Rund 7500 Fördermitglieder, 1500 Mitglieder, 90 hauptamtliche Mitarbeiter, davon 40 im Rettungsdienst, drei im freiwilligen sozialen Jahr und eben so viele Bundesfreiwilligendienstleistende – mit diesen imponierenden Zahlen wartete am Samstag bei der Mitgliederversammlung die Vorsitzende des BRK-Kreisverbandes Kitzingen, Tamara Bischof, auf.
Mit 139 Mitgliedern war der Saal des Deutschen Hauses mehr als voll besetzt. Im Mittelpunkt der gut dreieinhalbstündigen Veranstaltung stand die Neuwahl des gesamten Vorstandes.
Droll für Patzelt
Dabei wurde Landrätin Bischof bei einer Gegenstimme als Vorsitzende bestätigt. Ebenfalls wiedergewählt wurden die Stellvertreter Siegfried Müller und Bertram Poch. Einen Wechsel gab es an der Spitze der Bereitschaften. Karl Patzelt erklärte, nach 26 Jahren als Kreisbereitschaftsleiter einem Jüngeren Platz machen zu wollen.
Die Versammlung wählte einstimmig Carsten Droll (Großlangheim) zum Nachfolger. Vorsitzender der Kreiswasserwacht wurde Harald Wanner, Stellvertreter Andreas Barber, technischer Leiter Walter Kaluza, Stellvertreter Marco Adamek, Jugendleiter Klaus Friedrich, Stellvertreterin Laura Kreßmann. Für das Jugendrotkreuz gehört Claudia Mahler dem Vorstand an, Stellvertreterin wurde Caroline Zimmermann.
Als Chefarzt bestätigt wurde Dr. Stefan Rapp. Zum Stellvertreter wurde Dr. René Wildenauer gewählt, der sich gegen die bisherige Stellvertreterin Dr. Gabriele Kinzlmeier-Setz durchsetzte. Wieder gewählt wurde Schatzmeister Werner Katzenberger. Dessen neuer Stellvertreter Matthias Tilgner löste Ernst Baumann ab, der aus dem Amt schied. Einstimmig wieder gewählt wurde Justitiar Gerhard Beck.
Ebenfalls dem Vorstand gehören an: Andrea Finger, Karl Patzelt, Bastian Scheibenberger, Gräfin Dr. Damiana von Schönborn und Stephan Wich. Der Haushaltsausschuss setzt sich zusammen aus Friedrich Antor, Peter Haupt, Jutta Heinlein, Peter Heinzmann, Werner Knaier, Bernhard Lenz und Raimund Mahlberg. Daneben wurden weitere drei Ersatzmitglieder, sowie insgesamt zwölf Delegierte und Ersatzdelegierte zu den Bezirks- und Landesversammlungen gewählt. Diese Wahlen erfolgten in geheimer Abstimmung.
Vorsitzende Tamara Bischof ging in ihrem Jahresbericht auf die zahlreichen Betätigungsfelder des BRK ein. Sie nannte unter anderem die Kinderkrippe, die Sozialstation, den Sanitäts-, Rettungs-, und Betreuungsdienst, die Wasserwacht, die Schwimmkurse, den Krankenhaus- und Altenheimbesuchsdienst, Hausnotruf und Mahlzeitendienst, das Blutspendewesen oder die Seniorengymnastikgruppe. Nicht vergessen werden dürfe der Einsatz der Freiwilligen als Schwimmbadaufsicht, im Sanitätsdienst bei Veranstaltungen und vor allem die Jugendarbeit.
Dies alles wäre ohne das hohe Engagement der Ehrenamtlichen und deren hervorragende Zusammenarbeit mit dem hauptamtlichen Personal nicht möglich, zeigte sich Bischof überzeugt. „Sehr verehrte Helferinnen und Helfer, sie sind die Basis dieser Rotkreuzarbeit im Landkreis und dafür gebührt ihnen Dank und Hochachtung“, so Bischof. Als erfreulich bezeichnete die Vorsitzende die stabile Entwicklung der Zahl der Mitglieder. „Das BRK im Landkreis Kitzingen ist nach 140 Jahren seines Bestehens lebendiger denn je“, stellte Bischof fest.
Die Ausrüstung des BRK sei auf dem aktuellen Stand, könne sich sehen lassen und sichere die Einsatzbereitschaft. Als richtig erwiesen habe sich das Konzept für den Katastrophenschutz. Hier sei sich der Landkreis seiner Verantwortung bewusst und stelle jährlich 19 000 Euro bereit.
„Reißleine gezogen“
Doch Bischof hatte nicht nur Erfreuliches zu berichten. So habe man aus wirtschaftlichen Gründen den Linienfahrdienst aufgeben müssen und den Patientenfahrdienst an den Kreisverband Würzburg abgegeben. Dass dies notwendig war, bestätigte Schatzmeister Katzenberger. Die Jahre 2009 bis 2011 seien wirtschaftlich leider nicht erfolgreich gewesen. Der Kreisverband habe 20 000 Euro in die Altersteilzeitrückstellung zahlen und aufgrund eines Beschlusses der Landesversammlung für die Sanierung der Landesgeschäftsstelle auf Forderungen in Höhe von 70 000 Euro verzichten müssen. Die beiden Fahrdienste hätten dem Kreisverband in den Jahren 2010 und 2011 ein Defizit von 71 000 Euro beziehungsweise 47 000 Euro beschert. Die Entwicklung habe ihn dazu bewogen die Reißleine zu ziehen und man sei aus diesen Geschäftsfeldern ausgestiegen.
Katzenberger versicherte, dass zum Ausgleich der defizitären Geschäftsfelder keine Spenden- oder Fördergelder verwendet wurden und im Jahr 2012, trotz Ausgaben in Höhe von 20 000 Euro für eine neue Heizung, bereits wieder ein positives Jahresergebnis erwirtschaftet werden konnte.