zurück
VOLKACH
Das Freibad und das Prinzip Hoffnung
Harald Meyer
Harald Meyer
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:41 Uhr

Über dem Volkacher Freibad schwebt der Schatten der Schließung: Ein jährliches Defizit von 200 000 Euro drückt auf die Finanzen der Stadt, eine Sanierung im Millionenbereich könnte die Etats der kommenden Jahre überlasten. Trotzdem hoffen viele Stadträte auf eine Rettung des Standortfaktors. Einen Beitrag leistet Ingrid Dusolt (fraktionslos), die auf Sponsoring setzt und laut Presseschreiben über 2000 Euro zusammengebracht hat.

Die Aktion, die Dusolt nach eigenen Worten mit über 400 Briefen an Firmen und Bürger angestoßen hat, gilt den in die Jahre gekommenen Sanitäranlagen. Bei deren Sanierung hofft die Stadträtin noch auf einige, „auch größere zugesagte Summen“ – über die bisher zusammengetragenen Spenden hinaus.

Als Planer hat Dusolt noch den Volkacher Wolfgang Weiß mit ins Boot geholt und mit ihm vor Ort die Toiletten besichtigt. Ein Vorgehen, von dem Bürgermeister Peter Kornell offensichtlich nichts wusste, wie zuletzt im Stadtrat deutlich wurde: „Sie könnten vorher mal nachfragen“, so Kornell zu Dusolt.

Die Entlastung des Bauamts durch Weiß, der laut Dusolt „ohne Planungskosten für die Stadt“ tätig würde, stieß bei Kornell auf wenig Sympathie. Bevor in Sachen Freibad irgendetwas auf den Weg gebracht und Geld investiert werde, müsse die vom Stadtrat beschlossene Konzeptstudie vorliegen. Dabei würden die Kosten für eine Generalsanierung oder für eine zehnjährige Betriebsdauer ermittelt, so Kornell in einem Informationsschreiben.

In diesem Jahr sei keine Sanierung der Sanitäranlagen möglich, hatte der Bürgermeister in der Ratssitzung betont. Dafür seien nach seiner Meinung rund 20 000 Euro nötig. Kornell macht in seinem Schreiben auch deutlich, dass er die Besichtigung von Dusolt und Planer Weiß im Freibad als Einmischung in Kompetenzen der Verwaltung betrachtet und: „Spenden, die durch die Aktion zustande kommen, werden wir aufheben und für das Freibad verwenden.“

Trotz aller Probleme bleibt das Bad vorerst offen. Die Schonfrist gilt bis einschließlich 2018. Was danach kommt, weiß noch keiner. Entscheidend werden wohl die Zahlen aus der Studie und die Belastungsgrenze des Etats, der schon mit der 6,4 Millionen Euro teuren Hallenbad-Sanierung aufs Äußerste strapaziert wurde.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Volkach
Harald Meyer
Freibäder
Peter Kornell
Sponsoring
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • ingriddusolt
    Warum macht unser 1. Bürgermeister bei jeder Gelegenheit unser Freibad schlecht? Er "gebe dem Freibad kaum eine Chance" so seine stetig wiederholten Aussagen. Anstatt sich über bürgerschaftliches Engagement zu freuen, wie die "Auswinterungsarbeiten" des Fördervereins Volkacher Bäder oder das von mir angestoßene "Sanitäranlagen Sponsoring. Über viele Jahre wurden nötige Erhaltungsmaßnahmen gar nicht oder nur ganz gering ausgeführt. Unser Freibad hat viele Pluspunkte wie die wunderschöne Liegewiese, die sauberen und großen Schwimmbecken und nicht zuletzt das eigene Quellwasser. Bei einer Umfrage unter den Nutzern unseres Bades gab es dagegen sehr häufig kritische Anmerkungen zu den Sanitäranlagen die seit Jahrzehnten mehr oder weniger gleich geblieben sind. Vor ca. 25 Jahren habe ich selbst die Anbringung einer "Wickelmöglichkeit" in den Damenduschen angeregt. Für viele unserer Urlauber und Zuzüge war der Standort Freibad ein "weicher" Faktor zum Urlaubmachen, bzw. Niederlassen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten