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Obervolkach
Dem Winzerverein Obervolkach droht das Aus: Neue Vorsitzende dringend gesucht
Nach 36 Jahren Amtszeit ist Obervolkachs Landsknecht Willi Bedenk (Dritter von rechts) offiziell in den Ruhestand verabschiedet worden. Mit im Bild sind (von links) sein Nachfolger, Landsknecht Konstantin Kraus, Winzervereinsvorsitzender Roman Jörg, Weinprinzessin Pauline Thaler, Bedenks Ehefrau Andrea und Landsknecht Michael Staudt.
Foto: Peter Pfannes | Nach 36 Jahren Amtszeit ist Obervolkachs Landsknecht Willi Bedenk (Dritter von rechts) offiziell in den Ruhestand verabschiedet worden.
Peter Pfannes
 |  aktualisiert: 01.04.2022 02:17 Uhr

Für den Winzerverein Obervolkach wird es ernst. Bei den Neuwahlen am Sonntag im Pfarrheim traten die bisherigen Vorsitzenden, Roman Jörg und Josef Barthelme, nicht mehr an. Nachfolger fanden sich nicht. In ein paar Wochen soll eine erneute Hauptversammlung abgehalten werden. Sollten sich dann wieder keine Hauptverantwortlichen der Vereinigung finden, droht das Aus. Bis zum nächsten Treffen leiten Jörg und Barthelme den Verein laut Vereinssatzung kommissarisch weiter.

Die vergangenen Jahre mit dem Bau der Landsknecht-Laube in den Weinbergen und der Krönungsfeier von Weinprinzessin Pauline Thaler mit dezimiertem Publikum während Corona haben Kraft und Energie gekostet. "Gesundheitliche und private Gründe" nannte Roman Jörg für seinen Vorstandsruhestand. Ob er sich in den kommenden Wochen noch einmal umstimmen lässt, scheint fraglich. Das gleiche gilt für seinen Stellvertreter Barthelme, der dem Winzerverein "frischen Wind" wünschte.

Die Posten hinter den beiden Vorsitzenden konnten dagegen besetzt werden. Schatzmeisterin bleibt Gerlinde Martin, "zum letzten Mal", wie sie betonte. Die Protokolle fertigt weiter Schriftführer Peter Leipold. Beisitzer sind Michael Kamm, Konstantin Kraus, Paul Leipold, Thomas Martin, Leo Thaler und Pauline Thaler. Als Revisoren wurden Klaus Thaler und Herbert Thaler benannt. Roman Jörg zog eine positive Bilanz der vergangenen zwei Jahre, in denen 22 Arbeitseinsätze geleistet wurden. Die Kosten für die Aussichtsplattform "Landsknecht-Laube" bezifferte er nach neun Jahren Planungs- und Bauzeit mit 18.000 Euro. Zehn Prozent Zuschuss gibt es laut Gerlinde Martin noch von der Stadt. Trotz der hohen Investition ist der Winzerverein weiterhin im Plus.

Ehrung für Landsknecht "Willi"

Bei der jüngsten Krönungszeremonie der Weinprinzessin hatte Landsknecht Willi Bedenk unerwartet seine Rente beantragt und sich selbst genehmigt. 36 Jahre repräsentierte die Symbolfigur die heimischen Weinlagen und betreute mit seiner humorvollen und väterlichen Art unzählige Weinhoheiten der gesamten Mainschleifenregion. Mit Konstantin Kraus fand sich ein junger engagierter Nachfolger.

Jörg würdigte den unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz von Willi Bedenk nicht mit Urkunde und Nadel, sondern mit dessen Lieblingskost: Fleischwurst, Gesundheitskuchen und Schwarzriesling. Einen Strauß Blumen gab es für seine Ehefrau Andrea und auch für Angela Johanni, die sich 25 Jahren im Vorstand engagierte, unter anderem als Schriftführerin.

Neu-Landsknecht Konstantin Kraus informierte über eine Hilfsaktion zugunsten der Ahr-Winzer und der dortigen Winzergenossenschaft, die unter der Hochwasserkatastrophe im vergangenen Jahr sehr gelitten hatten. Über den Winzerverein kann eine Auswahl erlesener Ahrtal-Weine bestellt werden, deren Erlös diesen zu Gute kommt.

 
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