Willkommen zum Sommerinterview! Wir haben den Bürgermeistern im Landkreis zehn Fragen gestellt, die im Laufe der nächsten Wochen nach und nach veröffentlicht werden. Heute dreht sich alles um Dettelbach, wo Christine Konrad (Foto: Ottmar Deppisch) seit 2013 im Amt ist.
Frage: Die erste Hälfte der Wahlperiode ist vorbei – worüber freuen Sie sich besonders?
Christine Konrad: Ich freue mich besonders über den Austausch mit Menschen, die sich für Dettelbach und seine Ortsteilen interessieren. Ich bekomme so Anregungen und kann meinerseits Anregungen geben für große und kleine Maßnahmen, die unsere Heimat immer wieder ein Stück lebenswerter machen.
Welche Projekte packen Sie bis 2020 in Ihrer Gemeinde noch an?
Konrad: Ein sofort nutzbares Projekt wird die Einrichtung eines Naturbadesees auf dem Gelände des sogenannten Kleidersees am Main sein. Ein Projekt, dessen Wirkung man erst im Lauf einiger Jahre bewerten kann, wird die Erfassung der Leerstände und Brachflächen mit einer Flächenmanagement-Datenbank und mit einer aktiv gemanagten Grundstücks- und Immobilienbörse sein.
Außerdem möchte ich noch ein Projekt nennen, das die zukünftige Umsetzung wichtiger Projekte vorbereitet, nämlich ein Gemeindeentwicklungskonzept für alle unsere Ortsteile im Rahmen der Dorferneuerung. Dieses Projekt wird gemeindeübergreifend umgesetzt.
Was steht direkt nach der Sommerpause an?
Konrad: Der Stadtrat muss sich entscheiden, wie zukünftig das sogenannte Götz-Haus und die ehemalige Schule in Bibergau-Effeldorf genutzt werden sollen.
Ihr Lieblingsplatz in Ihrem Ort?
Konrad: Es gibt für mich nicht den einen Lieblingsplatz. Ich lebe gerne in Dettelbach und seinen Ortsteilen, weil es viele geliebte Plätze für viele unterschiedliche Momente gibt.
Gibt es etwas, das Sie an Ihrem Ort stört?
Konrad: In der Kernstadt Dettelbach beschweren sich viele, dass zu wenig getan wird, aber nur wenige sind bereit, selbst etwas zu tun.
Wie steht es um die Finanzen der Gemeinde?
Konrad: Wir können nicht klagen.
Die Probleme vieler Gemeinden sind die Landflucht, fehlende Arbeitsplätze, Ärztemangel, Leerstände oder marode Straßen. Wie sieht es bei Ihnen aus?
Konrad: Wir kompensieren die Landflucht durch die Aufnahme von Menschen, die Stadtflucht betreiben, etwa aus Würzburg. Auf den Ortsteilen fehlt auch bei uns größtenteils die angesprochene Versorgungsinfrastruktur. Zum Ausgleich pendelt der Bürgerbus zwischen Dettelbach und den Ortsteilen.
Was macht Ihnen an Politik Spaß?
Konrad: Politik hat zwei Bedeutungen. Eine davon ist, auf die Gestaltung des öffentlichen Lebens gerichtet zu handeln. Für die Entwicklung des öffentlichen Lebens gestalterisch tätig zu sein, ist sehr interessant und mit viel Freude verbunden.
Welche Eigenschaften braucht ein Bürgermeister auf jeden Fall?
Konrad: Ein/e Bürgermeister/in muss Menschen mögen.
Stehen Sie 2020 bei den Wahlen noch einmal zur Verfügung?
Konrad: Finden Sie nicht auch, dass es noch zu früh für den Bürgermeisterwahlkampf 2020 ist?