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Kitzingen
Corona: Kitzinger Einzelhandel liefert bis vor die Haustüre
Der Lockdown lässt die Kitzinger Einzelhändler nicht verzweifeln. Sie krempeln die Ärmel hoch, machen das Beste daraus und bleiben für ihre Kunden da, besonders vor Weihnachten.
Wie sich die Bilder gleichen: Der Kitzinger Marktplatz während der ersten Corona-Welle im Lockdown. Auch jetzt sind nur noch wenige Ausnahme-Geschäfte geöffnet.
Foto: Eike Lenz | Wie sich die Bilder gleichen: Der Kitzinger Marktplatz während der ersten Corona-Welle im Lockdown. Auch jetzt sind nur noch wenige Ausnahme-Geschäfte geöffnet.
Andreas Brachs
 |  aktualisiert: 13.02.2024 00:04 Uhr

Hängende Köpfe wegen des zweiten Lockdowns? – Nicht im Kitzinger Einzelhandel. Glaubt man dem Vorsitzenden des Stadtmarketingvereins, Frank Gimperlein, so stemmen sich die Geschäftsleute gegen die Krise und versuchen, ihre Kunden bei der Stange zu behalten.

Auch wenn die meisten Läden seit Mittwoch geschlossen sind, so können doch viele noch ihre Kunden beraten und beliefern, gerade jetzt, wenige Tage vor Weihnachten. Der Stadtmarketingverein hat dazu im Internet eine Liste mit 34 teilnehmenden Geschäften veröffentlicht, die auch während der Ladenschließung noch Dienstleistungen anbieten oder sogar – wie Apotheken, Optiker und Hörgeräte-Akustiker – geöffnet bleiben dürfen. Die Liste beinhaltet nicht nur Mitglieder des Vereins, sondern hat auch externe Inhaber aufgenommen. In Zeiten der Krise herrscht Solidarität.

Solidarität der Kunden

Die wünscht sich Gimperlein auch von den Kunden. Die Kitzinger Geschäftswelt habe bereits im September und Oktober gute Erfahrungen damit gemacht. Viele Landkreisbürger hätten sich dafür entschieden, den lokalen Einzelhandel zu unterstützen, statt im Internet einzukaufen. Entsprechend zufrieden seien die Händler mit den Umsätzen gewesen. 

Schon in der ersten Corona-Welle hatte der Stadtmarketingverein Kitzingen mit seinem Vorsitzenden Frank Gimperlein eine Aktion zur Rettung des Einzelhandels gestartet.
Foto: Ralf Dieter | Schon in der ersten Corona-Welle hatte der Stadtmarketingverein Kitzingen mit seinem Vorsitzenden Frank Gimperlein eine Aktion zur Rettung des Einzelhandels gestartet.

Deshalb hatten sie sich auch entschieden, Telefonberatung und Lieferservice während des Lockdowns anzubieten. Einige haben sogar eigene Online-Shops, über die man Waren im Internet bestellen kann. Gimperlein zufolge ist es das Beste, wenn Kunden anrufen, um sich zu informieren, welche Aktionen und Angebote die Händler machen können. Manche Geschäfte, zum Beispiel aus der Textilbranche, bieten eine Auswahltasche mit Kleidung zum Anprobieren für daheim an.

Wird man sich einig, liefern die Händler die Ware bis vor die Haustür; sie im Geschäft abzuholen, ist hingegen nicht erlaubt. Kunden sollten keine Scheu haben und den Anruf wagen, empfiehlt der Stadtmarketingverein-Vorsitzende. Die Läden seien erreichbar. Und es gelte selbstverständlich das übliche Umtausch- und Rückgaberecht. "Die Händler wollen ja, dass ihre Kunden zufrieden sind", erklärt Gimperlein.

Gimperleins Appell: Lokal einkaufen

Sein Appell lautet daher unvermindert: lokal einkaufen, sich in der entschleunigten Lockdown-Phase Zeit für das Telefonat mit dem Einzelhandel nehmen und die örtliche Geschäftswelt unterstützen. Mit dem Verkauf der "Schex and the City" des Vereins und von Gutscheinen der einzelnen Mitgliedsgeschäfte ist man jedenfalls sehr zufrieden. Seit dem Jahr 2013, so sagt Gimperlein, seien noch nie so viele Gutscheine in Kitzingen verkauft worden.

Im Gegenzug sei der Einzelhandel sehr bemüht, seine Kunden fachlich gut zu beraten und wenn möglich noch am selben Tag die Ware auszuliefern, auch über die Stadtgrenzen hinaus. "Man spürt trotz Krise die Leidenschaft für den Beruf", berichtet Gimperlein. "Die Händler stecken nicht den Kopf in den Sand, sondern krempeln die Ärmel hoch."

Sie mit Einkäufen zu unterstützen, halte nicht nur das Geld in der Stadt und sichere Arbeitsplätze. Es fließe auch wieder etwas zurück. Am Ende, sagt Gimperlein, hätten alle etwas von einem solidarischen Einkaufsverhalten.

 
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Kommentare
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  • juergenmagic@t-online.de
    Wenn man dann liest, dass einige Politiker eine Strafsteuer für Online-Bestellungen fordern, dann fehlt jedes Verständnis. Die Politik treibt doch die Leute zu den Online-Shops. Man schließt den stationären Handel, obwohl sich da keiner nachweislich infiziert hat. Genauso wie die Gaststätten. So kann man die heimische Wirtschaft auch im wahrsten Sinne des Wortes "liefern".
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Der Link zum Stadtmarketingverein im Artikel funktioniert nicht.
    www.kitzingen-kanns.de eintippen und kitzingengehtweiter anklicken.
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  • Erding
    Besteht da nicht die Gefahr von Superspreadern?
    Wenn ein Ausliefer infiziert ist, dann gibt er das "kundenweise" weiter.
    Unbewusst! Wer trägt die Transportkosten, die Kosten wenn etwas unterwegs passiert.
    Bußgelder, die Abnützungskosten, Verschleißkosten, der Zeitaufwand, Stau u.v.a. mehr.
    Andere Geschäfte haben daraus die Konsequenzen gezogen - über den Rotstift - und liefern nicht mehr aus.
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  • nkestler@aol.com
    Die "anderen" werden Sie dafür im nächsten Jahr nicht mehr finden.
    Ich find's prima,wenn es noch weiterläuft. Außerdem läuft die Übergabe kontaktlos.
    Das ist's beim Brötchenholen gefährlicher.
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