Die Polizei als Freund und Helfer, als Ansprechpartner der Bürger, als „neutraler, verlässlicher und integrer Partner“, so beschreibt der neue Leiter der Polizeiinspektion Schweinfurt, Markus Hack, sein Leitbild, das auch sein Ende Juli in den Ruhestand tretender Vorgänger Joachim Mittelstädt in Schweinfurt so gelebt hat.
Im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Museum Georg Schäfer verabschiedete der unterfränkische Polizeipräsident Gerhard Kallert den Leitenden Polizeidirektor Joachim Mittelstädt und führte Polizeidirektor Markus Hack in sein Amt ein. Der 49 Jahre alte Familienvater führte zuletzt die Polizeiinspektion Kitzingen und lebt in Aura im Landkreis Bad Kissingen.
Die Schweinfurter Polizeiinspektion ist eine der größten und wichtigsten im Bereich des Polizeipräsidiums Unterfranken. Über 200 Kolleginnen und Kollegen führt Hack, die Inspektion umfasst nach der Polizeireform von 2006 die Stadt Schweinfurt sowie den Altlandkreis Schweinfurt. Hier leben über 140 000 Menschen.
Im Altlandkreis Gerolzhofen, dem südlichen Teil des heutigen Landkreises Schweinfurt, gibt es eine eigene Inspektion, die seit kurzem Michael Hußlein aus Schwebheim leitet.
Polizeipräsident Gerhard Kallert betonte die gute Arbeit des Teams in Schweinfurt, insbesondere beim Blick in die polizeiliche Kriminalstatistik. 2020 sei die Zahl der Fälle um 564 Straftaten auf 7458 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, insbesondere auch wegen einer Zunahme der Internet-Kriminalität.
Gestiegen sei aber auch die Aufklärungsquote in Schweinfurt, „man kann fast sagen, auf ein Allzeithoch von 73,6 Prozent“, so Kallert.
Damit liegt die Schweinfurter Inspektion deutlich über dem bayerischen Durchschnitt von 66,4 Prozent und auch über dem unterfränkischen von 72,4. Bis Ende Mai 2021 lag die Aufklärungsquote der im Bereich der Polizeiinspektion Schweinfurt begangenen Verbrechen sogar bei 79,9 Prozent.
Der Weg dahin ist schon immer konsequent gewesen und vorausschauend, auch durch Ermittlungsgruppen beim Thema Fahrraddiebstähle, Vandalismus oder die so genannten beschleunigten Verfahren in Zusammenarbeit mit Staatsanwaltschaft und Justiz.
Dass die Arbeit der Polizei nicht leichter geworden ist in Zeiten der Corona-Pandemie, betonte Kallert ebenso mit Verweis auf vermehrte Einsätze bei verschiedenen Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen oder Kontrollen während des Lockdowns.
Dieses Engagement würdigten auch Bürgermeisterin Sorya Lippert und Landrat Florian Töpper. Lippert wies auf die seit Jahren gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und Polizei in der Stabsstelle „gerne daheim“ hin, der Landrat betonte: „Das Kapital der Polizei ist das Vertrauen der Bürger, und das erwirbt man sich durch die Art der Arbeit.“
Joachim Mittelstädt habe sich „mit seiner erfolgreichen und verantwortungsvollen Arbeit in Schweinfurt als Dienststellenleiter große Verdienste erworben“, betonte Gerhard Kallert. Der 61-jährige Mittelstädt, der 1977 bei der Polizei begann und unter anderem neun Jahre die Polizeiinspektion Coburg geleitet hatte, kam im Oktober 2018 nach Schweinfurt.
„Halten Sie weiter
das Sicherheitsgebäude
in Schuss.“
Er erklärte, er gehe „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“. Vor allem den kameradschaftlichen Umgang in Schweinfurt werde er vermissen. Dabei schloss Mittelstädt in seinen Dank die „Blaulichtfamilie“ ein, also auch die Kollegen der Feuerwehr, Rettungsdienste, des Technischen Hilfswerks und der integrierten Leitstelle.
Polizeidirektor Markus Hack beginnt am 1. August und ist seit 1988 bei der Polizei, als er seine Karriere bei der Polizeiinspektion Hammelburg begann. Nachdem Markus Hack seine Ausbildung und seine Dienstzeit in einer Einsatzhundertschaft der Bayerischen Bereitschaftspolizei abgeschlossen hatte, war er ab 1995 fünfeinhalb Jahre bei der damaligen Polizeiinspektion Aschaffenburg-Land tätig.
Er studierte später an der Beamtenfachhochschule Sulzbach-Rosenberg sowie der Polizei-Hochschule in Münster. Nach einigen Jahren im Polizeipräsidium in Würzburg übernahm er 2019 die Leitung der Inspektion in Kitzingen.
Den Auftrag von Bürgermeisterin Lippert, „halten Sie weiter das Sicherheitsgebäude in Schuss“, nimmt Hack sehr ernst. Er sei sich der Verantwortung bewusst und freue sich auf die neue Aufgabe, zumal es sich im Grunde anfühle „wie nach Hause zu kommen“. Im Sommer 2006 war er nämlich während der Fußball-WM in Schweinfurt im Einsatz, mit positiven Erinnerungen bis heute an die Kollegen und die Stadt.