Der Katastrophenfall wurde bereits ausgerufen – was bedeutet das genau? Und was könnte noch kommen. Fragen an BRK-Geschäftsführer Felix Wallström, der auch den Einsatzstab in Kitzingen leitet.
Felix Wallström: Das hat zur Folge, dass weitreichende Möglichkeiten, insbesondere auch zum Thema Helferfreistellung und Entgeltfortzahlung, zur Verfügung stehen, sofern wir diese benötigen würden. Außerdem ist dies das Signal für die Behörden, spätestens jetzt eine Kommunikationsplattform zu schaffen, über welche sich alle am Katastrophenhilfesystem Beteiligten abstimmen. Im Landkreis Kitzingen haben wir so einen Krisenstab schon vor einigen Wochen ins Leben gerufen.
Wallström: Eine weitere Eskalationsstufe könnte der konkrete Einsatz von Katastrophenschutzeinheiten sein, um beispielsweise ein Behelfskrankenhaus aufzubauen. Aktuell ist das jedoch noch nicht notwendig.
Wallström: Die Entwicklung der Lage ist dynamisch und aus meiner Sicht unvorhersehbar. Dies bestätigt auch die Aussage aller Experten, demnach wissen wir es nicht.
Wallström: Ein echtes Problem haben wir derzeit glücklicherweise noch nicht. Unsere Infrastruktur ist gut aufgestellt. Personelle und materielle Ressourcen sind ausreichend vorhanden. Eine spannende Aufgabe ist tatsächlich das Thema Kommunikation. Mit knapp 200 hauptamtlichen und rund 2000 ehrenamtlichen Mitarbeitenden beim BRK in Kitzingen ist es eine Herausforderung, alle Kollegen zielgruppengerecht mit adäquaten Informationen und Handlungsempfehlungen zu versorgen. Das Ganze dann noch im Kontext der dynamischen Lageentwicklung und der Fülle an Infos. Auch die Bevölkerung wendet sich mit vielen Fragen an uns, die wir bestmöglich beantworten möchten.
Wallström: Wir haben einen Einsatzstab ins Leben gerufen. Hierfür gibt es klare Regeln im Verband. Nun sind dauerhaft sechs sogenannte Stabsfunktionen besetzt, von Einsatz über Lageentwicklung bis Presse- und Medienarbeit, die gemeinsam die eingehenden Anfragen und Aufgaben abarbeiten. Krisen und Katastrophen gehören zu unserer Arbeit, so dass wir hierauf relativ gut vorbereit sind.
Wallström: Keiner. Das Gegenteil ist eher der Fall. Wir erhalten momentan viele Anfragen von engagierten Bürgern, die uns ihre Hilfe anbieten. Wir haben mit Hilfe des Team Bayerns einen Einkaufsservice ins Leben gerufen, um Menschen, welche sich in Quarantäne befinden oder nicht selbst einkaufen gehen können, zu helfen.
Wallström: Das hoffen wir nicht. Wir können auf eine breite ehrenamtliche Unterstützung zurückgreifen, mit welcher wir auch Engpässe kompensieren können.
Wallström: Ja, wir haben genügend Material zu Verfügung, um unseren Aufgabenfeldern in gewohnter Qualität nachzukommen.
Wallström: Es herrscht allgemein eine große Verunsicherung. Wir erleben immer wieder, dass es noch viele offene Fragen in der Bevölkerung gibt.
Wallström: In diesem Fall würden wir eng mit dem Gesundheitsamt zusammenarbeiten und alle notwendigen Schritte hierfür einleiten. Mehrere Fälle, in denen unter unseren Mitarbeitenden Kontaktpersonen waren, mussten wir schon auf diesem Weg abarbeiten.
Wallström: Wenn jeder auf den anderen acht gibt und bereit ist, sich an ein paar Regeln zu halten, können Sie sehen, dass sich die aktuelle Lage zusammen meistern lässt.
Wallström: Als Geschäftsführer und Verantwortlicher für das Krisenmanagement leite ich den entsprechend installierten Einsatzstab und wende gemeinsam mit meinem Team alle verfügbaren Ressourcen auf, um für alle die Situation bestmöglich zu bearbeiten. Wir bereiten uns bereits auf alle Eventualitäten vor und arbeiten in engem Kontakt mit anderen Behörden zusammen.
Wallström: Nein, der Menüservice Essen auf Rädern wird wie gewohnt weiterlaufen. Wir haben jedoch hierzu einige Vorkehrungen zum Schutz der Mitarbeitenden und der Kunden getroffen. Ebenfalls nicht betroffen ist unser Hausnotruf, die ambulante Pflege, die Blutspendetermine und der Rettungsdienst. Ein paar unserer Tätigkeitsfelder wurden jedoch geschlossen oder heruntergefahren. So wurden alle Kurse unserer Breitenausbildungen abgesagt. Ebenfalls sind unser Kleiderladen, unsere Kinderbetreuung und unsere Geschäftsstelle geschlossen. Telefonisch sind wir weiterhin erreichbar.
Wallström: Meiden Sie große Menschenmengen und waschen Sie sich regelmäßig und gründlich die Hände. Panik wäre hier auf jeden Fall der falsche Weg. Bleiben Sie zuhause und nutzen Sie vielleicht die Zeit, Dinge zu erledigen, für die im stressigen Alltag oftmals die Zeit fehlt. Die Steuererklärung wäre doch ein gutes Beispiel, oder?