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VOLKACH
BRK-Einsatz: Verletzter geht auf Sanitäter los
Ein BRK-Rettungswagen ist am Montag früh in Volkach attackiert worden. Ein Mann griff den Wagen und die Besatzung an.
Foto: ArchivRené Ruprecht | Ein BRK-Rettungswagen ist am Montag früh in Volkach attackiert worden. Ein Mann griff den Wagen und die Besatzung an.
Andreas Brachs
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:36 Uhr

Dramatische Szenen haben sich am frühen Montagmorgen im Volkacher Stadtgebiet abgespielt: Ein 28-jähriger Mann hat ohne erkennbaren Grund einen BRK-Rettungswagen und seine Besatzung angegriffen, die ihm zu Hilfe eilen wollte.

Polizei und BRK berichten

Was war geschehen? Nach übereinstimmenden Angaben der Polizeiinspektion Kitzingen und des BRK-Kreisverbands war ein BRK-Rettungswagen gegen 4 Uhr früh nach Volkach gerufen worden. Der Grund für den Anruf: Ein junger Mann würde blutend und Hilfe rufend durch die Stadt laufen. Das Rettungsteam von zwei Sanitätern wurde zwar zum Oberen Markt gerufen, hatte aber keine genaue Ortsangabe.

Als der Wagen eintraf, lief der Verletzte auf ihn zu und schlug mit einem Kinderfahrrad auf ihn ein. Es gelang ihm, die Fahrertür zu öffnen und die Fahrerin zu attackieren. Der Beifahrer kam seiner Kollegin sofort zur Hilfe, und zusammen mit einem herbeieilenden Nachbarn gelang es ihm, den Angreifer auf den Boden zu bringen und dort so lange festzuhalten, bis die Polizei eintraf.

Angreifer in Ausnahmesituation

Der Mann, der sich offenbar in einer psychischen Ausnahmesituation befand, wurde von den Polizeibeamten gefesselt und anschließend in ein psychiatrisches Krankenhaus überstellt.

Ein zweiter Rettungswagen und ein Notarzt waren schnell zur Stelle, um die Beteiligten zu versorgen. Der Sanitäter, der mit dem Angreifer gerangelt hatte, klagte anschließend über Schulterprobleme. Seine Kollegin, der die Brille verbogen war, blieb äußerlich unverletzt, war aber psychische mitgenommen. Beide sind nach Auskunft des BRK krank geschrieben. Das Fahrzeug hat zwar Kratzer von der Attacke, konnte aber schon in der nächsten Dienstschicht wieder eingesetzt werden. BRK-Geschäftsführer Harald Erhard erklärt, dass solche Fälle normalerweise nicht vorkommen. Die Kollegen würden entsprechend geschult, um Eskalationen zu vermeiden. Es habe sich wohl um eine Ausnahmesituation gehandelt, die am Ende glimpflich ausgegangen sei. Den betroffenen Kollegen werde jede Hilfe angeboten, die möglich sei.

Gegen den Täter will das BRK Strafanzeige wegen Sachbeschädigung und Körperverletzung stellen.

 
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Kommentare
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Man sollte eigentlich für die Mitarbeiter der Rettungsdienste folgende Dienstanweisung raus geben:

    Eigenschutz geht vor Helfen.

    Mit allen Konsequenzen ...
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  • bobley
    Diese "Regelung" gibt es auch und ist durchaus jedem bekannt. Aber wie im Text zu lesen ist wurde bereits die Fahrertüre aufgerissen und somit hatten die Rettungsdienstler scheinbar gar keine Möglichkeit sich "zurückzuhalten".
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