papst Franziskus um Hilfe gebeten und umgehend sei aus dem Vatikan die Antwort gekommen, dass der Vatikan dem Dekan den Bruder Tetzlaf von der Elzt als Ratgeber und Baumeister schicken werde.
Der Büttenredner plauderte noch das Geheimnis aus, dass es nur noch eine Frage von Tagen sei, dass die Familie derer von Gamm zu Lackner in den fränkischen Landadel aufgenommen werde. Zum Skandal taugte eine Schlagzeile, die Deiniger in dieser Zeitung gelesen habe. Denn Insider hätten in Erfahrung gebracht, dass Iphofens Bürgermeister Josef Mend, der im Jahr 2020 abtreten wird, schon wieder im Markt Einersheimer Revier wildere.
Besonderes Bonbon
Mangels geeigneter Nachfolger in den Iphöfer Reihen habe Mend angeblich Volkamer versucht, diesem den Umzug nach Iphofen schmackhaft zu machen um dort Stadtoberhaupt zu werden. Dazu sei Volkamer als Bonbon in Aussicht gestellt worden, dass er einen herrschaftlichen Winzerhof am Fuße des Schwanbergs nahe der Talstation der neuen Kabinenseilbahn bekomme – samt Aufsichtsratsvorsitz der Schwanbergbahnen AG.
Daneben könne die Gemahlin Iphöfer Ortsbäuerin auf Lebenszeit werden und dem Sohn Joe würde der Chefposten beim Fanclub der schwarz-gelben Kröpfer winken.
Den Bunten Abend moderierte Tobias Zehnder, der Florian Silbereisen mimte. Er präsentierte einige Gast-Stars wie einen Lederhosen-Burschen alias Moritz Böhm mit einer Steierischen.
Als Lady-Kracher erklommen elf Frauen die Bühne und absolvierten ein Casting zur Einstellung für den Bauhof. Von Putzfrauen bis zu Rockern erstreckte sich die Riege von „Quer und schräg“, die wirklich kreuz und quer agierte. Bei den vielen Schunkelrunden sorgte die Band Frankenexpress für beste Stimmung.