Bestürzung und Trauer bei den Mitgliedern des Fördervereins Alte Synagoge, bei Freunden und Bekannten: Die Vorsitzende des Fördervereins und ehemalige Lehrerin Dagmar Voßkühler ist nach langer, schwerer Krankheit gestorben. Noch im März hatte sich die 69-Jährige trotz ihrer angeschlagenen Gesundheit erneut an die Spitze des Vereins wählen lassen.
Voßkühler, von ihren Schülern liebevoll „Vossi“ genannt, engagierte sich über Jahrzehnte im sozialen Bereich und im Kampf gegen das Vergessen der Naziverbrechen. Schon in den 90er Jahren kümmerte sie sich um Kinder, die als Folge des Balkankrieges nach Kitzingen kamen und kein Deutsch sprachen. Zusammen mit weiteren Freiwilligen initiierte sie an der Hedwig-Schule für sozial schwache Kinder eine Hausaufgabenbetreuung. Dafür wurde Voßkühler im Jahr 2000 mit dem Kuno-Meuschel-Preis ausgezeichnet.
Voßkühler engagierte sich im Arbeitskreis Asyl der Caritas, bei den Posaunenchören der Paul-Eber-Kantorei und der Siedlung, im Inner-Wheel-Club Steigerwald der Rotarier, für Kinder der Rappelkiste, für die Pflege des jüdischen Friedhofs in Rödelsee und als Vorsitzende im Förderverein Alte Synagoge. 2012 erhielt sie dafür den Dr.-Erwin-Rumpel-Preis der CSU-Stadtratsfraktion.
Unterstützt wurde die gebürtige Coburgerin bei ihren ehrenamtlichen Aufgaben stets von ihrem Ehemann, dem ehemaligen Hautarzt Jost Voßkühler. Mit ihm kümmerte sie sich zudem um 15 Patenkinder.
„Sie ist eine Frau mit großem Herzen und großer Tatkraft, eine Frau, die sich nicht in den Vordergrund drängt und die ihr Engagement für die Sache der Bedürftigen mit Nachhaltigkeit betreibt“, sagte der ehemalige CSU-Fraktionsvorsitzende Thomas Rank bei der Verleihung des Rumpel-Preises. Sein Nachfolger Andreas Moser betonte damals, Voßkühler habe, geprägt durch ihre Erziehung und Kindheit, stets nach dem Motto gelebt: „Stehe nicht rum, tue etwas für andere.“ Für Voßkühler selbst waren alle diese selbst gestellten Aufgaben etwas völlig Normales, wie sie einmal sagte.
Die Aussegnung findet am Dienstag, 26. November, um 14.15 Uhr im neuen Friedhof in Kitzingen statt.