Die notwendige Pumpstation und der Verlauf des Abwasserkanals zur Kitzinger Kläranlage wurde in der Sitzung des Wiesenbronner Gemeinderats am Dienstagabend von Uwe Härtfelder vom Büro Härtfelder Ingenieurtechnologien GmbH vorgestellt. Der Start des neuen Kanals beginnt am Nordrand der Ortschaft mit der Pumpstation und einem Sammelschacht.
Zur Station gab es auch eine bildliche Vorstellung des Innenraums, der eine Excenterpumpe enthalten wird, die nach Aussage des Experten mehr Effektivität als eine Kreiselpumpe hat, energetisch besser ist als andere Pumpen und bei der die Möglichkeit besteht, sie langsam oder schneller laufen zu lassen. Auf dem Dach der Station ist eine Photovoltaikanlage vorgesehen und im Bedarfsfall wird ein Akku zugeschaltet. In der Station ist eine Schaltanlage und alle zehn Jahre findet eine Druckprüfung statt, "da sind aber neue Bestimmungen zu erwarten".
Trasse verläuft hauptsächlich auf Feldwegen
Die Kanaltrasse in der Flur verläuft in der Hauptsache auf Feldwegen, die nach der Installation wieder hergestellt werden müssen. An verschiedenen Stellen sind Vorrichtungen notwendig, um die Luft aus dem Kanal heraus zu lassen. Ein Teil der Strecke verläuft parallel zur Gasleitung, wozu es aber noch Gespräche mit dem Versorger geben werde, bei denen es vor allem darum gehe, wie nahe die beiden Leitungen beieinander liegen dürfen. Wert wird auch darauf gelegt, dass der Trassenverlauf so wenig wie möglich über Privatgrund führt. Nach der Querung der Straße zwischen Wiesenbronn und Großlangheim kann die Trasse etwas kürzer als geplant angelegt werden.
Um die Kanalstücke verlegen zu können, wird in der Hauptsache eine Grabenfräse eingesetzt, bei einem Wäldchen wird durchgebohrt. Am Aussiedlerhof am Südrand von Großlangheim geht es vorbei und dann ein Stück entlang der Betonstraße weiter zum Treffpunkt im Bereich der ehemaligen Großlangheimer Kläranlage. Von da ab fließt das Großlangheimer und das Wiesenbronner Abwasser in einem Kanal zur Kitzinger Kläranlage.
Als nächste Schritte steht unter anderem die Kampfmitteluntersuchung an
Für den Wiesenbronner Strang ist eine Fördermenge von etwa 25 Litern pro Sekunde vorgesehen "und die vorgesehene Trasse wurde beflogen, um einen genauen Verlauf zu bekommen". Die Gesamtkosten für den Wiesenbronner Abwasserkanal bezifferte Härtfelder auf rund 3,265 Millionen Euro, wobei mit einer Förderung von rund 1,1 Millionen Euro gerechnet werden könne. Bei den Restkosten riet er zu Verbesserungsbeiträgen, wie sie bei fast allen Kommunen im Falle der Neuorientierung der Abwasserentsorgung erhoben würden.
Zum weiteren Vorgehen erklärte er, dass als nächste Schritte die Kampfmitteluntersuchung, die Hochwasserberechnung, das Gespräch mit Großlangheim wegen der Trassenänderung, die Abstimmung mit dem Straßenbauamt und der Unteren Naturschutzbehörde und die Planskizze für den Bauhof anstünden.
"Wir sind auf einem guten Weg", stellte Bürgermeister Volkhard Warmdt fest. Er erinnerte daran, dass man diese Art Abwasserentsorgung in Oberickelsheim angeschaut habe. "Definitiv der richtige Weg", meinte Uwe Härtfelder, der darauf verwies, dass eine neue Kläranlage, für die die Anforderungen weiter steigen würden, mindestens ebenso viel koste wie ein Anschluss. Der Gemeinderat stimmte geschlossen für den Neubau einer Pumpstation und den Abwasserkanal zur Kitzinger Kläranlage entsprechend der Planung des Büros Härtfelder. Zudem dafür, die VG mit dem notwendigen Antrag beim Wasserwirtschaftsamt und dem Förderantrag bei der Regierung von Unterfranken zu beauftragen.