
Von "heißen Kämpfen im Sand" und von "Gaudi auf Sand" liest man im Archiv. Keine Frage: Die beiden Beachvolleyfelder in Iphofen sind seit ihrer Eröffnung vor fast 20 Jahren ein Renner. Jetzt soll dort der nächste Schritt gemacht werden. Der Bauausschuss hat gerade einer Flutlichtanlage zugestimmt – unter manchen Bedenken.
Als Deutschland im Juli 2006 sein Fußball-Sommermärchen erlebte, wurden einen Abschlag vom Iphöfer Hallenbad entfernt 226 Tonnen Schotter und 350 Tonnen Quarzsand auf ein freies Feld gekarrt. 150 Meter Drainagerohre verschwanden im Erdboden, und im August war das Ergebnis zu besichtigen. Horst Altenhöfer und ein engagiertes Team des Turn- und Sportvereins hatten auf und mit Sand ein Doppelspielfeld gebaut, und in anderen Orten des Landkreises fanden sie in den Jahren danach eifrige Nachahmer.
Ein Jahr später ging in Iphofen die erste Beachvolleyball-Schulmeisterschaft über die Bühne, kurz darauf die erste Stadtmeisterschaft. Und jetzt, im 20. Jahr ihres Bestehens, soll die Anlage mit Flutlicht ausgerüstet werden. Der Antrag lag am Montag dem Bauausschuss vor. Zwei Lichtmasten sollen am Rand der Felder aufgestellt werden. Das Ganze werde zum Großteil in Eigenleistung erledigt, berichtete Bürgermeister Dieter Lenzer, und sei "grundsätzlich" zu begrüßen. Der städtische Bauhof stellt einen Bagger für den Erdaushub.
Über den Funcourt an der Schule gab es Lärmbeschwerden
Der TSV Iphofen hatte sich mit dem Projekt viel Mühe gemacht und seinem Antrag Berechnungen und Modelle beigefügt, die zeigen sollen, dass die Lichtquellen keine störende Wirkung auf Nachbarn oder Autofahrer haben. Bleibt die Frage nach dem zu erwartenden Lärm, aufgeworfen von Stadträtin Peggy Knauer. Ob man die Öffnungszeiten der Anlage nicht besser begrenzen solle?
Knauer hatte das Beispiel des Funcourt-Platzes an der Schule vor Augen, wo es gelegentlich Probleme mit Lärm gab. Direkt gegenüber stehen die Wohnhäuser der Boverystraße. Während auf dem Funcourt Bälle gegen eine starre Bande gekickt werden, gehe von den Sandplätzen eher "menschliche Akustik" aus, so Knauer.
In Richtung der Beachvolleyballplätze existiert ein natürlicher Puffer, ein Grünstreifen aus Wiese und Büschen. Lenzer sieht in der Sache kein Problem. "Das ist wie, wenn man im Sommer draußen grillt." Auch da gebe es abends Ruhezeiten. So sei es auch am Volleyballplatz. "Man muss Rücksicht aufeinander nehmen und notfalls als Verein reagieren."
In Deutschland gibt es die Sportanlagenlärmschutzverordnung, zuletzt aktualisiert Anfang 2022. Sonn- und feiertags gilt die verbleibende Ruhezeit zwischen 20 Uhr abends und 9 Uhr am Morgen sowie mittags zwischen 13 und 15 Uhr, wie die ARAG-Versicherung schreibt. Das bedeute nicht, dass die Anlagen in dieser Zeit nicht genutzt werden dürfen – lediglich ist die Verordnung beim Lärm um diese Zeit unter Umständen deutlich strenger. Hier existieren klare Regelungen zur Höchstlautstärke, die wiederum anwohnerfreundlich gehalten sind.