Über dem Volkacher Freibad schwebt der Schatten der Schließung: Ein jährliches Defizit von 200 000 Euro drückt auf die Finanzen der Stadt, eine Sanierung im Millionenbereich könnte die Etats der kommenden Jahre überlasten. Trotzdem hoffen viele Stadträte auf eine Rettung des Standortfaktors. Einen Beitrag leistet Ingrid Dusolt (fraktionslos), die auf Sponsoring setzt und laut Presseschreiben über 2000 Euro zusammengebracht hat.
Die Aktion, die Dusolt nach eigenen Worten mit über 400 Briefen an Firmen und Bürger angestoßen hat, gilt den in die Jahre gekommenen Sanitäranlagen. Bei deren Sanierung hofft die Stadträtin noch auf einige, „auch größere zugesagte Summen“ – über die bisher zusammengetragenen Spenden hinaus.
Als Planer hat Dusolt noch den Volkacher Wolfgang Weiß mit ins Boot geholt und mit ihm vor Ort die Toiletten besichtigt. Ein Vorgehen, von dem Bürgermeister Peter Kornell offensichtlich nichts wusste, wie zuletzt im Stadtrat deutlich wurde: „Sie könnten vorher mal nachfragen“, so Kornell zu Dusolt.
Die Entlastung des Bauamts durch Weiß, der laut Dusolt „ohne Planungskosten für die Stadt“ tätig würde, stieß bei Kornell auf wenig Sympathie. Bevor in Sachen Freibad irgendetwas auf den Weg gebracht und Geld investiert werde, müsse die vom Stadtrat beschlossene Konzeptstudie vorliegen. Dabei würden die Kosten für eine Generalsanierung oder für eine zehnjährige Betriebsdauer ermittelt, so Kornell in einem Informationsschreiben.
In diesem Jahr sei keine Sanierung der Sanitäranlagen möglich, hatte der Bürgermeister in der Ratssitzung betont. Dafür seien nach seiner Meinung rund 20 000 Euro nötig. Kornell macht in seinem Schreiben auch deutlich, dass er die Besichtigung von Dusolt und Planer Weiß im Freibad als Einmischung in Kompetenzen der Verwaltung betrachtet und: „Spenden, die durch die Aktion zustande kommen, werden wir aufheben und für das Freibad verwenden.“
Trotz aller Probleme bleibt das Bad vorerst offen. Die Schonfrist gilt bis einschließlich 2018. Was danach kommt, weiß noch keiner. Entscheidend werden wohl die Zahlen aus der Studie und die Belastungsgrenze des Etats, der schon mit der 6,4 Millionen Euro teuren Hallenbad-Sanierung aufs Äußerste strapaziert wurde.