Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr musste Hauptamtsleiter Ralph Hartner den großen, blauen Blechkasten zur Stadtratssitzung schleppen. Nachdem Ende Mai wegen des Austritts von Jutta Wallrapp aus der Freie-Wähler-Fraktion schon einmal gelost worden war, hatte die zwar wenig dekorative, doch umso mehr zweckorientierte Box nach dem Austritt von Andrea Schmidt aus der Ödp-Fraktion am Dienstagabend einen erneuten Einsatz.
Heisel macht die „Glücksfee“
Weil dieses Verfahren erst vor wenigen Monaten angewendet worden war, verzichtete Hartner auf ausführliche Erklärungen. Allerdings gab's mit SPD-Stadtrat Klaus Heisel eine neue „Glücksfee“.
Mit einem Anfang Oktober eingegangenen Schreiben hatte die Ödp mitgeteilt, dass sie und Stadträtin Andrea Schmidt sich im beiderseitigen Einvernehmen getrennt haben. Schmidt erklärte in einem Telefonat gegenüber der Verwaltung, dass sie dem Gremium als fraktionslose Stadträtin weiterhin angehören möchte. Durch das Ausscheiden Schmidts verlor die Ödp bei nur noch zwei Sitzen von Jens Pauluhn und Bianca Tröge ihren Fraktionsstatus und wird jetzt als Stadtratsgruppe geführt.
Drei Räte im Lostopf
Eine derartige Änderung in der Zusammensetzung des politischen Gremiums zieht allerdings auch Auswirkungen bei der Besetzung der Ausschüsse nach sich. Aufgrund des rechnerisch nun gleichen Anspruchs wurden die zu besetzenden Posten zwischen den beiden fraktionslosen Stadträten Andrea Schmidt und Jutta Wallrapp sowie Uwe Hartmann von der Bayernpartei verlost.
Nach Heisels diversen Griffen in den blauen Loskasten wurde Schmidt als Mitglied des Finanzausschusses und des Aufsichtsrats der Bau GmbH bestellt, Wallrapp besetzt den Personalausschuss und den Aufsichtsratsposten der Stadtbetriebe GmbH, Hartmann erhielt einen Platz im Verwaltungs- und Bauausschuss. Den ebenfalls vakanten Posten im Rechnungsprüfungsausschuss besetzt die Ödp.
Ein Sitz in den Beiräten
Bei den weiteren Ausschüssen ergaben sich aufgrund Schmidts Fraktionsaustritt keine Änderungen. Als fraktionslose Stadträtin bekommt sie nun zudem einen Sitz in den sechs Beiräten, gleiches gilt für die Arbeitsgemeinschaften Mobilfunk und Soziale Stadt.