Die Sanierung der Schlossgasse in der historischen Altstadt von Prichsenstadt kommt voran. Davon zeigten sich auch Hans-Christof Haas vom Landesamt für Denkmalpflege in Würzburg und Joachim Gattenlöhner vom Tief- und Gartenbauamt des Landkreises Kitzingen bei einem Ortstermin begeistert, sagte Prichsenstadts Bürgermeister René Schlehr in der Ratssitzung am Donnerstagabend.
Und weil es sich gerade anbietet, beantragte Schlehr beim Rat auch die Sanierung des Brunnens an der Schlossgasse, in unmittelbarer Nähe zum Freihof. Dieser seit Jahren stillgelegte und ungepflegte, unscheinbare Brunnen wirkt wie eine Mischung aus Aschenbrödel und Dornröschen. Aus diesem Dasein soll es erweckt werden, und der Bürgermeister schlug dem Rat auch zwei Varianten vor. Wobei er Variante eins bevorzugte, wie auch Haas vom Landesamt für Denkmalpflege, wie Schlehr berichtete. „Wenn Sie den nehmen, bin ich sofort dabei“, hatte er laut Schlehr gesagt, aber auch Variante zwei nicht ganz außer Acht gelassen.
Grundsätzlich soll der bestehende Brunnen abgerissen und durch einen neuen ersetzt werden, wobei die Leitungen im Erdreich beibehalten werden. Variante eins sieht einen runden Brunnen vor, mit Platz für Sitzbänken an beiden Seiten. Variante zwei ist ein eckiger Brunnen, der mit Hochbeeten verziert werden soll, während für Variante eins die Pflanzen auch rechts und links davon gepflanzt werden können. „Wir haben in dieser Straße eh' zu wenig Grün, bis auf wenige Blumenkästen an Fensterbänken und dem ein oder anderen wilden Wein an den Häusern mal abgesehen“, so Schlehr.
Der Unterschied zwischen den beiden Varianten ist neben der Bauweise der Preis. Variante eins (rund) kostet geschätzt 31 000 Euro, Variante zwei an die 35 000 Euro. Grundlegend soll ein Pumpenschwengel so eingebaut werden, dass das Wasser in die Kanalisation und direkt ins Überlaufbecken eingeleitet wird. „Auf diese Weise gelangt auch nur sehr wenig Fremdwasser in die Kanalisation“, so Schlehr.
Was die Förderung angeht, für deren Klärung sich Wolfgang Brosche interessiert, ist der Bürgermeister nach eigener Angabe „noch in den Startlöchern“. Natürlich werde er einen entsprechenden Antrag stellen, immerhin handelt es sich um das Ensemble Altstadt Prichsenstadt. Vielleicht zapft der Rat auch den Ebenauer-Fond an oder fragt beim Landesamt für Denkmalpflege nach Möglichkeiten. Um die Kosten gering zu halten, soll der Bauhof den alten Brunnen abreißen und fachgerecht entsorgen.
Stefan Deppisch hatte sich im Lauf der Sitzung für Variante zwei erwärmt und beantragte, diese zu wählen. Weil sie die teurere der beiden wäre, stimmte der Rat als erstes darüber ab und lehnte das Ansinnen mit 13 zu 3 Stimmen ab. Mit 14 zu 2 war die Zustimmung für Variante eins die mehrheitlichere der beiden Meinungen. Und die dafür notwendigen Gelder, beruhigte Schlehr seinen Fraktionskollegen Fabian Uhl, seien zwar nicht im Haushalt eingestellt, aber „wir haben das Geld dafür schon“.