
Kommendes Jahr wird der Sportartikel-Riese Puma im neuen Gewerbegebiet in Geiselwind sein Logistik-Zentrum mit Fabrikverkauf-Zentrum eröffnen. Das soll der Gemeinde nicht nur mehrere Hundert Arbeitsplätze bringen. Gleichzeitig läuft die Erschließung von 33 Bauplätzen, die bis Ende 2021 abgeschlossen sein wird. Die Plätze sind laut Bürgermeister Ernst Nickel allesamt bereits reserviert.

Die 2500-Einwohner-Gemeinde an der Autobahn floriert. „Es wird viel Zuzug geben“, erwartet das Ortsoberhaupt. Kein Wunder also, wenn er mit großem Optimismus auf das Kommende blickt. „Ich bin sehr zufrieden, auch, dass die Corona-Pandemie an Geiselwind vorbeigerast ist.“ Seit 18 Jahren sitzt er bereits auf dem Bürgermeister-Sessel in der Steigerwald-Gemeinde an der östlichen Landkreisgrenze.
Glücksfall Inno-Park
Vor allem der Inno-Park, das mittlerweile auf 30 Hektar erweiterte Gewerbegebiet, scheint sich als Glücksfall zu erweisen. Auch dort sind nahezu alle Flächen verkauft, ein großer Teil für den Handel mit Sportartikeln. Wie ein Sog, sagt Nickel, habe die Ansiedlung von Puma gewirkt. Er bekomme ständig weitere Nachfragen nach Flächen.
Es tut sich also einiges in Geiselwind. Zufrieden schaut der Bürgermeister auf die Baustelle Feuerwehrhaus/Bauhof, die im nächsten Frühjahr abgeschlossen sein wird. Daneben geht die acht Millionen Euro teure Erneuerung der Wasserversorgung nach fünf Jahren auf die Zielgerade. Dieser Tage soll der neue Hochbehälter in Geiselwind in Betrieb gehen; dann fehlt noch eine Zulaufleitung vom Hochbehälter in Dürrnbuch nach Rehweiler.
Aufregung gab es zuletzt in Geiselwind beim Thema Kindergarten. Dort will und muss die Gemeinde einen zweiten errichten, um ausreichend Plätze vorzuweisen. Das Grundstück dazu hat Nickels Gemeinde zum Glück: zwischen dem bisherigen Hort und der Schule. „Läuft alles wie geplant, können wir ihn nächstes Jahr im Sommer bauen und 2022 eröffnen“, zeigt sich der Rathaus-Chef zuversichtlich.
Nickel: Die Ortsteile nicht vergessen

Zu tun wird es noch einiges geben für das Gemeindeoberhaupt. Er hat dabei die vielen Ortsteile im Blick, die man weiter aufwerten möchte. „Die Ortsteile dürfen wir nicht vergessen. Dort arbeiten die Dorfgemeinschaften sehr gut; darauf kann man sich wirklich verlassen“, weiß Nickel. Es gelte, dort Bauplätze zu schaffen. Dazu sollen weitere Freizeit- und Spielflächen kommen. Nach Haag sei nun Rehweiler an der Reihe.
Natürlich gibt es in seiner Gemeinde auch manches, das Nickel nicht gefällt. Ein Problem, das beim Geiselwinder Rundgang mit der Redaktion auffällt, ist der schlechte Zustand der Ortsdurchfahrt: eine Staatsstraße. Der Krach durch den starken Verkehr stört die Anwohner. Immer wieder weist Nickel auf marode Passagen hin. Eine Sanierung sei nicht so einfach, zumal die Strecke als Umleitung für die Autobahn gelte.
Überhaupt die Autobahn. „Mir graut es vor dem zweiten Bauabschnitt, der jetzt kommt. Für die Bevölkerung wird das enorm“, prophezeit Nickel. Aber auch das wird Geiselwind überstehen. Besonders wohl fühlen sich in Geiselwind die Störche, die seit 2010 alljährlich im Ort sind und seither 38 Junge ausgebrütet haben, hat Nickel nachgezählt. „Das ist ein Wort“, meint Nickel, der sich auch um diese Bewohner seiner Gemeinde kümmert.
