
Hermann Queck hat gerne den Lenker in der Hand. Das gilt für den Berufskraftfahrer mit über vier Millionen Kilometern hinterm Steuer ebenso wie für den Motorradfan, den langjährigen Betriebsratsvorsitzenden bei Reka und den Bürgermeister. "Man kann was bewegen, zumindest die Richtung vorgeben", sagt der Mann, der seit sechs Jahren im Amt ist und im März zur Kommunalwahl wieder antritt, und er betont: "Ich mache das gerne."
Deshalb hat sich der 61-Jährige entschlossen weiterzumachen und ist auch nominiert worden. Dass ihm das Amt Spaß macht, wird deutlich, wenn er in seinem lichtdurchfluteten Büro im Rathaus von seiner Arbeit erzählt. Und das nicht nur, wenn es um die 29 Trauungen geht, die er vollzogen hat. Das Büro ist einer seiner Lieblingsplätze in dem 1100-Einwohner-Ort, von dem er sagt: "Hier gibt es nur Lieblingsplätze."
Im Rathaus ist Queck oft zu erreichen. "Ich bin gerne hier", sagt er. Was nicht heißt, dass ihn das Ehrenamt auch mal Zuhause einholt. Aber das sei in Ordnung. "Dafür sind wir Dorfbürgermeister", sagt der Mann, für den ein "offener Umgang miteinander" und Gespräche die Lösung vieler Probleme sind.
Hobby: die Enkel
Das hat der aus Repperndorf stammende Betriebsschlosser, der 1979 Berufskraftfahrer wurde, als Betriebsratsvorsitzender bei der Kartonagenfabrik REKA gelernt. Dort ist er zwei Tage in der Woche im Einsatz. Die Lkw-Touren sind nach wie vor "sein Ding". "Man muss das machen, was einem Spaß macht", sagt er. Das hat er seinen vier Töchtern vermittelt, die ihm sechs Enkel geschenkt haben und alle im Landkreis leben.
Eine große Aufgabe für seine Frau, die ihm den Rücken frei hält und von ihrer Rente bisher noch nichts gemerkt hat, wie er sagt. "Die Enkel sind mein größtes Hobby", sagt er. Und sein Motorrad. Auf seiner 1600er BMW findet er seine Auszeiten, in Südtirol, im Harz und vielleicht bald auch bei einer Fahrt zum Nordkap.
Das ist Zukunft. Bei dem Treffen im Dezember laufen Bauarbeiten vor dem Rathaus. Die Kreisstraße ist fast fertig. Gerade war er auf der Baustelle, hatte ein Gespräch mit dem Landratsamt. "Abstimmungen halt", sagt der Bürgermeister in einem Ort mit einer Besonderheit. Seit 2008 gibt es eine gemeinsame Gemeinderatsliste, Parteipolitik ist Vergangenheit. "Das hat dem Gemeinderat gut getan", lobt Queck die Zusammenarbeit im Rat. "Ich hab zwar zwölf Fraktionen", sagt er. Es werde manchmal lang diskutiert, aber: "Es geht immer um die Sache und die Gemeinde."
Schulden fast weg
Der geht es gut. Buchbrunn hat zwar kaum Gewerbesteuer, wird aber 2020 alle Schulden zurückzahlen. Und das trotz Investitionen. Seit 2014 ist das Baugebiet Wiesenweg entstanden. Viel Geld wurde in die Schule gesteckt, die zur Inklusionsschule wurde, in den Kindergarten, den Wegebau oder den Kauf des Hauses in der Hauptstraße 20,wo ein Verkehrshindernis verschwand und drei Bauplätze entstanden sind.
Und die Zukunft? Neue Wohngebiete sind nicht geplant. "Wir wollen die Lücken im Zentrum schließen, den Innerort und damit den Zusammenhalt stärken." Dazu zählt der 900 000 Euro teure Umbau der Hauptstraße 9 neben dem Rathaus zum Gemeindehaus. Die Gestaltung des Platzes am Dorfladen Kummrei, auch eine Buchbrunner Erfolgsgeschichte, steht an. Dazu kommen der Altbau der Schule und die Umgestaltung des Ortseingangs aus Richtung Kitzingen.
Für die Zukunft wünscht sich Queck "weiter den fairem Umgang im Gemeinderat". Und privat? "Dass meine Frau, die Kinder und die Enkel gesund bleiben, das freut den Opa." Der sieht den Wahlen im März gelassen entgegen, auch wenn inzwischen ein Gegenkandidat aufgetaucht ist: "Der Wähler entscheidet. Ich akzeptiere das. Ich bin Demokrat", sagt er. Und das gerne weiter mit dem Lenkrad in der Hand.

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