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VOLKACH
Bürgerbegehren gegen Ratsbegehren
Die neue Allianz gegen den Standort des geplanten Volkacher Hotels (von links): Willi Freibott (Bund Naturschutz), Birgit Rottmann-Barth (Verein LAMA), Regina Hetterich (Bündnis 90/Die Grünen) und Elmar Erhard (Verein LAMA).
Foto: Guido Chuleck | Die neue Allianz gegen den Standort des geplanten Volkacher Hotels (von links): Willi Freibott (Bund Naturschutz), Birgit Rottmann-Barth (Verein LAMA), Regina Hetterich (Bündnis 90/Die Grünen) und Elmar Erhard ...
Guido Chuleck
 |  aktualisiert: 27.04.2023 06:30 Uhr

„Wir wollen eine Sache klarstellen: Wir sind nicht gegen das Hotel an sich, sondern gegen den Standort, an dem es gebaut werden soll.“ „Wir“, das ist eine neu geschmiedete Allianz aus der Bürgerinitiative „Landschaftsschutz Mainschleife“ (LAMA), der Ortsgruppe Volkach vom Bund Naturschutz (BN) und der Ortsverein Volkach von Bündnis 90/Die Grünen.

Das geplante Hotel, gegen das sie sich verbünden, soll im Mainvorland, der so genannten Mainlände, gebaut werden – auf Stelzen. Die erste große Aktion dieses Bündnisses ist ein Bürgerbegehren, für das momentan noch Unterschriften gesammelt werden. Läuft alles nach Plan, könnte noch vor den Sommerferien ein Bürgerentscheid durchgeführt werden.

Anfang März war aus der Bürgerinitiative bei einer Gründungsversammlung ein Verein geworden, dessen Eintrag ins Vereinsregister aktuell läuft. 37 Teilnehmer hatten sich in die Mitgliederliste eingetragen, sagt der Vorsitzende Elmar Erhard. Mit seiner Stellvertreterin Birgit Rottmann-Barth sowie Willi Freibott vom BN Volkach und Regina Hetterich (Grüne) stellt er im Pressegespräch die gemeinsame Motivation vor.

Einen der ersten Schritte hatte Willi Freibott unternommen, als er in einer Stadtratssitzung eine Liste mit 700 Unterschriften an Bürgermeister Peter Kornell überreichte. „Das war nur ein Stimmungsbild“, betont Freibott. „Die Resonanz der Bürger war gewaltig.“ Das hatte ihn bewogen, mit Elmar Datzer eine Bürgerinitiative ins Leben zu rufen. Sie hat nun ein Bürgerbegehren gestartet. Die Frage des Begehrens, die Erhard mit einem Juristen abgeklärt hat, lautet: „Sind Sie dafür, dass die Stadt Volkach ihre Grundstücke im Mainvorland zwischen Mainbrücke und Campingplatz für einen Hotelbau weder veräußert noch sonst zur Verfügung stellt und alle rechtlich zulässigen Maßnahmen ergreift, um eine Hotelbebauung zu verhindern?“

In ihrer Begründung sprechen sich Willi Freibott, Elmar Erhard und Regina Hetterich gegen eine kommerzielle Nutzung der städtischen Grundstücke aus. Sie setzen sich dafür ein, „dass das Mainvorland als Erholungsgebiet erhalten bleibt“. Die Unterschriftenlisten sind bereits in Volkach ausgeteilt und über die Internetseite des Vereins LAMA abrufbar: www.lama-volkach.de. Unterschreiben dürfen alle Wahlberechtigten in Volkach mitsamt seinen Ortsteilen.

Dieses Begehren könnte, wenn alles planmäßig verläuft, am 22. April offiziell an die Stadt Volkach übergeben werden, so Erhard. Über das genaue Verfahren will das Bündnis unter anderem am Dienstag, 17. April, ab 19 Uhr im katholischen Pfarrheim die Bürger informieren.

„Uns ist vor allem wichtig, die Emotionen aus der Diskussion rauszunehmen“, sagt Hetterich. „Es muss sachlich bleiben, und wir haben auch nichts gegen die Familie Düker persönlich.“ Sie alle hätten nur etwas dagegen, wenn mit Blickrichtung von Astheim aus von links nach rechts ein Campingplatz, die 100-Meter-Hotelflucht mit danebenliegenden Parkplätzen, eine Schotterfläche, der Wohnmobilplatz und der Bootsverleih in ihrer Gesamtheit die Mainlände als Naherholungsgebiet zunichte machen würden.

 
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  • H. M.
    LAMA!?

    Liebe Leserinnen und Leser,

    das sind doch genau die gleichen Gesichter, die den NP3 im Steigerwald wollen und gebetsmühlenartig behaupten Tourismus ist ein Segen für die Region.

    Hm, da zwickt sich aber was!

    Also was soll das scheinheilige Getue?

    Gruß
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