Bei den vergangenen Wahlen gab es mit der Freien Wählergemeinschaft eine Liste für den Gemeinderat Buchbrunn und einen Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters. Das ist 2020 anders. Mit "Wir in Buchbrunn" stehen bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 weitere Kandidaten zur Wahl und mit Thomas Friederich gibt es einen Gegenkandidaten für Bürgermeister Hermann Queck.
"Das war eine eher spontane Geschichte", sagt Thomas Friedrich zur Geburt der neuen Liste. Darauf stehen Leute, "die sich auf der anderen Liste nicht wohl fühlten", sagt er – aus den unterschiedlichsten Gründen. Hauptanliegen sei es, neuen Schwung in den Gemeinderat zu bringen. Der sei im Blick auf die andere Liste mit eher gestandenen Vertretern nicht zu erwarten gewesen. Der Kandidat betont, es gehe nicht um grundsätzliche Kritik an Gemeinderat oder Bürgermeister, den er als Freund sehr schätze und dessen Einsatz er honoriere. Dennoch sollen die Buchbrunner eine echte Wahl haben. "Wir sehen uns nicht als Gegner, sondern als Alternative", so Friederich.
"Auf die Leute zugehen"
Als Sohn des ehemaligen Bürgermeisters Hans Friederich (2001 bis 2014) weiß er, auf was er sich einlässt. Der gerade 41 Jahre alt gewordene Lehrer an der Grundschule Siedlung in Kitzingen traut sich das Amt zu. "Ich kann auf die Leute zugehen", sagt der Kandidat. Wichtig sei, sich Ziele zu setzen, sie konsequent zu verfolgen und deutlich seine Meinung zu sagen.
Der Umgang mit Verwaltung schreckt ihn nicht. Da habe er als Personalrat einschlägige Erfahrungen gemacht, sagt er. Die Verbindung von Verwaltungsaufgaben, der Umgang mit Menschen und die praktische Umsetzung von Ideen mache das Bürgermeisteramt für ihn interessant. "Ich fühle mich dafür gut aufgestellt", der kein Theoretiker sein will und für den die praktische die Arbeit in Stall, Flur und Feld im landwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetrieb seines Bruders neben Tischtennis der ideale Ausgleich ist.
Als es um die Buchbrunner Themen geht, kommt der Lehrer durch. "Dorferneuerung" steht schwarz eingerahmt auf einem DIN-A-3-Papier. Unten stehen die "sichtbaren" Projekte. Große Veränderungen streben weder er noch die Listenkandidaten an. Buchbrunn habe eine gute Entwicklung hinter sich. Die Dorferneuerung werde die Zukunft bestimmen, mit Themen wie Gemeindehaus/Alte Schule, Ortseingänge, der Dorfladen und sein Umfeld, Plätze, Fassaden, Straßen und der Spielplatz, aber auch das Dorfleben der Zukunft.
Wichtig für ihn sind die Entwicklung des Ortskerns und das altersgerechte Wohnen. Ein Thema, für das sich derzeit in Buchbrunn eine Lösung abzeichnet, aber auch ein Thema, das für Friederich nicht ausreichend öffentlich diskutiert wurde.
Fit für die Zukunft
Das passt zu den "unsichtbaren" Themen oben auf dem Zettel: Transparenz bei Entscheidungen steht da, Zusammenhalt (Vereine und Kirche), Mitsprache und Mitmachen aber auch die Zusammenarbeit in der Verwaltungsgemeinschaft. "Wir müssen die Dörfer enger zusammenbringen", sagt er. Wofür das alles gut sein soll, ist als Ziel auf der Rückseite des Blattes zu finden: Buchbrunn fit machen für die Zukunft. "Nur miteinander wird es gehen", sagt der Kandidat, verweist auf die Erfolgsgeschichte Kummrei (Dorfladen) und sieht im Zusammenwachsen der Dorfgemeinschaft ein großes Entwicklungspotenzial.
Ein Aufgabenfeld, für das er sich die nötige Zeit nehmen will. Als Lehrer und Beamter gebe es Möglichkeiten, sich Zeit für das Ehrenamt zu schaffen. Und er wird die Praxis weiter pflegen. "Auf dem Bulldog fühle ich mich am wohlsten, da habe ich die besten Ideen", sagt er. Keine Frage, dass er zum Fototermin an der Obstbaumanlage mit Blick auf Buchbrunn mit dem Traktor vorfährt. Bevor er mit dem Baumschnitt anfängt, sagt er zu den Chancen noch: "Egal wie es kommt, ich nehme es sportlich."
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