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KITZINGEN
Dagmar Voßkühler erhält den Kuno-Meuschel-Preis
Die Trägerin des 20. Kuno-Meuschel-Preises ist die Kitzinger Lehrerin Dagmar Voßkühler.
zz
 |  aktualisiert: 03.12.2006 22:29 Uhr
"Der Kuno-Meuschel-Preis wird an Menschen verliehen, die fernab vom Licht der Öffentlichkeit ihre Kraft unauffällig in den Dienst der Nächsten stellen", sagte die Vorsitzende der Freien Bürgerlichen Wählergemeinschaft Kitzingen (FBW), Barbara Wachter, gestern beim Neujahrsempfang der Wählergemeinschaft im historischen Sitzungssaal des Kitzinger Rathauses. Mit der Lehrerin Dagmar Voßkühler wolle man einen solchen Menschen ehren.

Voßkühler betreibt seit sechs Jahren zusammen mit einer Reihe von Frauen freiwillig und ehrenamtlich die Hausaufgabenbetreuung für Ausländerkinder. Die Laudatio hielt die ehemalige Kollegin der Geehrten, Rektorin im Ruhestand, Stephanie von Bechtolsheim.

Sie berichtete von der schwierigen Situation, in der sich Kinder befinden, die in einem fremden Land mit einer fremden Kultur und ohne Kontakt zur anderen Sprache ankommen. "Wenn sie sich in diese Situation versetzt sähen, die Welt wäre für sie ziemlich unbegreiflich und die Hausaufgaben wären ein unüberwindbares Hindernis", unterstrich von Bechtolsheim.

Voßkühler habe vor sechs Jahren zusammen mit ihren Mitstreiterinnen den Hausaufgabenkreis an der Hedwig-Schule übernommen und man versuche seither, den Kindern Licht ins Dunkel zu bringen. Die engagierten Frauen böten zweimal wöchentlich unentgeltlich und ohne großes Aufheben nicht nur Hausaufgabenbetreuung, sondern gingen mit den Kindern ins Theater, pflegten den Kontakt zu deren Familien und spielten mit den Kindern, sagte von Bechtolsheim. "Damit geben sie den Kindern Wärme und Sicherheit".

Voßkühler wolle Preis nur "stellvertretend" entgegennehmen, obwohl er ihrer Person gelte, sagte von Bechtolsheim. Sie habe mit bescheidener Selbstverständlichkeit die Aufgabe übernommen und bei ihr liefen alle Fäden der Privatinitiative zusammen.

Für Voßkühler und deren Mitarbeiterinnen sei die selbst gestellte Aufgabe etwas "ganz Normales", für Außenstehende, wie sie selbst, aber etwas ganz Großartiges und in einer Zeit der "Ansprüche" höchst selten, lobte Bechtolsheim.

Sie schilderte den Werdegang Voßkühlers, deren Kraft und Zuversicht auch durch schwere Krankheiten nicht gebrochen worden sei. Das Lehrervorbild der Geehrten sei die selbstlose Streiterin für Ausländerkinder, Hildegard Stümmer (Meuschel-Preis-Trägerin 1981), berichtete Bechtolsheim.

Sie sagte: "Ich bin stolz Dagmar, dass heute eine Kollegin geehrt wird und ich bin stolz, hier die Ehrung für dich sprechen zu dürfen. Und ich bin gerührt und getroffen von deiner Lebens-Leitlinie 'Sei immer wachsam'. Bleib immer wachsam mit den Augen und dem Herzen - und vergiss dich selbst nicht ganz", gab sie der Preisträgerin als Rat mit auf den Weg.

Voßkühler erinnerte in ihren kurzen Dankesworten an das Sprichwort "Saure Wochen, schöne Feste". Heute sei ein schönes Fest mit vielen Worten, die den Seelen gut täten. Das Geld aus dem mit tausend Mark dotierten Preis wolle sie zusammen mit ihren Mithelferinnen nutzen, um Spiele und andere Dinge, sowie ein Regal für die betreuten Kinder zu kaufen.

Sie bat unter Beifall der Festgäste ihre Mitstreiterinnen Brigitte Amend, Gertrud Dörr, Ellen Endres, Gundy Erb, Marlis Hesterberg, Regine Hösch, Francine Kappeler, Jane Koenen, Manuela Pelloth und Hilde Weber vor das Publikum.

 
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