Mit Reiner Calmund hatte die Sparkasse Mainfranken dieses Mal einen Mann zum Gespräch bei ihrer Kundenveranstaltung in der Wiesentheider Steigerwaldhalle eingeladen, der einst eine gewichtige Rolle im deutschen Profifußball spielte.
Calmund begann im Jahr 1976 beim Verein Bayer Leverkusen, der damals in der zweiten Bundesliga Nord spielt. Er war in seiner Zeit als Manager dort von 1988 bis 2004 maßgeblich am Aufstieg des Klubs bis in die europäische Spitze beteiligt. In dieser Zeit jonglierte er, wie Calmund dem Publikum in Wiesentheid schilderte, häufig mit Millionen. So galt im Jahr 2000 etwa der Transfer des Brasilianers Emerson von Leverkusen zum AS Rom für 36 Millionen Mark damals als Rekordtransfer in der Bundesliga.
Als Fußball-Experte noch immer gefragt
Im Jahr 2004 war für Calmund Schluss. Danach vermarktete er sich als Fußball-Experte, Buchautor, Berater, in Koch-Shows, und bei vielem mehr. In der gerade abgelaufenen Bundesliga-Saison war der 70-Jährige, der zu seinen fünf Kindern noch ein sechstes adoptiert hat, an jedem Bundesliga-Spieltag als Experte für den Bezahlsender Sky tätig.
In Wiesentheid hatte "Calli" nicht nur einiges aus dem Fußball-Nähkästchen zu erzählen. Er zeigte vor rund 350 Besuchern etliche Parallelen auf, die der Fußball mit der Wirtschaft hat. Außerdem führte er den Zuhörern vor Augen, wie sich der Fußball zum Geschäft verändert hat. Calmund machte deutlich, welche enormen Summen an Geld derzeit im deutschen, und im internationalen Fußball bewegt werden. Das Schwierige sei, dass dabei immer ein Spagat zwischen wirtschaftlichem und sportlichem Erfolg zu schaffen sei.
Jeder Einzelne im Team ist wichtig
Während seines Vortrags verknüpfte er geschickt Fußball und Wirtschaft. Ohne Leidenschaft gebe es keinen Erfolg. Erfolg heiße beim einen der Kampf um den Ball, um Punkte, um Titel. Beim anderen sei es eben der Kampf um jeden Kunden, Abschluss oder Auftrag. Das Team stehe im Vordergrund, jeder Einzelne ist wichtig, "das geht schon bei der Empfangsdame an", lautete seine Maxime. Respekt, gerade seitens der Jüngeren, sei wichtig. Jung und Alt müssten sich verstehen, sonst funktioniere es nicht, so Calmunds Erfahrung.
Der eine oder andere lockere Spruch Calmunds durfte beim Vortrag nicht fehlen. Wie im Bereich Fußball brachte der gebürtige Rheinländer im Gespräch auf der Bühne in Wiesentheid die Dinge klar auf den Punkt, was dem Publikum gefiel. Mit Moderator Bernd Zehnter spielte Calmund manchen verbalen Doppelpass. Später ließ sich der Fußball-Experte gerne vom Publikum ins "Kreuzverhör" nehmen.
Calmunds Auftritt gefiel der Prominenz
Es wurde einschließlich der Fragerunde ein sehr kurzweiliger Abend, der auch der anwesenden Prominenz sichtlich gefiel. "Herzlichen Dank, das war genau so, wie wir Sie kennen", fanden die Sparkassen-Vorstände Bernd Fröhlich und Heiko Därr, die ihrem Gast ein Präsent mitgaben.