Die Rotbuche am Königsplatz ist ohne Zweifel einer der schönsten Bäume der Stadt. Der um das Jahr 1890 gepflanzte Baum mit der riesigen Krone prägt neben dem Obelisken den zentralen Platz in der Innenstadt – und das noch mindestens 15 bis 20 Jahre lang.
Gutachten
Das ist das wesentliche Ergebnis eines Gutachtes zur Rotbuche (Faguis sylvatica Laciniata). Den Baum hatte der Sachverständige Roland Dengler am 22. Juni untersucht.
Das Ergebnis des Gesundheitschecks liegt jetzt dem für die Bäume der Stadt und die Stadtgärtnerei zuständigen Tiefbauamt des Rathauses vor. Danach gibt es für diesen Baum eine „Restbestandszeit von mindestens 15 bis 20 Jahren“.
Therapie nötig
Allerdings nicht so ohne weiteres. Wie aus dem Gutachten weiter hervorgeht, sind einige Maßnahmen erforderlich. Als Therapie wird empfohlen, einmal das Totholz in dem Baum zu beseitigen. Zudem ist eine Kürzung der Krone nötig. Dabei sollen die „überlangen Äste im unteren und mittleren Kronenbereich“ bis zu eineinhalb Meter gekürzt werden. Zudem muss ein Ast in Richtung Sandsteinskulptur um einen bis zweieinhalb Meter zurückgeschnitten werden.
Wie Bauamtsleiter Oliver Graumann sagte, sollen die Arbeiten in der nächsten Woche (ab dem 7. August) beginnen und rund 1000 Euro kosten.
Nicht das erste Mal
Es ist nicht das erste Mal, dass der gut 125 Jahre alte Baum einem Gesundheitscheck unterzogen und behandelt werden muss. „Das ist kein einfacher Baum“, sagte der im Rathaus zuständige Hilmar Hein vom Tiefbauamt, als es um die Untersuchung ging.
Öfter Probleme
Die Buche mit der weit ausladenden Krone hat in der Vergangenheit schon öfter Probleme gemacht. Wie Hein sagte, ist bereits eine Kronensicherung mit Seilen in den Ästen eingebracht worden. Der Baum ist vor einigen Jahren auch schon einmal um etwa einen dreiviertel Meter zurückgeschnitten worden, um der Krone etwas an Gewicht zu nehmen.
Pilze machen Probleme
Dass das Alter an dem Baum nagt, zeigt das Problem mit Pilzen. Dass damit nicht zu spaßen ist, hat sich vor ein paar Jahren am Platz der Partnerstädte gezeigt. Da wurde die den Platz prägende Buche am Ende ein Opfer der Pilze. Die etwa gleich alte „große Schwester“ der Buche am Königsplatz musste 2007 gefällt werden.
Ein Auge drauf
Weil das bekannt ist, behalten Stadtgärtner und Tiefbauamt den Baum im Auge. Alle paar Jahre wird ein Sachverständiger beauftragt, den Stamm von der Krone bis zu den Wurzeln zu untersuchen.
Im Juni war es Roland Dengler, ein vereidigter Sachverständiger aus Lauf an der Pegnitz. Der hat sich den Baum aus verschiedenen Richtungen genähert. Zum Einsatz kam dabei die Drehleiter der Kitzinger Feuerwehr, mit deren Hilfe die Krone unter die Lupe genommen wurde. Einen Blick ins Innere ermöglicht die sogenannte Schall-Tomographie. Sensoren rund um den Stamm, kleine Schläge und die entsprechende Technik ermöglichten die Einblicke.
Anwohner in Sorge
Das Ergebnis hat der Gutachter jetzt vorgelegt und die Prognose, dass die Kitzinger noch eine Zeit lang die Rotbuche genießen können. Dass das vielen ein Anliegen ist, zeigte das Interesse der Anwohner an der Untersuchung vor ein paar Wochen. Die Blicke und Fragen in Richtung Baum und Sachverständigen waren da eher von Sorgen geprägt und der Hoffnung, dass ihnen der Blick auf den Begleiter durch alle Jahreszeiten noch lange erhalten bleibt. Jetzt ist klar, wie lange, immerhin noch mindestens 20 Jahre.