
Es ist nicht nur das erste Weinfest im Jahr 2025 im Landkreis Kitzingen, sondern auch gleich eines der größten in Franken überhaupt. Am 30. April startet in Nenzenheim das 45. Weinfest. Was es heißt, eine solche Veranstaltung zu organisieren und warum es etwas Besonderes ist, gleich den Auftakt im Weinfestreigen zu gestalten, wissen Festausschussvorsitzender Alexander Hansch und Weinprinzessin Amelie Eisen.
Amelie Eisen: Unser Weinfest ist definitiv das größte in der ganzen Umgebung und eines der letzten Zeltweinfeste. Die Atmosphäre im Zelt ist ganz besonders. Schon wenn man ins Zelt läuft, hört man den knarzenden Boden unter den Füßen, sieht die riesige Bühne vorn und die Leute, wie sie auf ihren Bänken stehen. Das gibt’s anderswo vielleicht in ähnlicher Weise, aber sicher nicht mit dieser großartigen Stimmung. Wenn ich dann auf der Bühne stehen darf, ist es noch mal ein ganz anderer Blickwinkel.
Alexander Hansch: Der Vorteil ist, dass das erste große Fest dieser Art in der Umgebung viele Menschen anlockt. Trotz Zelt ist unser Weinfest auch eine Freiluftveranstaltung.
Eisen: Für mich ist es sehr spannend, weil ich sechs Wochen nach der Krönung gleich eine Veranstaltung dieser Größenordnung eröffnen darf und bis dahin noch keine anderen Festeröffnungen erlebt habe, da Nenzenheim eben das erste Weinfest in unserer Region ist.
Hansch: Man geht erst mal seine Checklisten durch. Wenn sich vor allem bei den Auflagen nichts ändert, ist es auch nicht mehr dramatisch. Aber die Checkliste muss von oben bis unten abgearbeitet sein. Sie verzeiht nicht, wenn man etwas vergisst.
Hansch: Wir überlegen immer, wie wir die Abläufe für die Besucher übersichtlicher und für die Helfer einfacher machen können. Das können Kleinigkeiten sein, wie ein zu niedriger Eingang zum Festbüro, wo sich jeder Zweite den Kopf angestoßen hat. Das ändern wir dieses Jahr. Für die Gäste wird heuer die Landkreiswanderung mit Tamara Bischof am Sonntag, 4. Mai, interessant. Es gibt ab 10 Uhr am Zelt Verpflegungsgutscheine und man ist am Schluss bei einer Verlosung dabei. Auch in diesem Jahr wollen wir wieder selbst gebackene Kuchen am 1. und 4. Mai anbieten.
Hansch: Man sieht so viele Leute, die man unterm Jahr nie trifft. Wenn du durchs Weinfestzelt läufst, siehst du an jeder Bank jemanden, den du kennst und mit dem du wenigstens zwei Minuten reden kannst. Es gibt Leute oder Gruppen aus tief in Mittelfranken liegenden Ortschaften, die schon seit Jahrzehnten kommen. Das geht auf die alten Beziehungen vor der Gebietsreform in den 1970er-Jahren zurück.
Eisen: Ich habe die Weinprinzessinnen schon immer bewundert, wie sie oben auf dieser Bühne stehen und vor 2000 Leuten ihre Rede vortragen. Dadurch, dass mein Großvater Ludwig jahrelang Weinbauvereinsvorsitzender war, war ich auch immer mit dabei. Der Bezug zu meinem Opa bleibt mir in fester Erinnerung.
Eisen: Nein, man nimmt jeden Tag voll mit. Ich habe an diesem besonderen Wochenende auch wenig andere Aufgaben, sodass ich mich voll und ganz aufs Weinfest konzentrieren kann. Das ist eine Zeit im Jahr, da laufen die Uhren anders. Ich freue mich jetzt schon wahnsinnig darauf.
Das Nenzenheimer Weinfest startet am Mittwoch, 30. April, um 20 Uhr und dauert bis Sonntag, 4. Mai.