Ebenso wie die Familie Seliger aus Schwarzach, die nun zu Ostern ihre dritte Hilfsfahrt ins Ahrtal plant, hat Frank Dominik, vom Goldankauf Dominik in Kitzingen zusammen mit seinem Freund Erich Wendler, beide aus Weigenheim (Neustadt Aisch), schon zahlreiche Fahrten und Hilfsaktionen organisiert und durchgeführt – alles, um den von der Hochwasserkatastrophe heftig gebeutelten Menschen im Ahrtal Unterstützung und Hoffnung zu geben.
Wenn man sich mit Frank Dominik über sein Engagement für das Ahrtal unterhält, merkt man sofort seine große Leidenschaft dafür, Menschen zu helfen, die, wie unzählige Ahrtalbewohnerinnen und -bewohner, durch die Flut unverschuldet in große Not geraten sind. Hat sich kurz nach der Katastrophe im Juli letzten Jahres alles mehr oder weniger durch Zufall ergeben, besitzt Frank Dominik mittlerweile ein großes Ahrtal-Hilfsnetzwerk.
Große Spendensumme und viele Kilometer – vom Nothelfer zum Freund
Es werden Baustoffe organisiert, Mobiliar besorgt, Handwerker vermittelt und nicht zuletzt viele Spenden gesammelt und das quasi rund um die Uhr. Er selbst bezeichnet sich und seinen Freund Erich Wendler als im Dauereinsatz für die Hilfe am Menschen. So haben sie mittlerweile über 75.000 Euro Spendengelder sammeln und im Ahrtal an Bedürftige übergeben können, was immer wieder zu emotionalen Begegnungen führt, berichtet ein gerührter Frank Dominik.
Durch seine eigenen und von ihm organisierten Fahrten in das Ahrtal wurden seit letztem Sommer bis heute rund 10.000 Kilometer zurückgelegt. Auch wenn die Arbeit, das Organisieren teilweise schon an die Grenzen geht, hat Frank Dominik bis heute keine einzige Aktion bereut. Die Herzlichkeit und Dankbarkeit der Menschen sei gigantisch, berichtet er, und so wurde er ganz schnell vom einstigen Nothelfer zum guten Freund, fast schon zum neuen Mitglied in mehreren Familien.
Aktuell betreut Frank Dominik drei konkrete Projekte vor Ort in Kreuzberg und Walporzheim, ein Stadtteil von Bad Neuenahr-Ahrweiler. Neben einer alleinerziehenden Mutter mit zwei Kindern, die einen Gesamtschaden von mehreren hunderttausend Euro an ihrem Haus zu beklagen hat, kümmert sich der Kitzinger Goldhändler um eine ältere, alleinstehende und nahezu mittellose Frau. Noch immer lagert bei ihr im Keller mit Heizöl kontaminierter Schlamm der entsorgt werden muss. Hierfür sucht Dominik Mittel und Wege und eine Fachfirma, die die Entsorgung vornimmt. Bei einer weiteren Familie im Ahrtal wurde mit Dominiks Hilfe für einen schwerbehinderten Mann ein barrierefreies Bad aufgebaut, was durch die Fluten komplett zerstört worden war.
Mut und Zuversicht ins Ahrtal bringen
Nach ihrer großen Aktion "Advent im Ahrtal" Mitte Dezember 2021, mit der die Familie Seliger aus Schwarzach mit ihrem eigenen Reisebus, ihrem Team und zahlreichen Kleintransportern, alle vollbeladen mit Sachspenden, die Menschen im Ahrtal regelrecht begeistert hatten, planen Gaby, Axel und Jacqueline Seliger nun die Fortsetzung ihrer Unterstützung mit der Aktion "Ostern im Ahrtal".
Neben den großen, materiellen Schäden ist es auch die Seele und das Gemüt der Menschen im Ahrtal, um die sich die Seligers kümmern möchten. War in Müsch an der Ahr, der Ort zu dem die Seligers mittlerweile eine persönliche Verbindung aufgebaut haben, an Ostern kein Gottesdienst geplant, haben sie kurzerhand einen organisiert. Sie fanden einen pensionierten Pfarrer und einer Sängerin die nun in der Kapelle von Müsch einen Ostergottesdienst gestalten.
Treffpunkte im Ort instand setzen
Das soll den Menschen Halt, Hoffnung und Zuversicht geben, sagt Gaby Seliger, die hierfür eine große Osterkerze gestaltet hat. Darüber hinaus wird das Haus der Seligers in Schwarzach in den letzten Wochen immer mehr zum großen Osternest: Es ist Gaby Seliger ein Anliegen, Bewohnerinnen und Bewohnern des Ahrtals mit persönlichen Ostergeschenken eine Freude zu machen.
Über eine Woche lang werden die Seligers an Ostern in Müsch verbringen um bei der Instandsetzung zweier, öffentlicher Plätze anzupacken. Zum einen ist der Brunnenplatz durch die Fluten in Mitleidenschaft gezogen worden und auch der Bereich um das sogenannte Pestkreuz braucht nach der Katastrophe dringend eine Überarbeitung. Dort möchte der gelernte Landschaftsgärtner Axel Seliger mit viel frischem Grün, Bäumen und Sträuchern sprichwörtlich neue Hoffnung pflanzen.
