
Die BRK-Rettungswache mit Geschäftsstelle in der Kitzinger Schmiedelstraße platzt aus allen Nähten. Außerdem liegt das Grundstück in einem Wohngebiet, dessen Nachbarn durch Einsatzfahrten mit Martinshorn gestört werden. Weil das Rote Kreuz außerdem beabsichtigt, eine Tagespflege einzurichten, entschloss sich der Kreisverband Kitzingen zum Neubau.
Der soll im Gewerbegebiet Schwarzacher Straße Ost in Etwashausen errichtet werden. Das Ziel ist ein Grundstück im Lochweg, zwischen Nordtangente und Kaufland gelegen. Die Fläche dort wird zurzeit als Gartenland genutzt, was die Etwashäuser Gärtner um Obermeister Christian Gräbner auf den Plan ruft. Sie bedauern nicht nur den Verlust der Anbaufläche, sondern fürchten auch um zunehmende Überschwemmung der Restflächen im sogenannten "Wasserland", wenn das BRK für seine Neubauten ein Grundstück versiegelt.
Dass diese Bedenken nicht haltlos sind, zeigt schon der Hinweis der Stadtverwaltung, dass das fragliche Areal im Überschwemmungsgebiet eines hundertjährlichen Hochwassers liegt. Folglich müssten Aufschüttungen und andere Maßnahmen, zum Beispiel ein Bau auf Pfählen, für Abhilfe sorgen. Ganz zu schweigen von Ausgleichsflächen als Stauraum für das Wasser. Schließlich sollen die Rettungsfahrzeuge bei allen Bedingungen ausrücken können. Die Voraussetzungen dafür werden mit Landratsamt und Wasserwirtschaftsamt noch diskutiert.
Umfangreiche Bebauung geplant
Das BRK plant einen Flachbau, der eine Rettungswache mit Fahrzeug- und Waschhalle beinhalten soll, ebenso Fahrzeuge für den Katastrophenschutz. Auch will das BRK Schulungs- und Veranstaltungsräume unterbringen. Neu wäre eine Tagespflege für Senioren und daran angegliedert eine Sozialstation samt Verwaltung.
Zweifel im Stadtrat bei einer Gegenstimme
Im Stadtrat thematisierten mehrere Redner die Probleme mit dem Hochwasser, die Beeinträchtigung umliegender Gärtner und dass deren Felder und Gewächshäuser weiterhin bewirtschaftet bleiben müssen. Schließlich gehe es für die Gartenbaubetriebe um ihre Existenzen.
Letztlich stimmte allerdings nur Tobias Volk (FW-FBW) gegen die BRK-Pläne. Auf Nachfrage der Redaktion erklärte Volk, nicht gegen das BRK und den Neubau zu sein. Allerdings entstamme er einer Gärtnerfamilie und bemängelte den konkreten Standort im Lochweg, der "bester Boden" sei. Zudem befürchteten die Gärtner, dass eine Sumpflandschaft entstehen könnte, sollte dort weitere Fläche versiegelt werden.
Der Stadtrat stimmte ansonsten geschlossen für ein entsprechendes Bebauungsplan-Verfahren und die nötige Flächennutzungsplanänderung. Allerdings wies die Stadtverwaltung darauf hin, dass die Bebaubarkeit und Nutzbarkeit des Grundstücks noch separat geprüft werde.