Wenn in der Stadt oder im Landkreis Kitzingen über das Thema Vogelschutz gesprochen wird, dann ist das gleichbedeutend mit einem Namen, nämlich dem von Robert Endres. Der Kaltensondheimer ist so etwas wie der personifizierte Vogelschutz im Landkreis und seit vielen Jahren der Vorsitzende der Ortsgruppe Kitzingen des Landesbund für Vogelschutz (LBV).
Der zählt derzeit 205 Mitglieder, plus diejenigen, die dem Landesbund über eine Familienmitgliedschaft angehören. Jetzt wurde die Amtszeit von Endres von den Mitgliedern um weitere drei Jahre verlängert. Dass dieses Vertrauensvotum einstimmig ausfiel, versteht sich von selbst. Auch seine beiden Mitstreiter an der Spitze des Verbandes, Stellvertreter Martin Günzel und Silvia Sauer, die das Amt des Kassiers und Schriftführers in Personalunion ausübt, wurden wieder gewählt.
Ebenfalls auf der Tagesordnung der Mitgliederversammlung im Gemeinschaftsraum der Licht-, Kraft-, und Wasserwerke (LKW) Kitzingen standen Ehrungen für Petra Klebl aus Volkach, die seit 30 Jahren Mitglied ist, sowie für Sven Bach (Mainstockheim), Michael Goller, Martin Günzel, Silke Müller (Kitzingen), Siegfried März (Iphofen), Christian Pfeuffer, Kevin Smith (Marktsteft), Walther Antz (Marktbreit) und Alexander Zeller (Kleinlangheim), die dem LBV vor zehn Jahren beitraten.
Umfangreich war der Rückblick von Endres auf das abgelaufene Jahr, das vor allem ihm selbst viel abverlangte. Neben Vogelstimmenwanderungen und Fledermausexkursionen, standen Präsentationen in eigener Sache auf der kleinen Landesgartenschau und der Mainfrankenmesse sowie der Besuch einer Reihe von Fachtagungen auf dem Jahresplan.
Mit viel Arbeit und Herzblut verbunden, aber vom Erfolg gekrönt, war der Bau der Nisthilfe für Störche auf der Kirche in Geiselwind (wir berichteten). Inzwischen sind die Störche, einen Tag nach dem Endres das Nest gesäubert hatte, nach Geiselwind zurückgekehrt. Einen beachtlichen 25. Platz unter 400 Teilnehmern belegte der LBV beim ersten Wettbewerb für regionale Spezialitäten der Metropolregion Nürnberg. Endres hatte seinen „Ortolan-Zwitscherer“, einen Obstbrand aus Äpfeln von LBV-eigenen Streuobstbeständen, dort eingereicht.
Auch zur Tierrettung musste der Vorsitzende mehrmals ausrücken. Zweimal galt der Einsatz Schwänen, einer hatte sich auf der B 8 niedergelassen, der andere saß apathisch auf dem Parkplatz am Schwimmbad. Ein Wespenbussard, mit dem ein Tierarzt nicht zurecht kam, wurde von Endres abgeholt, gefüttert, aufgepäppelt und in die Freiheit entlassen. Zweimal wurde Endres als Helfer in der Not nach Kitzingen und Possenheim gerufen, um Bussarde zu befreien. Vergebens war sein Einsatz für einen Graureiher, der entkräftet bei Brück gefunden wurde. Versuche ihn wieder gesund zu pflegen scheiterten, das Tier verendete, berichtete der Vorsitzende.
Für das bayerische Fernsehen einen schwarzen Schwan auf dem Main vor die Kameras zu locken, kosteten Endres zwei Stunden. Mehr Zeit nahmen Flursäuberungsaktionen in Kitzingen und Kaltensondheim sowie das Mähen einer Wiese bei Volkach mit dem Balkenmäher in Anspruch. Daneben standen Führungen im Deuster-Turm, die Zusammenarbeit mit Naturschutzbehörden und -verbänden, das Aufstellen von Krötenzäumen oder die Apfelernte auf der langen Tätigkeitsliste von Endres.
