Sie hat sich gewissenhaft vorbereitet, ist guten Mutes – und will den Tag auf jeden Fall genießen: Christina Schneider tritt am Samstag (24. September) für Franken bei der Wahl zur Deutschen Weinkönigin in Mainz an.
„Mein Ziel ist das Finale“ – sprich, die Nordheimerin will unter die Top-Sechs der 13 Kandidatinnen kommen. „Aber ich mache mich deswegen nicht verrückt. Ich habe die Anderen im Vorbereitungsseminar kennen gelernt, wir verstehen uns gut. Und wenn es nicht reichen sollte, habe ich es zumindest probiert.“
Der Reiz des Wettkampfs
Christina Schneider reizt der große Auftritt, der Wettkampf, die Bühne. Die Psychologiestudentin hat mit ihrem Trainer Klaus Wagenbrenner von der Hallburg viel gearbeitet und fürs Englisch mit Maddy aus Australien eine perfekte Sparringspartnerin gefunden. „Ich habe diese Chance nur einmal“, macht die 22-Jährige deutlich, warum ein Boykott für sie nie ernsthaft in Betracht gekommen ist.
Mit den Querelen der Wahl 2015, bei der ihre Vorgängerin Kristin Langmann das Finale verpasst hatte, „verschaukelt worden ist“, wie Geschäftsführer Hermann Schmitt vom Weinbauverband kritisiert hatte, hat Schneider nichts am Hut. „Ich gehe davon aus, dass eine gute Leistung honoriert wird. Egal, aus welchem Anbaugebiet jemand kommt.“
Mehr Rückfragen
Geschäftsführerin Monika Reule vom Ausrichter, dem Deutschen Weininstitut (DWI), betont am Telefon das Verbindende. „Es gab Gespräche in den Gremien, an denen Präsident Artur Steinmann und Hermann Schmitt beteiligt waren. Unser Ziel ist immer, die Wahl im Sinne des Publikums zu optimieren, Kritik aufzugreifen“.
Beispielsweise soll es diesmal mehr Rückfragen bei den Kandidatinnen geben, ihnen Gelegenheit eingeräumt werden, Antworten zu präzisieren. „Aber generell bleibt das Konzept“. Hermann Schmitt indes will nicht locker lassen. „Unsere Aufgabe bleibt, für ordentliche Rahmenbedingungen zu sorgen.“
Rheinhessen hat Jubiläum
Gewählt wird die 68. Deutsche Weinkönigin in Mainz, weil mit Rheinhessen Deutschlands größtes Anbaugebiet 200. Geburtstag feiert. Der Südwest-Fernsehen zeigt die Vorentscheidung am 24. September zeitversetzt und überträgt das Finale am 30. September live aus der Rheingoldhalle – über eine Million Zuschauer werden dann für ihre Favoritin Daume drücken.
In der Rheingoldhalle werden rund 1000 Gäste und Fans mitfiebern, wenn ihre Kandidatinnen um die nationale Weinkrone wetteifern. Die amtierende Deutsche Weinkönigin Josefine Schlumberger hat sich im August bei ihrem Aufenthalt in Franken gut mit Christina Schneider verstanden, bleibt aber beim Thema Chancen neutral. „Vieles hängt von der Tagesform ab.“
Sechs Finalistinnen
Die Jury mit 70 Experten aus Weinwirtschaft, Politik und Medien legt bei der Vorentscheidung am 24. September insbesonderen Wert auf Fachwissen rund um die Weinbereitung, Weinbau und Marketing, teilweise ist Englisch gefragt. Nach dem Auftritt bestimmt die Jury jene sechs Finalistinnen, die am 30. September zu mehreren Spielrunden antreten. Gegen 22 Uhr wird dann die 68. Deutsche Weinkönigin gekürt, die rund 200 Termine im In- und Ausland vor sich hat.
„Bis jetzt haben sich noch immer die Besten durchgesetzt“, findet Monika Reule. Franken sei für die Größe seines Anbaugebietes (acht Siegerinnen) sogar überproportional erfolgreich gewesen – mit Marlies Dumbsky aus Volkach (2008) als vorerst letzter Gewinnerin. An diese Erfolgsgeschichte will Christina Schneider am 24. September anknüpfen.